Hallo,

in der Zeitschrift OncoTargets and Therapy ist ein Fallbericht von einem Patienten mit einem metastisierten medullären Schilddrüsenkarzinom (MTC) erschienen, der – da in der Türkei die Tyrosinkinase-Inhibitoren erst nach einer Chemotherapie angewendet werden dürfen – mit einer Kombination von zwei Zytostatika behandelt wurde:

• Temozolomid (Handelsname Temodal®; wird beim Glioblastom eingesetz). Hauptnebenwirkung sind hämatologische.
• Capecitabin (Handelsname Xeloda®; wird bei Dickdarm-, Mama- und Magenkarzinom eingesetzt). Hauptnebenwirkung sind Hand-Fuß-Syndrom und Druchfall

Nach zwei Zyklen zeigte der 40-jährige Patient wieder ein besseres Allgemeinbefinden. Das Bauch- und Thorax-CT zeigte eine Schrumpfung der Achsel- und Lendenlymknoten sowie der Raumforderungen in der Leber um mehr als 50%. Der Patient zeigte keine Nebenwirkungen durch die Chemo-Kombinationstherpie

Die Tumormarker Calcitonin und CEA haben sich wieder normalisiert (zuvor 411 pg/mL and 31.51 ng/mL) (Stand Dezember2014)

Die Autoren des Fallberichts schreiben, dass diese Kombinationstherapie eine alternative Therapie für metastasierte medulläre Schilddrüsenkrebspatienten sein kann. Es braucht natürlich weitere größere prospektive Studien.
[Auch ist der Zeitraum seit Dez. 2014 ist noch recht kurz; HR]

Der Fallbericht ist frei zugänglich:

Metastatic medullary thyroid cancer: a dramatic response to a systemic chemotherapy (temozolomide and capecitabine) regimen.
Lacin S, Esin E, Karakas Y, Yalcin S vom
Department of Medical Oncology, Institute of Cancer, Hacettepe University, Ankara, Türkei

in: Onco Targets Ther. 2015; 8: 1039–1042.
Published online 2015 May 13. doi: 10.2147/OTT.S82906 PubMed

Viele Grüße
Harald

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