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Schilddrüsen-OP im Bürgerhospital – Dr. Vorländer

CarlottaMoti

Schilddrüsen-OP im Bürgerhospital – Dr. Vorländer

| Beitrags-ID: 255151

Hallo,
ich wollte hier auch einmal kurz über meine erfolgreiche Schilddrüsen-OP berichten.
Nachdem bei mir ein sehr großer kalter Knoten links (100 ml, aber normale Schilddrüsenwerte) diagnostiziert worden war, war die operative Entfernung dringend nötig. Im CT war eine deutliche Einengung der Luftröhre zu sehen. Wir wohnen bei Rostock und in Lübeck wurde zunächst noch eine Feinnadelpunktion durchgeführt, was eigentlich gar nicht nötig war, denn der Knoten musste ja allein aufgrund seiner Größe entfernt werden. Nachdem ich die Broschüre des Bundesverbandes über „Kalte Knoten“ gelesen hatte, war mir klar, dass ich mich nur in fachkundige Hände begeben würde. Zunächst habe ich mich mit den Vorbefunden in Hamburg-Eilbek vorgestellt. Hier gab es aber Terminschwierigkeiten und mir gefiel nicht, dass die Gefäßversorgung/Blutstillung mit Titanclips durchgeführt wird, die im Körper verbleiben.
Alternativ telefonierte ich also mit dem nächstgelegenen Referenzzentrum – dem Bürgerhospital in Frankfurt am Main. Herr Vorländers Sekretärin hat mich so kompetent, unkompliziert und nett beraten, dass sofort klar war: den weiten Weg nehme ich auf mich. Herr Vorländer nutzt zur Blutstillung keine Titanclips, sondern die Ultraschallschere bzw. sich auflösendes Nahtmaterial.
Da die Voruntersuchungen für eine OP ja alle in Lübeck und Hamburg durchgeführt worden waren, habe ich die Befunde per Mail übermittelt und als OP-Termin den 14.07. mit Aufnahme am 13.07. genannt bekommen.
Sieben Stunden Fahrt in der Nacht waren zwar nicht schön, aber staufrei. Am 13.07. erwartete mich das übliche Procedere: Blutentnahme, Aufklärungsgespräch Chirurg und Anästhesist, HNO-Stimmbandkontrolle, Ultraschall nochmal durch Herrn Vorländer. Ab Mitternacht nüchtern bekam ich um 9 Uhr eine Beruhigungstablette und wurde kurz darauf in die Anästhesie geschoben. Die hübschen Thrombosestrümpfe sowie Kittel und Haube hatte ich gleich morgens erhalten und der geplante Schnitt wurde mit einem Eding markiert.
Von der Wirkung der Beruhigungstablette habe ich nichts gemerkt. Dann wurde vom Pfleger der Zugang gelegt und als der Anästhesist kam, muss alles schnell gegangen sein. Als ich im Aufwachraum erwachte, ging es mir bis auf die Reizung im Hals durch die Beatmung sehr gut. Zurück auf Station konnte ich gleich trinken und abends etwas Suppe essen. Das Sprechen war unproblematisch. Herr Vorländer berichtete mir anschließend, dass der Knoten mühsam, aber ohne Probleme entfernt werden konnte. Ich erhielt sogar ein Foto von dem unliebsamen Gast. Die Nebenschilddrüsen wurden autotransplantiert und konnten erhalten werden. Die Histologie ergab, dass der Knoten nicht bösartig war. Über Nacht erhielt ich noch Flüssigkeit über den Zugang zur Kreislaufstabilisierung. Am nächsten Tag konnte ich schon Weißbrot zum Frühstück essen, mich anziehen und spazieren gehen. Nachmittags massierte ein Physiotherapeut den Hals-/Nackenbereich, der bei mir aber auch nicht so schmerzte wie befürchtet. Die Blutwerte wurden nochmal abgenommen und der Calziumwert war gut. So konnte ich am nächsten Tag, den 16.07. bereits vormittags nach einem Verbandswechsel entlassen werden. Es lief somit perfekt. Die lange Anfahrt hat sich in jedem Fall gelohnt und ich würde es wieder so machen. Herr Vorländer und sein Team sind absolute Spitze. Vielen Dank an dieser Stelle. Die Station und das Zimmer waren auch sehr sauber, alle Ärzte, Pfleger und Schwestern sehr nett und bemüht.
Die Fäden wurden heute, sechs Tage nach der OP, problemlos von meinem Hausarzt entfernt. Die Wunde unter dem Hydrokolloidverband sieht sehr gut aus.
Ich habe bereits am Entlassungstag keinerlei Schmerzmittel mehr benötigt und nehme jetzt nur täglich eine Thyronajod 50. Die erste Blutkontrolle erfolgt in vier bis sechs Wochen.

Vielen, vielen Dank an Herrn Dr. Vorländer und sein Team, ich kann das Schilddrüsenzentrum des Bürgerhospitals nur weiter empfehlen :clap:

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Schilddrüsen-OP im Bürgerhospital – Dr. Vorländer

| Beitrags-ID: 367203

Hallo CarlottaMoti,

vielen Dank für deinen hochinteressanten OP-Bericht. Ich freue mich mit dir, dass du keinen Krebs hast und dass alles so unkompliziert abgelaufen ist.

(Allerdings hätte ich mir eventuell vorab die Klinik persönlich angesehen und wäre nicht auf gut Glück ins Blaue gefahren, aber ich bin generell übergenau.)

Vielleicht interessiert dich, dass bei meiner Operation weder Titanclips noch (sich selbst auflösendes) Nahtmaterial verwendet wurde. (Also Titanclips, die dann im Körper verbleiben, hätte auch ich auf jeden Fall abgelehnt, allein schon die Vorstellung finde ich schrecklich). Hier in Wien wird man offensichtlich besonders fortschrittlich behandelt: Ich wurde, so wie ich hier im Forum bereits einmal erwähnt habe, nicht genäht, sondern geklebt, die Blutstillung erfolgte durch „Überdruck“. Hier ein kurzer Auszug aus meinem OP-Bericht:

„……………Aufbringen von FIBRINKLEBER………..Blutstillung in ÜBERDRUCK…………….Wundverschluss mit STERISTRIP OHNE NAHT…………“
Klingt fortschrittlich, oder?

Ich wünsche dir auch weiterhin gute und rasche Besserung!
Herzlichst,
Schlittenhund

P.S.:Noch eine Frage: Du schreibst, Dr. Vorländer würde „sich selbst auflösendes Nahtmaterial“ verwenden, dann aber zog dir doch der Hausarzt nach 6 Tagen die Fäden? Ich verstehe nicht, wie das zusammenpasst.

CarlottaMoti

Antwort auf: Schilddrüsen-OP im Bürgerhospital – Dr. Vorländer

| Beitrags-ID: 367204

Hallo,

ja, sicherlich war da ein kleines Restrisiko bezüglich der Klinikwahl, aber ich hätte gegebenenfalls ja nach dem ersten Aufnahmetag wieder abreisen können. Und Informationen hatte ich zahlreich gesammelt, es sprach alles für Herrn Dr. Vorländer und sein Team.

Zu dem Nahtmaterial: also anhand des OP-Berichts kann ich das im Einzelnen nicht mehr so ganz nachvollziehen. Zum Wundverschluss außen wurde auf jeden Fall ein nicht resorbierbarer Faden eingesetzt, dieser wurde nach sechs Tagen entfernt. Ich kann nur aus der Erinnerung wiedergeben, dass die Blutstillung „innen“ während der Operation in der Regel mit der Ultraschallschere erfolgte, aber größere Gefäße/Blutungen mit resorbierbaren Material/Faden „vernäht“ wurden. Ich hoffe, ich gebe das so richtig wieder.
Welche Vor- und Nachteile der abschließende Wundverschluss mit Faden oder mit Steristrips hat, würde mich auch sehr interessieren.

Die AMWF-Leitlinie gibt dazu leider nicht viel her (oder ich habe es überlesen?). Zur Vorbereitung des OP-Gespräches hätte ich gern mehr Informationen zu den Blutstillungsmöglichkeiten (Vor- und Nachteile) und den Wundverschlussmöglichkeiten (Vor- und Nachteile) gesammelt, also insgesamt mehr über die eigentliche Operationstechnik. Aber ich konnte dazu nicht viel finden. Die Titanclips waren mir aber definitiv unsympathisch.
Die Blutstillung mittels Fibrinkleber hört sich spannend an. Davon hatte ich noch gar nichts gehört.
Vielleicht sollten die Leitlinien bei der nächsten Überarbeitung um die verschiedenen Operationstechniken ergänzt werden?

Alles Gute und viele Grüße
CarlottaMoti

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