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Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 255784

Ihr Lieben,

ich hoffe, dass ich hier richtig bin und dass ich mich verständlich ausdrücken kann. Bitte habt Nachsicht mit mir – ich befinde mich zur Zeit noch in der Isolation (RJT nach SD-OP) und damit verbunden in einer extremen Unterfunktion.

Ich bemühe mich also klar zu denken….. aber mir fehlt leider jegliche Orientierung.

Dass ich eine REHA im Anschluss an die RJT dringend benötige, ist keine Frage. Jedoch nicht in erster Linie aufgrund des Befunds der SD-OP – zumindest nehme ich das nicht als so dramatisch wahr.

Natürlich setze ich mich jetzt mit dem Gedanken auseinander, wie ich als Alleinerziehende meinen 4-jährigen Sohn absichern kann. Aber der Befund war alles andere als besorgniserregend, so dass gute Heilungschancen bestehen (komplette SD-Entfernung, papilläre Karzinome, sehr klein, in Randbereichen gefunden).

Die mit der OP/Therapie verbundenen Beschwerden (Dauermüdigkeit, Leistungsabbau, Konzentrationsschwierigkeiten, etc.) könnten durch die Reha gut behandelt werden, so dass ich danach hoffentlich wieder konzentriert und leistungsfähig wieder meiner Arbeit nachgehen kann.

Soweit, so gut.

Wäre da nicht die Tatsache, dass mein gesamtes, privates Leben (mehr oder weniger) ein riesiger Scherbenhaufen ist und mein ohnehin schon angeknackstes Selbstwertgefühl nach der Erkrankung/OP jetzt erst recht im (tiefsten!!!) Keller ist.

Dazu kommen Beziehungsprobleme, die sich seit der SD-Erkrankung potenziert haben. Er sagt zwar, dass er das gemeinsam mit mir durchstehen will, stellt aber die Bedingungen auf:
„Du musst dich erst therapieren lassen, bevor wir eine normale Beziehung führen können!“
Und damit meint er nicht die Reha nach der SD-OP/RJT, sondern vielmehr die psychosomatische/Verhaltenstherapie.

Meine Ansprechpartnerin bei der psychosozialen Beratungsstelle hat mir nach unseren ersten (auch gemeinsamen Paar-) Gesprächen empfohlen eine psychosomatische Reha zu beantragen, um die Problematik ganzheitlich zu betrachten und ggf. vorhandene Traumata bzw. nicht verarbeitete Ängste aufzuarbeiten.

Ich brauche also irgendwie BEIDE Aspekte in der Reha…
1) Aufbau von Leistungsfähigkeit, Konzentration und Ausdauer nach RJT
2) Psycho-/Verhaltenstherapie zur Bewältigung negativer Erlebnisse

Letzeres hat (nicht nur) den Fokus auf die Diagnose und den Befund bzw. die Bewältigung des Alltags nach der Diagnose sondern vielmehr geht es darum, Traumata bzw. negative Verhaltensmuster der Vergangenheit aufzuarbeiten, die mich zunehmend immer stärker in meinem Alltag einschränken.

Daher meine Frage:
Gibt es eine Reha zum Aufbau der Leistungsfähigkeit nach der SD-OP/RJT, bei der auch psychische Probleme bearbeitet werden?
Ist das überhaupt sinnvoll möglich?

Durch meine letzte Mutter-Kind-Kur weiß ich, dass zwar Beratungsgespräch á 45-60 Minuten während der Therapie angeboten werden, aber in denen kann man lediglich mal hier und mal da ein bisschen an der Oberfläche kratzen.

Für eine langfristige Lösung ist eine kontinuierliche Psychotherapie erforderlich – doch hier bin ich kaum ein Schritt weiter. Termin sind kaum oder gar nicht verfügbar, oft ist nur ein Anrufbeantworter erreichbar oder die Leistungen müssen privat abgerechnet werden (unbezahlbar!).

Es wäre daher schön, wenn die Reha auch den Grundstein für die Psychotherapie legen könnte…..

Weiß jemand von euch Rat bzw. hat jemand von euch ein ähnliches Problem (gehabt) und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?

Von der Recherche im Netz bekomme ich jedenfalls nur Kopfschmerzen und nach 2 Stunden Lesen bin ich genauso schlau wie vorher (dank eingeschränkter Aufnahme-/Konzentrationsfähigkeit).

Ich bekomme mittlerweile das Gefühl, dass ich nicht nur 1 Baustelle sondern gleich 5 Baustellen bearbeiten muss und nicht weiß, wo ich am besten anfangen soll.


Was ist zielführend?
Welche Schritte sollte ich in welcher Reihenfolge machen?
Was ist verschwendete Lebensenergie?

Die Reha und Psychotherapie stehen bei mir erst einmal ganz oben auf der Liste, damit ich wieder aus meinem Loch herauskomme.
Ich könnte dieser Liste aber locker auch noch eine Paartherapie hinzufügen, denn im Gegensatz zu meinem Freund sehe ich nicht nur allein mein Verhalten bzw. meine Krankheit als Ursache allen Übels!

Bauchschmerzen bereitet mir noch, dass ich meinem Arbeitgeber (nach bereits x Wochen mehr oder weniger „halber“ Leistung) jetzt auch noch mitteilen muss, dass ich eine Reha machen möchte und somit für weitere x Wochen ausfallen werde.
Ich weiß, dass ich den Rückhalt der Geschäftsführung habe….. fragt sich nur wie lange noch?!

Ich freue mich über jeden Hinweis oder Tipp, der mir bei der Orientierung hilft – und sei er auch noch so „klein“.

Ganz liebe Grüße aus der Isolation,
Tina

Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370261

Liebe Tina,

herzlich willkommen bei uns im Forum!

Im Artikel FAQ: Fragenkatalog an die REHA-Kliniken zu Schilddrüsenkrebs findest du unten eine Liste von Kliniken, die uns geantwortet haben.

Im Fragebogen siehst du, wieviel Schilddrüsenkrebspatieten diese behandeln und was sie an Angeboten haben.

Die Winkelwaldklinik ist glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere, recht gut ausgestattet, um Mütter mit Kindern aufzunehmen.

Bist du eigentlich über die alternative rhTSH (= zwei Spritzen Thyrogen)anstelle der Schilddrüsenunterfunktion aufgeklärt worden. Damit kann man sich die Belastungen der Schilddrüsenunterfunktion ersparen, mit all ihren auch psychischen Belastungen.
siehe: FAQ: Europäische Leitlinie zur Behandlung von SD-Krebs.

Wenn du darüber nicht aufgeklärt wurdest, ist dies übrigen ein Behandlungsfehler, und du kannst dies leicht einklagen, da der Arzt nachweisen muss, dass er dich darüber aufgeklärt hat: siehe auch : Ratgeber für Patientenrechte (Hrsg. BMG, 2013).

Viele Grüße
Harald

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schildkroete2
Nutzer*In
Vitiligo,Hashi,TD 11.09.2015, Psoriasis/Arthritis

Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370262

@
Hi Christina_77

Herzlich willkommen im Forum schön das du hierhergefunden hast.

In erster Linie bist nun DU und dein Körper und Deine Gesundheit wichtig! Dann natürlich dein Kind. Dann mal lange nix und dann erst dein Lebenspartner. Du musst nun mal gesund werden für dich und dein Kind denken. Natürlich ist auch die Partnerschaft wichtig. Nur finde ich für meine Person und da sprech ich nur für mich: Wenn dein Lebenspartner für deine Situation nicht wirklich Verständnis hat, dann hat er so überhaupt nicht begriffen worum es bei deiner Erkrankung wirklich geht…..
Du selbst setzt dich nach dem was ich aus deinem Beitrag rauslesen konnte total zusätzlich zu deinen gesundheitlichen Problemen noch unter Druck das ist nicht gerade ideal. Versuch mal nur an dich, dein Gesund werden und dein Kind zu denken. Den Rest kannst du auch danach erledigen. Vom beruflichen her sehe ich eher weniger Probleme wenn wie du schreibst die Geschäftsleitung hinter dir steht. Wie lange noch das kann dir hier leider keiner beantworten. Doch bedenke deine Gesundheit ist die oberste Priorität für dich und dein Kind. Der Job und die Partnerschaft kommen erst in zweiter Linie. Was nutzt dir ein toller Job wenn deine Gesundheit nicht in Ordnung ist. Hilfe bei einem Psychotherapeuten ist sicherlich keine schlechte Idee, hatte ich selber schon in Anspruch genommen.
Wiegesagt du, deine Gesundheit, dein Kind, dann erst die restlichen Probleme. Bist du gesundheitlich wiederhergestellt klappt auch der Rest in deinem Leben wieder.
Ich halte dir die Daumen das alles gut klappt so wie du es möchtest, den wirklich entscheiden wie du es angehst und in welcher Reihenfolge kannst nur du alleine.
Alles liebe und gerne zum Aussprechen für dich da.

Liebe Grüsse Schildkröte2

🙋

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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370263

Hallo Christina,

jemand aus meiner Bekanntschaft war in einer psychosomatischen Klinik. Die Schilddrüse spielte da keine große Rolle, aber es wurde – neben den psychologischen Gesprächen – generell viel Bewegung und Sport gemacht, so dass diejenige hinterher physisch so fit war wie seit Jahren nicht.

Ich würde aber trotzdem bei der Auswahl der Rehaklinik darauf achten, dass sie dort auch den SD-Krebs mit auf dem Schirm haben.

Alles Gute wünscht Dir Alba

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Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370264

Lieber Harald,

vielen Dank für Deine Antwort!
Ich habe mich durch die angegebenen Links durchgearbeitet und finde die Fülle an Informationen und Ratschlägen beeindruckend, klasse Arbeit! :)

Zu Deiner Frage:

Bist du eigentlich über die alternative rhTSH (= zwei Spritzen Thyrogen)anstelle der Schilddrüsenunterfunktion aufgeklärt worden. Damit kann man sich die Belastungen der Schilddrüsenunterfunktion ersparen, mit all ihren auch psychischen Belastungen.
siehe: FAQ: Europäische Leitlinie zur Behandlung von SD-Krebs.
Harald

Nein, davon höre ich hier zum 1. Mal…..leider!
Der Arzt hat mich zwar umfassend über die RJT informiert und wie die nächsten Schritte aussehen, aber detaillierte Informationen (insb. zu TSH-Werten etc.) habe ich erst später im Internet recherchiert.

Vermutlich hätte ich aber detaillierte Informationen dazu bei unserem Aufklärungsgespräch ohnehin nicht (mehr) aufnehmen können bzw. direkt im Anschluss daran sofort wieder vergessen.

Zu Beginn der RJT fühlte ich mich geistig überhaupt nicht mehr in der Lage noch mehr Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten (TSH bei 84 mU/l).

Aber danke für den Hinweis!
Ich bin ja noch hier im KH und kann den Arzt bei unserem Gespräch direkt darauf ansprechend!

Dass ich eine REHA/AHB nach der RJT beantragen kann, habe ich auch nur von einer Betroffenen erfahren, die Gleiches bereits hinter sich hat.
Das werde ich der Leiterin des Sozialdienstes auch noch als Feedback zurückgeben. Sie sollten dann Informationsmaterial in den Zimmern auslegen – macht die Krankenhausseelsorge schließlich auch!

Liebe Grüße,
Tina

Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370265

Liebe Schildkröte2,

vielen lieben Dank für Deinen Zuspruch – das hilft mir sehr!

@
In erster Linie bist nun DU und dein Körper und Deine Gesundheit wichtig! Dann natürlich dein Kind. Dann mal lange nix und dann erst dein Lebenspartner. […] Wenn dein Lebenspartner für deine Situation nicht wirklich Verständnis hat, dann hat er so überhaupt nicht begriffen worum es bei deiner Erkrankung wirklich geht…..
🙋

Ich sehe das (leider) auch so wie Du, von daher werde ich mich in der nächsten Zeit auch nur noch auf mich konzentrieren.
Er hat es in der Tat nicht verstanden und vor der Schilddrüsen-OP sogar noch herumgewitzelt, dass „ich mich ja nicht so anstellen solle, es sei doch schließlich kein Krebs!“
Da kannte ich die genaue Diagnose noch nicht, hatte aber Sorge, weil der kalte Knoten links schon eine beträchtliche Größe erreicht hatte. Zum Glück war der Knoten unauffällig, die Karzinome wurden in den autonomen Zellbereichen rechts gefunden.

Trotzdem: null Verständnis!
Umso schöner hier Zuspruch, Trost und Verständnis zu finden.

Vielen lieben Dank :*
Tina

BeateDue
Nutzer*In
Pap. T3m, N1b, Mx

Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370266

Hallo Christina,

hier ein Vorschlag wie ich das Ganze angehen würde

1) im Krankehaus beim sozialen Dienst (evtl, Termin am Tag der Entlassung) Antrag auf Anschlußheilbehandlung stellen.

2) Termin bei einem Pychotherapeuten machen ( Ich weiß, lange Wartezeiten aber was man hat hat man)

3) Krebsberatungstelle kontaktieren, diese bieten auch pychotherapeutische beratung an, dort bekommt man recht schnell einen Termin.

Punkt 2) kann man auch mit der Krebsberatungstelle besprechen.

So hast du schon einige Wochen eine Therapeutische Betreuung bis du einen Platz bei einem niedergelassenen Therapeuten bekommst.

Da du nicht geschrieben hast wo du her kommst, hier noch ein Tip die Winkelwaldklinik im Schwarzwald nimmte Mütter mit Kinder auf, ebenso die Klink Bad Oexen in NRW. Beide sind auf SD_CA Patienten eingerichtet.

Liebe Grüße

BeateDue

Laufe nicht der Vergangenheit nach und
verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.
Buddhistische Weisheit

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Therapie/Indikation – Orientierungshilfe dringend gesucht!

| Beitrags-ID: 370267

Hallo Beate,

vielen lieben Dank für die wertvollen Tipps!

hier ein Vorschlag wie ich das Ganze angehen würde

1) im Krankehaus beim sozialen Dienst (evtl, Termin am Tag der Entlassung) Antrag auf Anschlußheilbehandlung stellen.

2) Termin bei einem Pychotherapeuten machen ( Ich weiß, lange Wartezeiten aber was man hat hat man)

3) Krebsberatungstelle kontaktieren, diese bieten auch pychotherapeutische beratung an, dort bekommt man recht schnell einen Termin.

Punkt 2) kann man auch mit der Krebsberatungstelle besprechen.

So hast du schon einige Wochen eine Therapeutische Betreuung bis du einen Platz bei einem niedergelassenen Therapeuten bekommst.

Den Antrag habe ich über den sozialen Dienst bekommen, wir konnten auch schon zeitnah einen Termin in der Klinik abstimmen.
Das ging recht schnell und war unkompliziert :)

Ich werde nun die vorliegende Liste der Therapeuten abtelefonieren und mich an die Beratungsstelle wenden (falls ich dort nicht weiterkommen sollte).

Vielen lieben Dank! :)

Anonym
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