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Schwangerschaft ohne Schilddrüse

Schwangerschaft ohne Schilddrüse

| Beitrags-ID: 257323

Schwangerschaft ohne Schilddrüse
[Dieser Beitrag erschien auch in unserem www.sd-krebs.de – OFFLINE, Nr. 18, Juni 2017]

Überblick und einfach erklärt:

siehe folgende Kapitel in unserer Broschüre:

    Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung
    Beobachten oder behandeln/operieren?

  • Überblick zur Schwangerschaft:
  • Leitlinien
  • Ausgewählte Studien:

    Ein Überblick, was bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten ist, findet man über: FAQ: Häufige Fragen zur Substitution, Medikamenten etc.

  • Schwangerschaft ohne Schilddrüse

    Hallo,

    wenn Frau erfährt, dass sie schwanger ist, fahren die Gefühle anfangs oft Achterbahn. Vielleicht freut sich die ganze Familie über diese Nachricht, vielleicht überwiegen aber auch Gefühle wie Unsicherheit, Angst oder Sorge. Ganz sicher aber bedeutet es immer eine große Umstellung für das Leben der Eltern und nicht zuletzt für den Körper der Frau, die das Kind in ihrem Bauch trägt. Meist ist nun der nächste Schritt ein Termin bei der Frauenärztin des Vertrauens, um die bestmögliche Vorsorge für das heranwachsende Leben zu erhalten. Die wenigsten werdenden Mütter werden sich aber fragen:

    „Was ist eigentlich mit meiner Schilddrüse?“

    Für schwangere Frauen, deren Schilddrüse aufgrund einer Erkrankung ganz oder teilweise entfernt wurde, ist diese Frage allerdings von zentraler Bedeutung für die gesunde Entwicklung ihres Babys.

    Mütterlicher Hypothyreose (Schild-drüsenunterfunktion) konnte in Untersuchungen durchgehend mit verschiedenen Schwangerschaftskomplikationen und negativen Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes in Zusammenhang gebracht werden. Im Speziellen handelt es sich dabei um ein erhöhtes Frühgeburts-Risiko, ein geringeres Geburtsgewicht, Fehlgeburten sowie einen niedrigeren IQ des Nachwuchses.

    Aus diesen Gründen ist für Betroffene der Gang zur Schilddrüsen-Fachärztin mindestens genauso dringend und wichtig wie ein Termin bei der Gynäkologin.

    Die American Thyroid Association (ATA) empfiehlt in ihrer Leitlinie von 2017 sogar, sofort nach einem positiven Schwangerschaftstest oder einer ausgebliebenen Periode die L-Thyroxin Dosis um 25 – 30 % zu erhöhen und umgehend eine Ärztin aufzusuchen. Empfohlen wird von den normalen sieben Tagesdosen auf insgesamt neun Tagesdosen pro Woche zu erhöhen, was einer Steigerung um etwa 29 % entspricht.

    Die bevorzugte Behandlung bei mütterlicher Hypothyreose ist die orale LT4-Gabe. Andere Schilddrüsenmedikamente, wie z. B. T3 oder Schweinehormone, sollten bei schwangeren Frauen vermieden werden. Insgesamt kann der L-Thyroxin Bedarf im Verlauf der Schwangerschaft um bis zu 80 % steigen.

    Frauen mit einer medikamentös behandelten Hypothyreose, die planen schwanger zu werden, sollten im Vorfeld auf einen TSH unter 2,5 mU/l eingestellt werden. Bei schwangeren Frauen sollte bis zur Mitte der Schwangerschaft alle vier Wochen der TSH-Wert kontrolliert werden und danach mindestens noch einmal um die 30. Schwangerschaftswoche.

    Falls verfügbar, sollten bevölkerungs- und Trimester-spezifische Ober- und Untergrenzen des Serum-TSH während der Schwangerschaft vom untersuchenden Labor zur Verfügung gestellt werden. Sollten diese internen TSH-Grenzwerte nicht verfügbar sein, so sollte sich an einer oberen Grenze von ~4,0 mU/l orientiert werden.

    Weiterhin empfiehlt die ATA nach der Geburt, das L-Thyroxin wieder auf die Dosis von vor der Schwangerschaft zu senken und die Werte nach sechs Wochen zu kontrollieren. Beachtet werden sollte hier jedoch, dass je nach Gewichtszunahme während der Schwangerschaft die Dosis eventuell angepasst werden muss.

    Eine Schwangerschaft ohne Schilddrüse kann also mit der richtigen Betreuung genauso erfüllend und aufregend sein wie jede andere Schwangerschaft auch. Der Sprössling wird es seiner Mama in jedem Fall danken, dass diese auch an ihre Schilddrüse gedacht hat.
    Für den Erfahrungsaustausch haben wir ein eigenes Forum sowie eine Forums-Gruppe: Schwangerschaft

    siehe auch : ATA-Leitlinie (2017): Schilddrüsenhormone u. Schwangerschaft.


    siehe auch Forums-Gruppe: Schwangerschaft.
    und Forum: SubstitutionSchwangerschaft
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