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Operation wg. kalter Knoten

Operation wg. kalter Knoten

| Beitrags-ID: 248731

Hallo an alle 😉

Ich habe bereits versucht über dieses Forum und das Internet mich über meinen Schilddrüsenbefund „schlau“ zu machen.
Vielleicht kann mir doch auch jemand von euch helfen da ich in über zwei Wochen eine Operation zur Entfernung einer halben Schilddrüse habe (evtl. Auch Entfernung der ganzen, je nachdem was das Schnellschnitt-Ergebnis aussagt).

Kurz zu meiner Geschichte: ich bin 30 Jahre alt, vor ca. 4 Jahren hat mein Hausarzt per Zufall Knoten an meiner Schilddrüse festgestellt, ich sollte dies näher abklären lassen. Ich war dann in meinem Wohnort in einer Praxis für Nuklearmedizin, hier wurde eine Szintigrafie durchgeführt und meine Knoten mit Ultraschall angeschaut. Dort habe ich noch gefragt ob ich nun kalte oder heiße knoten haben. Die Ärztin dort meinte zu mir „weder noch“ und ich hab gefragt was das bedeutet und sie meinte das soll mir der Hausarzt erklären. Bin dann paar Tage später zum Hausarzt mit dem Bild meiner Schilddrüse von der Szintigrafie, der hat dann dazu auch nicht recht viel gesagt und hat das ganze so stehen lassen, meinte das wäre eher ein gutes Zeichen? Mein TSH-Wert ist im Norm-Bereich gewesen.

Ich muss zugeben ich habe das dann auch nicht mehr kontrollieren lassen (meine Schuld), in der Zwischenzeit war ich schwanger und hab ein gesundes Kind bekommen. Und vor ca. 2-3 Monaten habe ich am Hals zufällig einen größeren Knoten bemerkt. Zum Hausarzt wieder hin, festgestellt dass die Knoten natürlich gewachsen sind, der mich in eine Klinik für Nuklearmedizin überwiesen (22.10.18). Dort alle möglichen Untersuchungen, auch mit Feinnadelpunktion. Der Arzt dort meine er sieht im Ultraschall nichts auffälliges, soll das Ergebnis der Punktion abwarten aber whr werde ich Tabletten bekommen.

So habe nun aber gleich eine Operationsempfehlung bekommen (was mich bisschen geschockt hat) und mittlerweile einen Operationstermin (Ende November). Mein Hausarzt meinte dann noch ich soll die OP am besten noch dieses Jahr durchführen. Mich nimmt das momentan doch alles sehr mit, auch weil ich eine kleine Tochter mit 20 Monaten habe.
Hier mal kurz meinen Befund:

Tc-99m, uptake 0.1%
Hypofunktioneller Knoten, links kaudal

Echomuster der Schilddrüse: echokomplex

Knoten:
Links, kaudal, solide, echonormal, Max. Durchmesser 28mm

Links, Kranial, solide, echonormal, Max. Durchmesser 15mm,

Links, zystisch, echokomplex, Max. Durchmesser 9mm

Links, kaudal, zyprisch, echokomplex, Max. Durchmesser 16mm

Feinnadelpunktion:
4. follikuläre Neoplasie

Vielleicht kann mir hier jemand kurz weiterhelfen ob es Sinn macht mir eine 2.Meinung einzuholen, evtl. eine Operation noch umgänglich wäre oder ich doch lieber einfach die Operation machen lassen soll?
Meine Schilddrüse arbeitet sonst normal. Ich hatte mich eigentlich entschieden die OP zu machen da ich ja immer noch eine Hälfte behalten würde wenn im Gewebe nichts auffälliges gefunden wird.

Vielen Dank und liebe Grüße

Antwort auf: Operation wg. kalter Knoten

| Beitrags-ID: 339524

Hallo Nathalina,

herzliche willkommen bei uns im Forum!

Ein kalter Knoten ist als solches keine Indikation für die Operation.

Eine Technetium-Szintigraphie macht man, um fest zustellen, ob es warme oder heiße Knoten gibt.
Diese Knoten sollen nämlich nicht punktiert werden, weil sonst das Risiko besteht, als Diagnostik eine follikuläre Neoplasie zu bekommen.

Nun wurde ja einer Knoten punktiert und hat leider auch das Ergebnis follikuläre Neoplasie gebracht.

follikuläre Neoplasie
kann sein:

  • gutartiges follikuläres Adenom
  • follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinom (FVPTC)
  • eingekapselte follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinom (EFVPTC)(nach internationalem Pathologengremium, soll dies nicht mehr als Krebs bezeichnet werden, weil kein Anzichen auf malginität)
  • follikuläres Schilddrüsenkarzinom

siehe Broschüre Knoten Kap. 3.1. Knoten und Krebsverdacht und Kap. Klinikauswahl?

Im Ultraschall kann man auch einschätzen, ob ein Knoten ein höheres Risiko hat.
Wie hoch dein Krebsrisiko ist lässt sich für mich allerdings aus deinen Angaben schwer abschätzen.
Haben dir die Ärzte etwas zum Krebsrisiko gesagt?
siehe Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.

Gegenwärtig wird bei einer follikuläre Neoplasie in der Regel eine diagnostische Schilddrüsenoperation empfohlen.
Aus diesem Grund dürfte auch eine Zweitmeinung dir nicht weiterhelfen.

In den USA gibt es Molekular-genetische Tests, um eine bessere Risikoabwägung Operation oder Beobachten bei einer follikulären Neoplasie besser durchführen zu können.
In Deutschland wird dies meines Wissens nur an wenigen Unikliniken im Rahmen von Studien gemacht.

Viele Grüße
Harald

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