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Zertifizierte Zentren

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Zertifizierte Zentren

| Beitrags-ID: 259529

Hallo,

gestern wurde in der ARD-Sendung „Weniger Krankenhäuser – bessere Überlebenschancen“ darauf hingewiesen, dass es extrem wichtig ist, herauszufinden, wie viele OPs in einem Krankenhaus pro Jahr in diesem Fachbereich absolviert werden. In spezialisierten, zertifizierten Zentren sind die Überlebenschancen tatsächlich wesentlich höher, aufgrund der Routine und Erfahrung sowohl des Operateurs, als auch des Pflegepersonals und der dortigen Spitals-Infrastrukur.

Als Beispiel wurde eine Bauchspeicheldrüsen-Krebs-OP angeführt , sowie die Versorgung nach einem Herzinfarkt.

Dies scheint auch bei SD-OPs gegeben. Deswegen war ich bei meiner OP 100% davon überzeugt, diese nur in der Uniklinik vornehmen zu lassen, obwohl hier in Wien mehrere Spitäler diese anbieten. Vorab war ich sogar in einer Klinik, die auf SD spezialisiert sein soll, bin aber dort schlecht beraten und betreut worden und bin dann sofort, auf Anraten der „Wiener Krebshilfe“ in die Uniklinik gewechselt. Obwohl ich über eine Privatversicherung verfüge würde ich bei größeren Eingriffen mich nie in eine Privatklinik legen. Schon vor ca. 20 Jahren meinte mein Vertrauensarzt, in eine „kleine“ oder Privatklinik soll man nur gehen, wenn man „nicht Ernsthaftes“ hat. Die gestrige ARD-Sendung hat mich darin bestätigt. Ich bin heute noch froh, in die Uniklinik gewechselt zu sein, dort werde ich hervorragend betreut und mir werden alle medizinischen Möglichkeiten geboten.

Viele Grüße,
Schlittenhund

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Zertifizierte Zentren

| Beitrags-ID: 386297

Hallo Schlittenhund,

im Prinzip mag das richtig sein. Eine Nuklearmedizinische Station hat hier bei uns z.B. nur die Uniklinik und seit zwei Jahren etwa ist auch ein absoluter Spezialist für Schilddrüsenkrebs dort der Chef.
Das war aber nicht immer so. Die (ständig wechselnden) Chefs davor hatten andere Interessen und SD-Krebs stand lange Jahre überhaupt nicht im Mittelpunkt. Ich bin da weggegangen, weil ich mich überhaupt nicht mehr gut betreut fand.

Dieselbe Uniklinik musste zudem jüngst ihre eine Krebsstation (nicht die für SD-Krebsler) für ein paar Wochen schließen wegen chronischer Unterfinanzierung und zunehmendem Sanierungsstau –
Das mag vielleicht regional bedingt sein – das Bundesland, in dem ich wohne, führt ja auch bei Herzinfarkttoten. Allerdings ist die Sterblichkeitsrate nach Infarkt auch in der Bundesrepublik insgesamt doppelt so hoch wie z.B.in Dänemark, in Sachsen-Anhalt liegt sie halt noch ein Endchen höher.

Ich würde mich auf Zertifizierung und theoretische Führung nicht allein verlassen wollen, sondern z.B. dann immer fragen, wie viele Operationen der konkrete Arzt schon gemacht hat.

Bei SD-Operationen ist die hiesige Uniklinik eher nicht führend und ich würde bei Notwendigkeit persönlich eine von zwei kirchlichen Kliniken hier am Ort wählen. Eine davon, das Mariensstift, ist mehrmals von der Techniker-Krankenkasse zum besten Krankenhaus Deutschlands gewählt worden.

Vielleicht ist das bei Euch in Österreich noch etwas anders, das weiß ich nicht.
Hier im Land soll es ausgemachte Spezialisten geben, die Zertifizierungen wegen des damit verbundenen bürokratischen Schnickschnacks verweigern.
Eine einfach zu handhabende Messlatte für Qualität gibt es wohl leider nicht.

Herzliche Grüße sendet Dir Alba

Antwort auf: Zertifizierte Zentren

| Beitrags-ID: 386298

Hallo,

man sollte unterscheiden zwischen zertifizierten Zentren und Uniklinik. Dass es sich um eine Uniklinik handelt, heißt nicht automatisch, dass es dort größere Kompetenz gibt, als an einer Feld- Wald- und Wiesenklinik, bei der sich aber die Chirurgie auf einige wenig Indikationen besonder spezialisiert hat. Da kann auch ein kleineres Haus mit vielleicht 3 oder 4 Chirurgen locker auf 300-400 SD-OPs im Jahr kommen und deutlich mehr als 10% davon bösartige Befunde haben. Da reicht allemal, um z.B. als Kompetenzzetrum für SD- oder endokrine Chirurgie zertifiziert zu werden. Wenn dann noch die (für eine Zertifizierung ebenfalls geforderte) Kooperation mit Endokrinologie, Nuklearmedizin, Pathologie, Radiologe, HNO etc. ebenfalls gut funktioniert, kann man auch in einem solchen kleineren Haus sehr gut aufgehoben sein, zumal dort oftmals die Ansprechpersonen nicht ständig wechseln. Eine solche Zetrifizierung garantiert zumindest, was Erfahrung und Ausstattung betrifft, Mindeststandards.

Echte von der DKG zertifizierte Organzentren, wie sie für andere Krebsentitäten existieren, für Schilddrüsenkrebs gibt es in Deutschland überhaupt nicht. Das würde unter anderem die Existenz einer umfassenden S3-Leitlinie voraussetzen. Letztlich wird aber auch das für die Zukunft angestrebt und zumindest für die „komplizierten“ und selteneren Fälle von SD-Krebs, wie fortgeschrittene, nicht jodpeicherdne oder meduläre Karzinome wäre es schon gut, es würde solche Zentren geben, wo die notwendige Kompetenz an einem Ort vereint ist, und in regelmäßigen Audits überprüft wir, ob die Rahmenbedingungen noch stimmen.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Antwort auf: Zertifizierte Zentren

| Beitrags-ID: 386299

Hallo,

hier diverse Link zur Frage nach Zentren bei der Schilddrüsenoperation und forgeschrittenem Schilddrüsenkarzinom:

Zentren
siehe:

ferner:
FAQ: Zertifizierte onkologische Zentren durch die DKG

Viele Grüße
Harald

PS: In Wien hat die Krankenanstalt Rudolfstiftung – Chirurgie ein Zertifikat, und dürfte die meiste Erfahrung mit Schilddrüsenoperationen haben.

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Antwort auf: Zertifizierte Zentren

| Beitrags-ID: 386300

Hallo,

meine SD-OP war genau vor 20 Jahren. Damals bin ich ganz blauäugig, ohne lange zu überlegen zu Fuß ins nächste Krankenhaus im Wohnblock. Geplant war nur eine Resektion, also nichts aufregendes. 2 Tage nach der OP dann der Zufallsbefund Krebs.
Obwohl es nur ein sogenanntes Feld- Wald- und Wiesenkrankenhaus war (heute werden dort keine SD mehr operiert) gab es keinerlei Komplikationen. Auch die Weiterleitung zur RJT fand rückblickend nahezu perfekt von statten. In einer SD-SHG (nicht vom Forum, das wurde gerade erst gegründet) hörte ich immer wieder von Komplikationen bei anderen Patienten, die z.B. in der Uniklinik oder anderen großen Kliniken waren.

Jetzt kann man natürlich spekulieren, ob die anderen einfach nur Pech – oder ich richtig viel Glück hatte…. ;-)

LG
Birgitt

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