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Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 259577

Hallo zusammen

Ich dachte ich stelle mich mal hier vor… und hoffe auf Gleichgesinnte :) und ich hoffe dass ich das im richtigen Unterforum schreibe

Ich bin Jacky10, 27 Jahre alt aus dem München… Ende Mai, durch Zufall, hat meine Kardiologin einen Knoten im Halsbereich entdeckt… Zu diesem Zeitpunkt wusste ich aber schon dass ich unter Hashimoto leide und Tabletten nehmen muss… Naja Anfang Juli war ich dann beim Nuklermediziner, welcher per Szinti einen kalten Knoten,links, und einen lauwarmen, rechts, entdeckt hat.. auf Anraten dieses Arztes begab ich mich dann in eine Spezialklinik wo ich vor knapp 2 Wochen eine komplette Entfernung hatte… soweit geht es mir gut außer dass das Narbengewebe verhärtet ist und ich ziemlich müde bin…

Allerdings hat mich so eben die Klinik angerufen und mir mitgeteilt, dass der kalte Knoten nun doch ein Karzinom gewesen sei, genauer gesagt ein papiläres Karzinom und aus reiner Vorsicht anfangs September eine Radiojodtherapie durchgeführt werden soll.. da mir diese Diagnose grad wie ein Faustschlag vorkommt, wollte ich mal von den Mitbetroffenen wissen.. wie es euch damit ging und wie es heute geht? Ist dieses Thema nur kurzfristig psychisch belastend oder dauerhaft (arbeite in einem psychisch belastenden Job)… und wie kann ich mir diese Therapie vorstellen? Darf in der Zeit mich keiner Besuchen? Wie schaut es mit zukünftiger Schwangerschaft aus?

Fragen über Fragen
Vielen Dank

Eure Jacky10

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386441

Hallo Jacky10,

herzlich Willkommen bei uns im Forum!

Es ist immer noch Ferienzeit.

Die Diagnose per Telefon mitgeteilt zu bekommen, spricht allerdings nicht für die „Spezialklinik“.

Ob und wie belastend die Diagnose ist, ist von Mensch zu Mensch recht unterschiedlich, und hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel, ob man erst vor kurzem eine nahe Person durch Krebs verlorgen hat.
Ob man zu den low- oder hig-risk Patient*innen für ein Rezidivrisiko gehöhrt spielt da zum Teil eher eine untergeordnete Rolle.

Heute kann man die Radioiodtherapie – anstelle mit einer Schilddürsenunterfunktion auch mit zwei Spritzen rhTSH, die man vor einer RIT bekommt, machen.
Dadruch erspart man sich die körperlich und psychisch belastende Unterfunktion.
Bekommst Du Schilddrüsenhormone?
Hattest Du schon ein Aufklärungsgespräch mit einer*einem Nuklearmedizinier*in?
Hier unser Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch zur Vorbereitung für ein solches Aufklärungsgespräch.

Vor einer Radioiodtherapie empfiehlt sich die Vermeidung von iod-reicher Nahrung und Medikamente: FAQ: Jodarme Ernährung = Vermeidung jodreicher Ernährung.

Wenn Du das radioaktive Iod bekommst, wirst du für ca. 3-4 Tage auf einer Station untergebracht, in der du kein Besuch empfangen kannst, und in der das radioaktvie Abwasser aufgefangen wird (Du scheidest das überschüssige radioaktive Jod schnell wieder aus).

Der Strahlenschutz wird in diesem Beitrag erklärt: FAQ: Was für Strahlen gehen vom radioaktivem Jod aus?.

Heut haben die Stationen alle Wlan-Zugang, so dass man mit der Außenwelt gut in Kontakt bleiben kann.

In der Regel sind die Stationen auch keine „Bunker“ mehr, sondern sind für die Patient*innen angenehm gestaltet.

Hier fndest du Erfahrungsberichte: : Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken.

Eine künftige Schwangerschaft ist mit entsprechendem Abstand kein Problem.
siehe FAQ: Verhütung aus Sicht der Frau und des Mannes nach RJT.

Wir haben eine Forums-Schwangerschaft, und entsprechend viele Kinder nach einer Radioiodtherapie.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386442

Hallo Harald,

vielen Dank für deine Antwort… ich weiß auch net warum dass so verlief naja… was heißt den high/ los risk für Rezidivrisiko? Also was erhöht denn das Risiko???

Ja fühl mich so als würde das alles grad meine Zukunft zerstören… wollte eig nach meinem Master ins Ausland zum arbeiten… aber ich hoffe auch da gibt es gute Ärzte ^^

Aufklärungsgespräch hab ich erst kurzfristig vor der Therapie… Hoffe Die Zeit geht um ich darf ja Tablet und Strickzeug mitnehmen oder?

Ist man danach noch weiter krank geschrieben? Oder kann man gleich arbeiten gehen ?

Liebe Grüße

Jacky10

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386443

Hallo Jacky10,

verlange ein Aufklärungsgespräch bald möglichst.

Bekommst du Schilddrüsenhormone?

Wir können Dir hier nur allgemeine Informaitonen geben.

Ein wichtige Orientierung ist für uns die amerikansiche Leitlinie.

Im Beitrag Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT) werden die Rezidivrisiken (Risiko, dass der Krebs wieder auftritt) vor und nach einer Radioiodtherapie erklärt.

Wir haben auch eine Forums-Gruppe Youngster (unter 30 Jahre)

Den Gruppen kannst du jeweils auch beitreten.

Wo im Ausland möchtest du denn studieren?

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386444

Hallo Harald

ich weiß gar net wo ich so ein Aufklärungsgespräch führen soll^^ hab nicht mal einen Kontakt dorthin bekommen wo ich hin soll…

Ja ich nehme Schilddrüsenhormone. Darf Sie auch bis einem Tag vor dem Termin weiternehmen.

Ich möchte gerne nach Amerika oder Kanada zum arbeiten.

Lg Jacky10

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386445

Hallo Jacky,

in den USA und Kanada sollte es kein Problem mit der Nachsorge sein.

Gut ist, dass du die Schilddrüsenhormone nehmen darfst, dann muss du die Radioiodtherapie nicht in einer Unterfunktion machen.
Du wirst dann die zwei Spritzen rhTSH (Handelsname Thyrogen) bekommen.

Das überschüssige radiakive Jod wird dann auch schneller ausgeschieden, weil die Nierenfunktion durch die Schilddrüsenunterfunktion nicht beeinträchtigt ist.

Dadurch ist die Zeit auf der Nuklearmedizinischen Station auch kürzer.

Ich würde dennoch um ein zeitiges Aufklärungsgespräch bitten.
Eine Diagnose-Mitteilung per Telefon ist völlig unzureichend.

Dann kannst Du auch genauer erfahren, was für ein genaue Diagnostik du hast, und wie groß ein möglicher Nutzen einer Radioiodtherapie auch einzuschätzen ist.
Bei einem papillären Mikrokarzinom ist zum Beispiel eine Operation ausreichend, und eine Radioiodtherapie hat nur einen minimalen Zusatznutzen.

Viele Grüße,
Harald

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386446

Hallo Harald

also was ich weiß es ist kein Mikrokarzinom, da der Knoten/Karzinom 1.2 cm Betrug. An den Rändern war auch nix bösartiges mehr und die Lymphknoten die sie mir raus genommen haben (warum auch immer diese mir entfernt wurden) waren auch o.k….

Allerdings war ich halt ziemlich ähm ja schockiert, weil die Ärztin meinte das steht doch auf den Entlassungsbericht dass das ein Karzinom sei, ist jedoch nicht der Fall…

Naja mein Arzt dem ich vertraue ist im Urlaub…

kroete
Nutzer*In
pap. SD CA folikuläre Variante pt1b R0

Antwort auf: Diagnose Schilddrüsenkarzinom – psychische Belastung? RIT?

| Beitrags-ID: 386447

Hallo Jacky10,

ja, das kenne ich. Nach der OP wurde mir auch gesagt, alles wäre gutartig, Schnellschnitt war negativ. Nach drei Tagen zuhause kam dann der Anruf…

Im ersten Moment ist der Schock ziemlich groß, es ist doch eine Diagnose, die das ganze Leben verändert, auch wenn es keine Metastasen gab und mit der OP der Krebs komplett entfernt worden ist.
Man verliert das vertrauen in seinen Körper und muss dieses auch erst wiedererlangen.
Mit der Zeit wird es besser, bei mir ist es jetzt 2,5 Jahre her und mittlerweile sehe ich sogar positiven Aspekte die diese Erfahrung mit sich gebracht hat. Durch diesen Schock lernt man die wirklichen Prioritäten im Leben kenne. Ich persönlich bin dadurch bei vielen Dingen im Leben viel entspannter geworden und habe gelernt, dass vieles einfach Zeit braucht.

Mir wurde bei der RIT im UKB (Bonn) eine Psychoonkologische Beratung angeboten, vielleicht kannst du danach auch einmal fragen.
Die Unterfunktion in der man sein muss, um die restlichen Schilddrüsenzellen hungrig nach Jod zu machen, macht die Emotionale Stimmung nicht besser. Ich hoffe, du darfst die Therapie mit rTSH machen, also ohne natürliche Unterfunktion, das Verkürzt diese Phase enorm.
Die Therapie an sich ist völlig entspannt. Man nimmt eine Kapsel, eine etwas größere Tablette und dann heißt es rumliegen, lesen, fernsehen (usw.) bis die Strahlung so niedrig ist, dass man heim darf.

Mir persönlich hat es sehr geholfen mich mit jemanden dem ich vertraue zu reden und meine Ängste zu teilen, auch das Forum hat mir dabei sehr geholfen.
Das klingt jetzt alles ziemlich locker, aber du kannst mir glauben, ich habe viel, sehr viel geweint, bis ich das Thema so locker und gefasst sehen kann, wie ich es jetzt tue.

die besten Wünsche und liebe Grüße
Kröte

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