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pap. SD-Ca. foll. Variante bei M. Basedow, ED 11/2017

Antwort auf: HCT "Rote Hand Brief"

| Beitrags-ID: 383949

Grundlage dieser Warnung sind Ergebnisse einer Nested-Case-Control-Studie des dänischen Krebsregisters, welche die Inzidenz von Basaliomen (Basal Cell Carcinoma; BCC) und Plattenepithelkarzinomen (Squamous Cell Carcinoma; SCC) in Abhängigkeit von einer HCT-Einnahme untersuchte. SCC der Lippe fanden bei der Erhebung jedoch keine Betrachtung, da diese bereits in Voruntersuchungen mit einer Thiazidtherapie assoziiert wurden. Die Beobachtung ist daher nicht ganz neu.

In der Kohortenuntersuchung war eine Langzeiteinnahme mit einer kumulativen Dosis von mind. 50.000 mg HCT mit BCC und SCC assoziiert. Die HCT-Dosis entspricht dabei einer etwa sechsjährigen Einnahme von 25 mg HCT täglich. Insgesamt wird auf eine Dosis-Wirkungs-Assoziation hingewiesen: Je mehr HCT eingenommen wurde, desto höher lag das Tumorrisiko. Dieses Ergebnis wird mit möglichen dermalen Photosensibilitätsreaktionen durch HCT erklärt.

Die Deutsche Hochdruckliga warnte vor einem ersatzlosen Absetzen von HCT, da dies aufgrund einer Verschlechterung der Blutdruckeinstellung das kardiovaskuläre Risiko betroffener Patienten erhöhen könnte. Insbesondere sei darauf hingewiesen, dass nur HCT, nicht aber andere untersuchte Diuretika mit Hauttumoren assoziiert waren. So fand sich für Indapamid, das ebenso wie HCT in Kombinationspräparaten mit ACE-Hemmern und Amlodipin verfügbar ist, keine Zunahme von Hauttumoren.

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