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Elastographie – in der Diagnostik von Knoten der Schilddrüse

| Beitrags-ID: 256605

Update 10.12.2019

Elastographie (engl. Ultrasound elastography (USE))
ist ein Diagnoseverfahren mit Ultraschall bei dem die Elastizität von Knoten (hier in der Schilddrüse) bestimmt wird. Bösartige Knoten sind dabei härter als gutartige Knoten, es gibt allerdings auch harte gutartige Knoten. Die Elastographie hat bei weichen Knoten eine hohen negativen Vorhersagewert (NPV) von 99% (= dies bedeuted ein weicher Knoten ist zu 99 % keine Krebs).

Hallo,

in Studien wird derzeit untersucht, ob die Elastographie ein nützliches Diagnoseinstrument ist, um benigne und kalte Knoten in der Schilddrüse zu unterscheiden.

In der ETA-Leitlinie: Ultraschall des Schilddrüsenknoten – EU-TIRADS (Russ 2017) gibt es eine Empfehlung zur Elastographie.

Recommendation

R10: Elastography should not replace grayscale study, but it may be used as a complementary tool for assessing nodules for FNA, especially due to its high NPV.

QOE = ++, SOR = grade 2

Übersetzung für uns Patient*innen

Empfehlung R10
Die Elastographie soll nicht die den graustufen Ultraschall ersetzen, aber es kann als ergänzende diagnostische Methode für die Auswahl von Knoten für die Feinnadelpunktion sein, besonders durch seinen hohen negastiven Vorhersagewert [=dass es kein Krebs ist]

Evindenz der Empfehlung ++, und auch die Stärker der Empfehlung ist ein zwei

In der ATA-Leitlinie differenzierter Schilddrüsenkrebs 2016 (Übersicht…..) finden sich lediglich Ausführungen zu einzelnen Studien und die Empfehlung im Fließtext [keine gesonderte hervorgehobene Empfehlung], dass die Elastographie nicht die Kriterien des normalen Ultraschalls verändern solle, wann ein Knoten punktiert wird (ATA 2015, Seite 16)

Es wird die Studie von Moon et. al. (2012) angeführt, die eine Unterlegenheit gegenüber der Graustufen-Skala [je geringer die geringer Echogenität desto dunkler die Bildgebung des Ultraschalls] der ‚einfachen‘ Ultraschalluntersuchung aufzeigte.

In einer großen prospektiven Studie mit 706 Patienten (902 Knoten) konnten Azizi et al. (2013) zeigen:

    Anmerkung Harald:
    Die Elastographie dient also vor allem – wie die Tc-99m-MIBI-Szintigraphie – bei unsicheren Befunden dazu, wenn man ein Operation vermeiden möchte, mehr Sicherheit zu bekommen.

Für die Indikation zu einer Operation ist wie die ATA schreibt, die Kriterien des „normalen“ Ultraschalls und eventuelle Feinnadelpunktion wichtiger.[/list]

Einschränkungen für die Anwendung der Elastographie nach ATA:

  • Untersucher abhängig
  • Zysten und Knoten mit zystischen Anteilen
  • Überlagerung von Knoten
  • bei übergewichtigen Patienten
  • Knoten die weit hinten oder unten liegen

Aus diesen Gründen konnten sich die Autoren der amerikanischen ATA-Leitlinie (2015) nicht für eine allgemeinen Empfehlung zur Elastographie entscheiden.
Wichtig sei jedoch, dass die Elastographie nicht die Empfehlungen zum Ultraschall und zur Feinnadelpunktion ersetzen könne.

Viele Grüße
Harald


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