Hallo zusammen,
Ich schreibe heute diesen Beitrag in der Hoffnung vielleicht anderen einen ähnlichen Leidensweg zu ersparen. Ich bin 30 und vor zwei Jahren wurde Haschimonto und ein Knoten in meiner Schilddrüse diagnostiziert. Es kam zur OP, bei der die Schilddrüse komplett entfernt wurde. Einige Tage später die erschütternde Nachricht, Schilddrüsenkrebs, der beim Schnellschnitt während der OP noch nicht diagnostiziert wurde. Es folgte eine zweite OP nach 5 Tagen und 21 lymphknoten wurden enfernt. Für das, was im Folgenden geschildert wird ist es wichtig, dass die OP minimalinvasiv durchgeführt wurde, also ich habe nur einen kleinen Schnitt, die Haut wurde im Brustbereich hochgezogen um darunter endoskopisch operieren zu können.
OP ist gut verlaufen, anschließend folgten noch zwei Radiojodtherapien. Das Problem war nur, dass ich auch nachdem die Wunde verheilt war IMMER schmerzen hatte. Es waren diffuse Schmerzen, besonders im Brustbereich und oberen Magenbereich. Nun begann die Tortur eine Reise von Gastrointerologen (lasst euch gesagt sein eine Magenspiegelung einige Wochen nach einer Schilddrüsenenfernung ist kein Vergnügen), Neurologen, Onkologen, Schmerzspezialisten und mehreren Hausärzten. Wir gelangten immer wieder zu dem Punkt „sie bilden sich das nur ein“. Aber ich dachte immer NEIN, ich bilde mir das nicht ein. Ich schlafe seelenruhig und wache auf, weil ich Schmerzen habe, weil ich das Gefühl habe gewürgt zu werden. Immer wenn ich liege ist es besonders schlimm. Hier bin ich also, 30, sitze seit zwei Jahren zu Hause, weil ich mich aufgrund der Schmerzen für meinen Beruf nicht genug konzentrieren kann. Meine Partnerschaft leidet, ich bin schon ausgewandert in ein Zweitbett, weil meine Frau seit zwei Jahren nicht mehr durchschlafen kann, weil ich Nachts nur auf vier Stunden Schlaf komme. Mir wurden ettliche Antidepressiva sogar Beteubungsmittel verschrieben um mir zu helfen. Teilweise habe ich diese Medikamente genommen und noch stärkere Nebenwirkungen zu spüren bekommen.
Dieser ganze Weg der zwei Jahre mit allen Details und zusätzlichen Erkrankungen aufgrund des durch die Radiojodtherapie geschwächten Immunsystems würde hier jetzt den Rahmen sprengen. Daher jetzt das wichtigste. Ich habe die Lösung meiner Probleme gefunden und das ganz ohne Medikamente. Eine großartige Physiotherapeutin war meine Rettung. Mit der sogenannten Faszientherapie arbeitet Sie sich sorgsam durch meine komplett verklebten Faszien im Halsbereich, die bis in den oberen Bauchbereich ausstrahlen. Bereits nach der ersten Therapie war ich einen ganzen Tag schmerzfrei und nach der vierten fast komplett. Jetzt arbeiten wir natürlich parallel noch am Muskelaufbau um zukünftig fit zu bleiben. Sicherlich ist dies nicht die Lösung für jeden, doch die Faszientherapie ist recht neu und keiner meiner Hausärzte und der oben aufgeführten Spezialisten kam auf diese Idee. Daher hoffe ich, vielleicht auch nur einem dort draußen weiterzuhelfen um diese Tortur zu ersparen.