Hallo Brigitte,
da die allergische Reaktion mit größter wahrscheinlichkeit einen technischen Hilfsstoff und nicht den Wirkstoff Calcitriol selbst betraf, könnten andere Calcitriol-Präparate oder ein Präparat mit Alphacalcidol eine Alternative sein. Aber Achtung:

Bei der Umstellung von A.T. 10 auf ein Calcitriol- oder Alphacalcidol-Präparat ist zunächst nach der letzten Dosis A.T. 10 eine Pause nötig, weil A.T. 10 einige Wochen nachwirkt. Man muss das Abklingen der Wirkung anhand des Calciumwertes laufend kontrollieren. Erst wenn der deutlich gefallen ist, darf mit dem neuen Präparat begonnen werden. Calcitriol und Alphacalcidol beginnen nach 3-4 Tagen den Calciumwert zu erhöhen. Wenn man ohne Pause umsteigt, kommt es zu gefährlicher Wirkungsüberschneidung. Dabei kann es zu Hypercalciämien kommen, die schwer zu kontrollieren sind. Besprich das umgehend mit dem behandelnden Arzt.

Alles Gute wünscht dir
Frauke

Aktualisierung:

Seit 30. Juli 2021  gibt es eine offizielle Stellungnahme und Therapie-Empfehlung der DGE für die Umstellung von A.T.10 auf andere Präparate:

https://www.endokrinologie.net/files/download/hypoparathyreoidismus-umstellung-vit-d_betroffene.pdf

und Hinweise für Ärzte dazu:

https://www.endokrinologie.net/files/download/hypoparathyreoidismus-umstellung-vit-d_aerztinnen-aerzte.pdf

Hallo Brigitte,

nach meiner letzten Info entspricht eine Perle etwa 13 Tropfen. Außerdem enthalten die Perlen andere technische Hilfsstoffe.

Wenn man eine Tagesdosis von weniger als 13 Tropfen genommen hat, könnte man versuchen, die Perlen nicht jeden Tag, sondern bei 6 Tropfen z.B. jeden zweiten Tag zu nehmen, was wegen der Langzeitwirkung nicht besonders viel am Effekt ändern dürfte. Aber das muss natürlich in Absprache mit dem Arzt entsprechend ausgerechnet und ausprobiert werden.

Außerdem ist schon wegen der unterschiedlichen technischen Hilfsstoffe nicht mit exakt gleicher Bioverfügbarkeit zu rechnen. Das wichtigste wäre also in der Umstellung möglichst zweimal wöchentlich den Calciumspiegel (morgens nüchtern) zu messen.

Ansonsten versuchen wir vom Netzwerk Hypopara natürlich, alle denkbaren Hebel in Bewegung zu setzen, um für weitere Infos und Unterstützung aller Betroffenen zu sorgen. Dein Hausarzt kann sich notfalls – wenn du ihn von der Schweigepflicht entbindest – auch gerne telefonisch mit mir in Verbindung setzen, wenn er detailiertere Informationen benötigt.

Viele Grüße
Frauke

Liebe Brigitte 22,

mal ungeachtet der Diskussion um A.T.10 – hasr du mal einen anderen Anbieter von Calcitriol probiert (Calcitriol Kyramed, Decostriol, Osteotriol u.a.)?

Vielleicht reagierst du ja nicht allergisch auf das Calcitriol, sondern auf etwas in dem Medikament, dem Farbstoff in der Kapsel oder dem Trägermittel.

Mir geht es zum Beispiel so, dass ich kein Decostriol vertrage, aber dafür ohne Probleme Calcitriol Kyramed, Calcitriol GRY und Rocaltrol.

Sollte es also wirklich so sein, dass A.T.10 vom Markt genommen wird (was auch noch nicht sicher ist), wäre es den Versuch wert, einen anderen Anbieter von Calcitriol zu versuchen, als gleich zu sagen, dass du das nicht nehmen kannst.

Keep cool, auch wenn es im Moment ziemlich heiß ist … 😉
Viele Grüße,
Dieter

Hallo Brigitte,

bei meinem Apotheker sind heute A.T. 10 sowohl als Tropfen wie auch als Perlen von einer italienischen Firma lieferbar.

Hat dein Apotheker die inzwischen auch entdeckt? Bitte gib uns Bescheid wie es in deinem Fall weiter gegangen ist.

Viele Grüße
Frauke

Hallo Brigitte,

genau die Frage hatte ich Anfang des Jahres meiner Endo auch gestellt.
Sie meinte, ich könne zusätzlich Vit. D einnehmen ( 1 x wöchentlich Dekristol, 20000 i.E.), das schade besonders im Winter nicht.

Damit uns zusätzlichliches Vit. D bez. Calcium gefährlich werden könnte, müsste es erst einmal zu Calcitriol verstoffwechselt werden und dieser Prozess wird überhaupt erst durch Parathormon angestoßen. Das aber liegt in zu niedirger Menge vor.

Ich wünsche dir eine entspannte Vitamin-D-Zufuhr.
Viele Grüße,
Dieter

Hallo Dieter,

da Colecalciferol in so großen (überphysiologischen) Mengen laut Prof. Schmidt-Gayk auch ohne Verwandlung in Calcitriol den Calciumspiegel beeinflussen kann, halte ich die beliebte „Stosstherapie“ mit hoch dosiertem Vitamin D für Hypoparas für nicht sicher, was den Einfluss auf den Calciumspiegel betrifft.

Manche Patienten kommen damit klar, aber es sollte vier bis sechs Wochen nach Beginn dieser Therapie der Calciumspiegel kontrolliert werden, am besten nicht nur einmal.

Je nachdem wieviel NSD-Restgewebe noch da ist, kann ja im individuellen Fall auch ein gewisses Mass an Umwandlung in Calcitriol erfolgen. Es sollte also immer auch auf Anzeichen einer Calciumüberversorgung (zu viel Calcium im Urin!) geachtet werden, wenn zusätzlich zur Standardtherapie noch Colecalciferol genommen wird.

Viele Grüße
Frauke