Re: Metastasen-Schmerzen


Geschrieben von Beate am 24. Februar 03 22:28:26:

Als Antwort auf: Re: Metastasen-Schmerzen geschrieben von Johanna am 24. Februar 03 12:56:44:

Hallo Johanna,

zum Thema Schmerzen kann ich dir leider nichts sagen - hier im Forum sind wohl auch nur sehr wenige Leute, bei denen vor der OP schon Metastasen vorhanden waren, meist wurde die SD früh genug entfernt, bevor der Krebs sich weiter als in die benachbarten Lymphknoten ausbreiten konnte.

Beim SD-Krebs ist ja der grosse Vorteil, dass er in den meisten Fällen Jod speichert und daher durch eine Radiojodtherapie auch Metastasen relativ einfach zerstört werden können (ich habe irgendwo im Internet mal eindrucksvolle Serien von Szintigrafie-Aufnahmen von Tchernobyl-Kindern gesehen, wo die Metastasen in Lunge und Knochen von Mal zu Mal kleiner wurden und schliesslich ganz weg waren). Für den Erfolg der RJT ist ein hoher TSH-Wert erforderlich, damit sich alle noch vorhandenen Zellen so richtig "ausgehungert" auf das radioaktive Jod stürzen. ABER, wie Harald schon sagte, es gibt zwei Möglichkeiten, um den TSH-Wert steigen zu lassen : zum einen der "klassische" Hormonentzug über mindestens 4, manchmal 6 Wochen, oder aber Thyrogen, ein erst seit etwa 2 Jahren zugelassenes Medikament (vom amerik. Hersteller Genenzyme), das man zwei Tage vorher gespritzt bekommt und das den TSH-Wert innerhalb von 48 Stunden anhebt. Und ich habe schon öfters gehört, dass es im Fall von Patienten, bei denen man bereits VORHER weiss, DASS Metastasen vorhanden sind, und bei denen man eine unnötige Stimulation der noch vorhandenen Krebszellen durch einen wochenlang erhöhten TSH-Spiegel vermeiden will, Thyrogen auf jeden Fall die bessere Wahl ist - daher solltest du unbedingt nochmal nachfragen, am besten direkt in der Nuklearmedizin! Das Medikament ist sehr teuer, daher sträuben sich manche Krankenkassen ein bisschen - aber für Patienten, die den langen Hormonentzug wirklich nicht vertragen, und für Leute wie dich ist es sicher die bessere Wahl (und auch nicht teurer als z.B. eine zweimonatige Krankschreibung wegen Hormonentzug ...)

Habe ich richtig gelesen, dass deine SD erst vor ein paar Wochen entfernt wurde? Hast du den Laborbefund bekommen, oder kannst du ihn dir (z.B. über den Hausarzt) besorgen, um z.B. die genaue Tumorklassifikation (papillär, follikulär, Grösse usw) zu kennen?

Ich wünsche dir alles Gute für die nächsten, sicher nicht ganz einfachen Wochen!

Beate



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