Re: WIRBELSÄULEN - OP, Tumormarker


Geschrieben von Beate am 12. März 03 19:45:11:

Als Antwort auf: WIRBELSÄULEN - OP geschrieben von Kristin1984 am 12. März 03 17:27:19:

Hallo Kristin !

Zur Wirbelsäulen-OP kann ich leider nichts sagen, hört sich aber ungemein technisch an - ist schon toll, was man in der Medizin heutzutage alles machen kann! Ich kenne auch niemand hier im Forum, der so eine OP schon gemacht hat, ist wohl doch relativ selten (es gab bisher nur ein paar wenige Leute, die z.B. wegen Metastase am Brust- oder Schlüsselbein operiert wurden). Vielleicht findest du auf allgemeinen Seiten zum Thema Krebs (z.B. Krebs-Kompass usw, in unserer Linkliste) Infos zu diesem Thema - solche Metastasen gibt es ja nicht nur bei SD-Krebs (da sogar eher selten), sondern auch oft bei anderen Krebsarten, z.B. Brustkrebs usw ?

Aber den Tumormarker kann ich dir erklären. Bei den beiden häufigsten Varianten von SD-Krebs, dem papillären und dem follikulären, dient in der Nachsorge nach der OP der Eiweissstoff THYREOGLOBULIN (Tg) als sogenannter "Tumormarker". Dieses Protein wird NUR von SD-Zellen gebildet (auch von gesunden), daher ist bei Menschen mit Schilddrüse relativ viel davon vorhanden (80 oder so) und hat weiter nichts zu bedeuten. Aber wenn man KEINE Schilddrüse mehr hat, sollte dieser Wert gegen Null tendieren (< 1 nennt man "nicht nachweisbar") - falls er steigt, ist das ein Anzeichen dafür, dass irgendwo im Körper SD-Zellen (vermutlich bösartige) nachwachsen, und dann wird z.B. eine Radiojoddiagnostik und -therapie durchgeführt (falls die Zellen "differenziert" sind, d.h. Jod speichern), oder diverse andere Untersuchungen (IRM, CT, PET-Scan ...), um herauszufinden, WO sich die Metastase befindet, um sie gezielt behandeln und zerstören zu können (OP, Bestrahlung usw).

Welche Art von Karzinom hatte deine Mutter (steht normalerweise im Laborbericht, und wurde sicher an den Hausarzt geschickt), und welche Stufe (z.B. T2 N1 MX, oder T4 N0 M1 ... die Bedeutung wird in der FAQ erklärt)? Hatte sie nach der OP eine Radiojodtherapie ? Sind ihre Zellen jodspeichernd oder undifferenziert ? (differenzierten Zellen, ganz gleich WO, kann man relativ einfach mit Radiojod zu Leibe rücken, bei undifferenzierten muss man meist operieren ...)

Es gibt auch noch einen zweiten Tumormarker, wenn man weder papillären noch follikulären SD-Krebs hatte, sondern medullären (oder C-Zell-Karzinom) : das ist das Calcitonin. Dieses Hormon dient sogar schon VOR der OP zur Diagnose (weil es normalerweise NICHT ansteigt), und danach genau wie das Thyreoglobulin zum Nachweis von Rezidiven.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles alles Gute !

Beate (vor 2 einhalb Jahren wegen papillären und follikulären Karzinomen operiert, die aber glücklicherweise noch nicht gestreut hatten und durch die RJT vollständig vernichtet wurden)



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