Re: SD-Krebs geheilt - jetzt ein ANDERER Krebs ! :-(


Geschrieben von ka. am 29. Mai 03 18:41:08:

Als Antwort auf: SD-Krebs geheilt - jetzt ein ANDERER Krebs ! :-( geschrieben von Beate am 29. Mai 03 18:00:18:

Liebe Beate,
auch mich hat es im vergangenen Jahr zum zweiten Mal erwischt: Ovarial-Ca, (4 Jahre nach meinem SD-Krebs). Nun ist meine zweite Krebs-OP 9 Monate her und die Welt sind schon wieder besser aus. Man kann wohl eine Menge ertragen, wenn man muss und man den Willen hat weiterzuleben. Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, viel positive Engergie und vor allem: Lassī den Kopf nicht hängen.

Herzliche Grüße
ka.
>Hallo ihr alle !
>Vor drei Tagen habe ich eine böse Nachricht erfahren, auf die ich nicht wirklich gefasst war : keine 3 Jahre nach meiner SD-OP, als ich mich nach der vollkommen sauberen Szintigraphie vom letzten Sommer und nicht nachweisbarem Tg-Wert als geheilt betrachtet habe und seit ein paar Monaten auch wieder so richtig gut in Form kam, habe ich jetzt einen vollkommen ANDEREN Krebs, ohne jeden Zusammenhang mit dem ersten !!!
>Noch dazu einen, den man im Gespräch leider nicht ganz so locker einfliessen lassen kann wie den SD-Krebs ... ein "Analkarzinom" (vom Typ Plattenepithelkarzinom) ...
>Festgestellt wurde er bei einer Biopsie, die ich veranlasst hatte, weil ein bereits seit meiner ersten Entbindung 1985 aufgrund eines schlecht verheilten Dammrisses mit übriggebliebener Fistel vorhandener "Knubbel", der all die Jahre vollkommen unauffällig war und bei mehreren Untersuchungen (zuletzt eine Koloskopie im Nov. 2001) von allen Ärzten als harmlos eingestuft wurde, sich seit ein paar Monaten verändert hat und oft blutet.
>Und jetzt habe ich die Bescherung ... wo ich mich gerade, nach drei Sommern im Entzug (eine RJD, zwei RJD) auf meinen ersten "normalen" Urlaub gefreut hatte ...
>Ich habe glücklicherweise schon gestern meinen ersten Termin in einem hochmodernen Krebszentrum in Toulouse gehabt (dort arbeitet auch mein heissgeliebter Nuklearmediziner, mit dem ich seit meiner 1. RJT richtig gut befreundet bin, er gibt mir technische Hilfestellung bei meinem frz. Forum usw), und jetzt weiss ich zumindest schon in groben Zügen, wie es weitergeht - aber die nächsten Monate werden bestimmt nicht SO lustig !
>Jetzt kommen erstmal noch eine Menge Untersuchungen (Endoskopie, Biopsie, Scanner, IRM ...), und dann geht es los : 5 Wochen täglich Bestrahlung, nebenher in der ersten und fünften Woche Chemotherapie (mit einem kleinen tragbaren Gerät, 24h am Tag). Man hat mir natürlich die diversen Nebenwirkungen erklärt - die üblichen der Chemo (Übelkeit, Müdigkeit, aber wahrscheinlich KEIN Haarausfall, ist ja auch schon was), und vor allem die wohl sehr unangenehmen der Bestrahlung in einem so sensiblen Bereich (die meisten Patienten bekommen am Ende der Behandlung Morphium). Hört sich nicht SO toll an ... aber dieser Krebs, SEHR selten (4 - 14 neue Fälle pro 1 Million Einwohner, glaube ich ...) ist wohl sehr gut behandelbar, metastiert so gut wie nie und ist sehr strahlensensibel, so dass er hoffentlich schnell wieder verschwinden wird.
>Wenn die Bestrahlung NICHT funktioniert, kann man auch operieren, aber das ist wohl nicht SO witzig (künstlicher Darmausgang usw) - muss aber wohl nur sehr selten gemacht werden.
>So, da sitze ich jetzt und kann es noch nicht so richtig glauben - irgendwie ist es alles noch sehr abstrakt ! Aber es wird jetzt wohl sehr schnell losgehen, gleich im Juni, sobald alle Untersuchungen fertig sind. Zumindest waren alle Ärzte, die ich bis jetzt getroffen habe, absolut toll (mein erstes Gespräch gestern früh dauerte über eine Stunde), ich fühle mich dort total gut aufgehoben, und sie sind wirklich auf dem neuesten Stand der Technik (meine Spezialistin für Chemotherapie flog gestern zu einem internationalen Krebskongress nach Los Angeles). Die Erklärungen des Radiologen entsprachen auch genau dem, was ich zum Thema bereits im Internet gefunden hatte, von der Tumorklassifizierung bis zum Therapieschema - das ist ja auch ganz beruhigend ! Er war ganz verblüfft, wie gut ich mich schon auskannte auf dem Gebiet - aber immerhin bin ich es ja schon seit ein paar Jahren gewohnt, medizinische Infos aus dem Internet zu suchen, wenn auch bisher nicht zu DIESEM Thema ...
>Naja, jetzt bin ich mal gespannt, was auf mich zukommt - glücklicherweise "mag" ich ja Krankenhäuser, sonst sähe es ziemich schlecht für mich aus ! Wenn ich daran denke, dass ich all die Zeit immer erklärt habe, SD-Krebs wäre ja "gar nicht schlimm, weil man ihn SO leicht behandeln könne, BLOSS mit Radiojod, OHNE Strahlen und Chemo ..." - jetzt habe ich den Salat und kann es am eigenen Leib ausprobieren, wie man "andere" Krebse heilt ...
>Lasst euch nicht deprimieren, erstens bin ich ganz bestimmt ein absoluter Sonderfall, die Wahrscheinlichkeit, nach dem SD-Krebs so einen seltsamen anderen Krebs zu kriegen ist wirklich minimal - und ausserdem bin ich guten Muts und bereite mich innerlich bereits auf einen zwar schwierigen, aber doch sehr aussichtsreichen Kampf vor, von so einer besch... Krankheit lasse ich mich ganz sicher nicht unterkriegen !
>Liebe Grüsse an alle !
>Beate



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