Re: SD-OP und psychische Probleme


Geschrieben von Jan am 17. Juni 2001 11:58:27:

Als Antwort auf: SD-OP und psychische Probleme geschrieben von Gerhard am 16. Juni 2001 15:39:00:

Lieber Gerhard,
Du schreibst
"... ist mein T3 und T4 im Normbereich und mein TSH fällt langsam wieder. ... seit mehr als einer Woche geht es mir wieder richtig gut!"
Im selben Satz schreibst Du (in der Mitte) "Ich werde wohl auf Dauer mit dieser Dosierung nicht auskommen und die Dosis langsam erhöhen müssen ...".
Ich frage mich (und Dich): Wieso das? Wenn es Dir gut geht und wenn zudem die Messwerte auf dem Weg in die 'richtige Richtung' sind - warum meinst Du dann, auf Dauer mit dieser Dosierung nicht auszukommen (kann ja so sein, aber das würde ich erst mal abwarten und ggf. langsam steigern)?
Du schreibst auch "...Sollte man da nicht einfach etwas mehr Geduld haben...?, und ich denke, die Geduld musst Du auch selbst mit einbringen: Wenn Du in 5 Wochen bei 5 Ärzten warst, kannst Du "zufrieden" sein, wenn Du nur ein bis zwei (und nicht gar fünf ;-) ...) verschiedene Meinungen bekommst.
Deshalb: Hör auch auf Dich und auf Dein Körpergefühl und lass die nicht "verrückt machen". Der Hormonhaushalt des Menschen ist ein komplexes Regelsystem, das - technisch betrachtet - immer eine Einschwingzeit brauchst (oder drehst Du im 5-Minuten-Takt an Deiner Heizung, wenn die Temperatur in Deiner Wohnung nicht stimmt?). Je nach Individuum wird diese Einschwingzeit auch sehr verschieden sein, d.h. sowohl die Dauer als auch die Ergebnisse können unterschiedlich sein (wie bei Heizung und Wohnung: Einfluss hat nicht nur die Heizleistung sondern auch Größe/Höhe der Räume, Fenster, offene/geschlossene Türen etc.).
Die Psyche ist dabei nicht außen vor: Mal brauchst Du weniger, mal mehr "Wärme" (im Wortsinn wie im übertragenen Sinn).
Ich wünsche Dir alles Gute und grüße Dich herzlich!
Jan


>Hallo,
>Seit 10 Jahren nehme ich LThyroxin 100 ohne größere Probleme. Ende April 2001 ist mir die SD wegen kalter Knoten entfernt worden. Ich habe deshalb insgesamt acht Wochen mit der Behandlung aussetzen müssen. Eine Woche nach der OP habe ich wieder die alte Dosis genommen. Leider habe ich nach zwei Wochen sehr heftig mit Unruhe und Schlaflosigkeit reagiert. Mir ging es richtig dreckig. Trotz steigendem TSH habe ich nach Absprache mit meinem Hausarzt auf LThyroxin 75 gewechselt. Mein TSH stieg bis auf über 14.
>Obwohl ich nun seit 5 Wochen die viel zu geringe Dosis nehme, ist mein T3 und T4 im Normbereich und mein TSH fällt langsam wieder. Ich werde wohl auf Dauer mit dieser Dosierung nicht auskommen und die Dosis langsam erhöhen müssen – aber seit mehr als einer Woche geht es mir wieder richtig gut!
>Sicherlich ist das nicht der normale Verlauf nach einer SD-Operation. Was mich aber ärgerte: Ich war bei fünf Ärzten, die alle nur mit den Schultern zuckten. Jeder Arzt versuchte mir zu erklären, dass meine Beschwerden nichts mit den SD-Hormonen zu tun haben können, sondern rein psychische Probleme seien. Nur mein Hausarzt hat seine Meinung schnell geändert.
>Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Seid Ihr auch so schnell in die „Psycho - Ecke“ gestellt worden?
>Wie geht es den Leuten, die schleichend diese Probleme bekommen?
>Wie gehen Eure Ärzte mit der Langzeitwirkung der SD-Medikation um? Nach meinen neuen Informationen brauchen die SD-Hormone bis zu 3 Wochen zur vollen Wirkung und benötigen ca. 5 Wochen bis die Wirkung halbwegs abgeklungen ist. Sollte man da nicht einfach etwas mehr Geduld haben und die Beschwerden der Patienten ernst nehmen?
>Liebe Grüsse
>L@Gerhard



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