Re: Metastasen im kleinen Finger???


Geschrieben von Beate B. am 13. September 2001 22:54:40:

Als Antwort auf: Re: Metastasen im kleinen Finger??? geschrieben von StefanF am 13. September 2001 18:42:00:

Hallo Sabine,

ich würde mich Stefan anschliessen, bloss keine Panik (leicht gesagt ...); dass Magen-Darmtrakt und Blase stark strahlen, ist vollkommen normal, denn es braucht ziemlich lange, bis das Jod vollkommen "durchrutscht".

Hattest du jetzt beim 2. Mal eine richtige RJT (mit hoher Joddosis und Isolierung), oder nur eine RJD (Radiojoddiagnostik, d.h. eine etwa 20mal geringere Dosis OHNE Isolierung zwecks Ganzkörperszintigrafie)?

Was deinen kleinen Finger anbelangt: kann es sein, dass du vor dem Szintigramm irgendwas im Zimmer (was radioaktiv war) angefasst hast oder so? Hier bei mir in Frankreich (habe gerade die RJD ein Jahr nach der ersten RJT hinter mir) ist es so, dass man am Morgen vor der Ganzkörperszinti ausführlich duschen muss, dann "unverstrahlte" Krankenhausklamotten bekommt und bis zur Szinti im Zimmer nichts mehr anfassen soll (und zwar sowohl bei der Szinti 5 Tage nach der RJT als auch bei der Szinti 24 Stunden nach Gabe der schwächer dosierten Diagnose-Kapsel).

Und bei einer Mitpatientin, einer älteren Dame, brach Panik aus, weil sie auf der Aufnahme vollkommen schwarze Hände hatte und schon schlimmste Metastasen befürchtete ... und im Endeffekt kam das bloss daher, weil sie sich die Wartezeit im Zimmer mit Sticken vertrieben hatte! Zwar hatte sie ihr Bett usw nicht mehr berührt ... aber die Stickerei, die sie die ganze "radioaktive" Zeit lang vor ihrem Bauch gehalten hatte, war natürlich auch hochgradig "verstrahlt"! Das gleiche gilt natürlich für alles, was man die ganze Zeit lang im Zimmer hatte: Zeitung, Buch ...

Du hast ja sicher selbst gesehen, dass so ein Szintigramm eine ziemlich "ungenaue" Aufnahme ist und man eigentlich alles eher erahnt als wirklich sieht ... da kann es schon mal zu Fehlinterpretationen oder "unerklärlichen" Abweichungen kommen. Wirkliche Sicherheit bringt hier wirklich nur eine zweite Aufnahme, einige Zeit später - ist natürlich furchtbar blöd für dich, du musst dann sicher schon wieder die Hormone absetzen, wenn du noch gar nicht wieder richtig auf der Höhe bist?

Wie Stefan schon sagte, ist ausserdem der Tumormarker Thyroglobulin ein sehr guter Anhaltspunkt: solange dieser auch in der Unterfunktion nicht besonders erhöht war (normalerweise unter 0,1, in der Unterfunktion darf er aber auch ein bisschen höher liegen, bis etwa 2, glaube ich), brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, denn SD-Zellen, die Jod absorbieren (und somit auf dem Szintigramm zu erkennen sind), sondern auf jeden Fall auch dieses Eiweiss ab.

Und ausserdem: WENN man auf dem Szintigramm irgendwelche Zellen sehen kann, heisst das ja, dass diese voll mit radioaktivem Jod sind ... und also sozusagen schon so gut wie tot, weil sie sich durch dieses Jod ja entzünden und zerstört werden! Bei mir waren dieses Jahr auf dem Szintigramm auch noch Zellen im SD-Bereich zu erkennen (nach der Diagnose-Dosis), und meine Ärzte haben mir die Wahl gelassen, gleich "vorsichtshalber" die 20x höhere Therapiedosis zu schlucken oder erstmal abzuwarten - denn wahrscheinlich reicht schon die Diagnosedosis aus, um sie zu zerstören, und sie sind beim nächsten Mal gar nicht mehr zu sehen! (die Diagnose-Dosis ist nämlich immerhin genauso hoch wie die Dosis, die Überfunktionspatienten zur Zerstörung eines Teils ihrer SD bzw heisser Knoten bekommen, also auch schon eine ganze Menge ...)

Alles Liebe !

Beate


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