Re: Schwierige Entscheidung


Geschrieben von Jan am 20. September 2001 16:55:20:

Als Antwort auf: Schwierige Entscheidung geschrieben von Franziska am 16. September 2001 19:51:05:

Liebe Franziska,
vorweg: Es geht mir nicht besser als Michael D'Angelo, einen Rat, der auf eigener Erfahrung fußt, habe ich nicht zu bieten.
Vielleicht kannst Du - gemeinsam mit Deinem Nuklearmediziner, dem Du ja wohl vertraust - so etwas wie eine Risikoabwägung machen. Dazu fiele mir folgendes ein:

1.: Wenn die Speicherung zusammen mit dem steigenden Tumormarker auf ein wachsendes Karzinom/eine Metastase hinweisen, dann gibt es m.E. eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Verschlimmerung - mit allen Konsequenzen. Abwarten würde ich da nur, wenn es begründete Aussichten/Anzeichen gäbe, dass Speicherung und Tumormarker-Wert andere, harmlosere Ursachen haben können.
2.: Wenn Du bisher 8 RJT (welche Dosis?) erhalten hast, dann wäre die Frage, ob RJT Nr. 9 unweigerlich oder sehr wahrscheinlich oder nur vielleicht Leukämie nach sich zieht.
3.: So weit ich weiß, ist Leukämie notfalls durchaus behandelbar, und zwar mit Knochmarktransplantation. Daraus ergäbe sich die Frage, ob Du noch gesundes, eigenes Knochenmark sozusagen "vorab", "auf Vorrat" spenden könntest, das dann im Falle eines Falles zum Einsatz käme.

Ich weiß, das sind in Deiner Situation recht dürre Worte. Aber vielleicht helfen Sie Dir ein wenig bei Deiner sehr schwer wiegenden Entscheidung.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und dass Du Deine Zuversicht behälts: Krebs ist heute heilbar!

Ganz liebe Grüße
Jan

>Hallo,
>ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung und denke, dass ihr, als selbst Betroffene, mir dabei am ehesten helfen könnt!!
>Also, hier meine Vorgeschichte, die im August 1994 nach der Diagnose follikuläres SD-Ca mit bereits mehreren Metastasen
>mit einer totalen SD Entfernung beginnt. Danach 8 Radiojodtherapien. Bei den letzten beiden war wohl eine Speicherung vorhanden, aber kein Therapieerfolg. Deshalb Bestrahlung von außen. Mit Erfolg. Mir geht es gut, ich vergesse oft, dass ich eigentlich krank bin, hatte keinerlei Einschränkungen der Lebensqualität, habe einen
>lieben Freund, der mich sehr gut begleitet. Im Juni 2001
>war die letzte PET in Tübingen. Im Thoraxbereich wurde im Mediastinum eine Speicherung festgestellt. Außerdem steigt der Tumormarker HTG zwar langsam, aber stetig.
> Mein behandelnder Arzt, ein sehr einfühlsamer und menschlicher Nuklearmediziner, meinte, es gibt zwei Möglichkeiten des Procedere: Entweder noch dieses Jahr eine weitere RJT mit dem Risiko einer möglichen Blutbildverän-derung oder abwartendes Verhalten. Wenn dann Beschwerden auftreten, Bestrahlung von außen.
>Nun weiß ich nicht, was ich tun soll: Wenn RJ nicht speichert (Roaccutan spricht bei mir nicht an oder kann man es auch ein zweites Mal versuchen?)oder wenn ich nun zu den seltenen Exemplaren gehöre, die Leukämie bekommen,(davon gehe ich jetzt mal nicht aus!!) würde ich eine Bestrahlung vorziehen. Andererseits, ist eine RJT eben die gezielteste SD- Therapie. Es ist ein ständiges Hin und Her. So langsam sollte ich mich entscheiden , da ich ja 6 Wochen vorher Hormone absetzen muss.
>Was würdet Ihr mir raten ???
>Bin gespannt auf Eure Antwort und grüße Euch trotz allem zuversichtlich
>Franziska



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