Re:


Geschrieben von Verena am 15. Februar 2002 12:30:38:

Als Antwort auf: geschrieben von Beate am 14. Februar 2002 19:41:47:

Liebe Beate,

zwar kann ich Dir Deine Frage zur Neck-Dissection nicht beantworten, weil ich (noch) keine hatte, aber ich will Dir trotzdem antworten, weil ich gerade in einer ähnlichen Situation bin. Ich hatte bei der letzten Nachsorge zwei vergrösserte Lymphknoten im Hals ohne ersichtlichen Grund, nachdem bei der vorletzten Untersuchung unzählige Lymphknoten da waren wegen einer Erkältung. Seitdem ist mir ganz schön mulmig und ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Der Gedanke an eine 3. OP ist nicht gerade erfreulich. Aber ist es nicht auch ein blödes Gefühl, wenn Du nicht weisst, wovon es kommt? Meinst Du nicht, dass Du Dich letztendlich besser fühlst, wenn Du weisst was es ist? Kann man eigentlich in einer 'kleinen' OP zunächst nur einen Knoten entnehmen und den untersuchen? Einer der Lymphknoten bei mir ist übrigens auch im Kieferwinkel unter dem Ohr. Ich war heute bei meinem Zahnarzt und der meinte, es könnte unter Umständen auch von den Speicheldrüsen kommen. Hattest Du da nicht auch mal Probleme mit? Ich drücke Dir jedenfalls superfest die Daumen, dass es sich als unverdächtig herausstellt. Vielleicht geht der Knoten ja doch noch von alleine weg!
Übrigens ist der nächste Südfrankreich-Urlaub schon gebucht, vielleicht klappt es da ja mal mit einem Glas Wein zusammen!
Liebe Grüsse
Verena

>Hallo ihr alle !
>Mal eine Frage in eigener Sache, vor allem an alle mehr oder weniger frisch "Dissektierten" (Mabika, Paul, Boris, Jürgen ...)!
>Ich hätte gerne gewusst, was ihr genau für Untersuchungen hattet zwischen dem Zeitpunkt, an dem man vergrösserte Lymphknoten festgestellt hat, und der Operation, und mit welcher genauen Begründung dann operiert wurde.
>Bei mir ist es so: SD-Total-OP Juni 2000 wegen diverser kalter Knoten, in dreien wurden Karzinome gefunden (2 papilläre, 1 follikulär/onkozytäres). RJT im Juli 2000, Ganzkörperszinti Juli 2001. Dabei wurde noch geringfügiges Restgewebe im SD-Bereich festgestellt, das aber vermutlich schon durch die Szintigrafie-Dosis zerstört worden ist - zur Kontrolle nächsten Sommer noch mal eine Szinti, falls dabei noch etwas übrig ist, kommt noch eine RJT. Der Tg-Wert war immer OK, auch in Unterfunktion unter 1 ng.
>Im April 2001 wurde beim Ultraschall zufällig ein ziemlich grosser Lymphknoten (2 cm) ganz oben am Hals (kurz unter dem Ohr) festgestellt - vielleicht war er auch schon viel länger vergrössert und es hatte bloss niemand gemerkt. Er wurde mehrmals kontrolliert und war immer genauso gross; akute Entzündung irgendwo im Körper scheint keine vorzuliegen (Blutsenkung, Lymphozyten usw OK). Der Endokrinologie-Professor, der nach ein paar Monaten eigentlich punktieren sollte, weigerte sich und sagte, an DER Stelle KÖNNE es sich nicht um einen Ableger der SD handeln; ich solle weiter beobachten und mich mal zahnärztlich und beim HNO durchchecken lassen.
>Beim Zahnarzt (Panoramaaufnahme usw) war nichts. Beim HNO (Kehlkopfspiegelung usw) war auch nichts; der HNO beschloss eine Punktion. Ich musste noch sehr darauf drängen, dass zusätzlich zur Zellanalyse eine Bestimmung des Tg im Knoten durchgeführt werden sollte (eine Untersuchung, von der die Nuklearmediziner mir bei der RJT erzählt hatten und die ermöglicht, festzustellen, ob der Knoten einen Zusammenhang mit der SD hat - wenn der Wert in der Spülflüssigkeit der Punktionsnadel höher ist als der im Blut - oder nicht); obwohl die HNO-Abteilung gerade mal zwei Stockwerke höher im selben Krankenhaus liegt und sie viel mit SDs zu tun haben, hatte noch nie jemand davon gehört! Nach mehreren Telefonaten haben sie es dann gemacht. Die Laboranalyse der Punktion ergab keinen aussagekräftigen Befund, der Tg-Wert in der Flüssigkeit war 1,3 ng.
>Und auf einmal waren sie dann alle aufgeregt, meinten, ich müsse rasch einen Termin beim Endokrinologen machen ... und auf Nachfrage sagte der HNO, es könne gut sein, dass man den Knoten "zur Sicherheit" entfernen würde, entweder alleine oder gleich einen ganzen Strang.
>Termin beim Endo ist am 28.2.; zur Blutabnahme zwecks Tg-Bestimmung war ich gerade, habe aber die Ergebnisse noch nicht. Jetzt kommt es natürlich vor allem darauf an, wie hoch der Tg-Wert im Blut ist : wenn der auch bei etwa 1 liegt, hat der Wert im Knoten wohl nichts besonderes zu bedeuten (die Nuklearmediziner hatten als Beispiel genannt, wenn z.B. im Blut 1 und im Knoten 10 ng sind).
>Was hattet ihr ausser Punktion noch für Untersuchungen? Hattet ihr gleichzeitig einen erhöhten Tg-Wert im Blut (ich habe die diversen Krankengeschichten nicht mehr alle im Kopf)? Ich möchte eigentlich ungern nur "zur Sicherheit" an meinem Hals herumschnippeln lassen, sofern es keine konkreten Verdachtsmomente gibt ...
>In Deutschland würde man bei Verdacht auf eine Metastase irgendwo im Körper vermutlich eine PET durchführen (Szinti ist wohl unnötig, denn bei der letzten im Juli war der Knoten ja schon da, aber nicht sichtbar)? Das Problem hier in Frankreich ist leider, dass es nur extrem wenig solcher hochtechnischen medizinischen Diagnosegeräte gibt : PET insgesamt nur drei (!) im ganzen Land, davon keiner weniger als 500 km weg, so dass kaum jemand Anrecht darauf hat! Dort würde man mich vermutlich bloss hinschicken, wenn ich einen stark erhöhten Tg-Wert im Blut hätte und bei der Szinti nichts zu sehen wäre (ich hoffe sehr, dass das NIE eintrifft, zitter ...)
>Zum Vergleich würde ich also gerne noch mal nachlesen, wie das bei euch genau war, wieviel Zeit zwischen Entdeckung und OP vergangen ist, wie der OP-Befund genau lautete usw.
>Eigentlich bin ich ganz zuversichtlich und glaube nicht, dass irgendwas ist (wenn der Tg-Wert im Blut jetzt niedrig ausfällt, KANN ja eigentlich nichts sein) - aber ich habe halt wirklich ein bisschen Angst, dass man mich vielleicht "rein vorbeugend" (und vermutlich umsonst) trotzdem operieren will :-(((
>Liebe Grüsse !
>Beate



Antworten:


sd-krebs.de