Re:


Geschrieben von JürgenT am 16. Februar 2002 01:45:58:

Als Antwort auf: geschrieben von Beate am 14. Februar 2002 19:41:47:

Hallo Beate,
meine zweite neck-dissektion (rechte Seite) wurde damals aus folgenden Gründen durchgeführt:
1. erhöhter Tg-Wert
2. jodspeichernder LK im Berech des rechten Schlüsselbeines.
Weitere Untersuchungen wurden nicht gemacht. Da man mich sowieso wegen des Schlüsselbein-LK`s aufschneiden wollte, sind die Ärzte direkt auf Nummer sicher gegangen und haben den Kragenschnitt auf der rechten Seite um knapp 5 cm verlängert und 17 LK`s entfernt, die sich im Anschluss als tumorfrei herausstellten. Aus dem Bereich des Schlüsselbeines hatte man 3 LK's gefischt, wovon einer bösartig war.

Da mein Tumormarker inzwischen wieder steigt (seit der 2. RJT), habe ich in letzter Zeit so ziemlich alle diagnostischen Mittel ausgeschöpft, die so auf dem Markt verfügbar sind (u.a. CT, MRT, PET). Natürlich taste ich auch immer mal wieder verdächtige LK`s im Halsbereich. Dann renne ich immer ganz erwartungsvoll zu meinen Doc`s und die erzählen mir dann meistens, dass da nichts ist. Vor ca. 2. Monaten wurde mal ein LK punktiert, sicher getroffen, aber nichts festgestellt (hab aber leider auch nicht auf deine Tg-Methode bestanden).

Zu deinem akuten LK-Problem habe ich folgende Anregungen und Gedanken (ich dürfte selbst z.Zt. noch einen TSH Wert von über 200 haben, deswegen bin ich noch ein wenig unsortiert):

- wichtig für die Beurteilung des LK´s wäre m.E. ein aussagekräftige Tg-Wert-Messung. Wirklich aussagekräftig ist sie nur in Unterfunktion. Ich frage mich, ob dies nicht auch über eine Thyrogen-Injektion funktionieren könnte... (vielleicht bei der Gelegenheit auch direkt eine RJD einschieben???); aber das wäre dann vielleicht doch eher das sprichwörtliche "mit Kanonen auf Spatzen schießen",

- ich habe mich in der letzten Woche mit meinem PET-Arzt unterhalten und er meinte, er kann Metastasen >6,8 mm im Durchmesser "sicher" lokalisieren, bei Glückstreffern kann dies sogar auf bis zu 3,4 mm heruntergehen (dies hängt damit zusammen, dass der Körper in 3,4 mm dicke Scheiben geschnitten wird und die Zuckeraktivität zwischen diesen zwei Schnitten dann rechnerisch gemittelt wird). Man sollte beim vorgenannten "sicher" aber berücksichtigen, dass in "nur" 3 von 4 Fällen die Krebszellen einen erhöhten Zuckerstoffwechsel aufweisen,

- bei mir wurde mal, ebenfalls ohne Erfolg, ein MIBI-Szintigramm durchgeführt, um evtl. vorhandene Metastasen aufzuspüren. Vielleicht wäre das noch eine Möglichkeit für dich.


Zur Zeit kämpfe ich immer noch mit einem erhöhten Tumormarker (nach vierwöchiger Unterfunktion Tg=20,8 ng/ml bei einem TSH von 313). Dann haben wir auf meine Anregung hin erst nochmal ein PET in dieser tiefen Unterfunktion machen lassen. Nichts zu sehn. Nun bin ich gerade aus der 3. RJT entlassen worden, wobei beim GK-Szinti trotz des Tg-Wertes auch mal wieder nichts zu sehen war. Ich werde mir in der nächsten Woche wohl einen Termin beim Strahlenmediziner holen um ein Vorgespräch für eine Strahlentherapie zu führen. Das finden meine Ärzte und ich zum jetzigen Zeitpunkt am sinnvollsten, da die letzten beiden RJT'en keine Wirkung gezeigt haben. Außerdem ist dies bei meinem pT4-Stadium in anderen Krankenhäusern ja sowieso die Standardprozedur. Ob es wirklich einen Vorteil ggü. der alleinigen RJT bringt, darüber sind sich die Gelehrten eh nicht einig. Ein vermindertes Rezidivrisiko soll wohl allemal bewiesen sein. Warten wir`s mal ab. Dann soll in 6 Monaten mein Tumormarker mit Thyrogen überprüft werden?! Ich werde auch in diese Richtung nochmal recherchieren.


Viele liebe (wirre) Grüße

Jürgen



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