Re: Fremdheitsgefühl durch OP


Geschrieben von CarmenS am 13. Mai 2002 22:34:42:

Als Antwort auf: Re: Fremdheitsgefühl durch OP geschrieben von Catrin am 13. Mai 2002 08:01:57:

>>Hallo,
das finde ich jetzt total gut!!!
Ich probier seit über einem Jahr irgendwem und irgendwie meine Problematik nach der beidseitigen Neckdissection zu erklären, aber es wird immer nur mit einem Schulterzucken abgetan. Habe in der REHA und zu Hause viel KG ausprobiert und war bei einer Stimmtherapeutin.
Niemand (!!) hat mir meine Beschwerden geglaubt!! Wegatmen und psychisch hieß es! Und jetzt endlich lese ich hier bei Euch, dass es Euch ähnlich geht/ging! Und dass es sogar Therapeuten gibt, die die Symptome und ihre Behandlung kennen!! Wahnsinn!
Das gibt doch glatt wieder neue Hoffnung!
Sobald ich aus der RJT wieder da bin (morgen muß ich hin), werde ich Euch löchern mit Fragen...
Alles Gute für euch und DANKE
Carmen

>>seit meiner Neck-Dissektion habe ich Probleme, von denen ich in der ersten Zeit glaubte, sie würden bald wieder verschwinden. Nun ist jedoch bereits ein Vierteljahr vorbei und trotzdem erinnert mich jede Bewegung meines Kopfes, daß mein Hals nicht mehr so wie einst ist. Diese Tatsache trifft mich eigentlich vollkommen unvorbereitet.
>>Die Narbe drückt und manchmal wache ich nachts auf und versuche, diesem Drücken durch Aufsetzen zu entgehen. Aber, für einen Bruchteil einer Sekunde wird der Druck und das Einengen sogar stärker.
>>Ich habe das Gefühl, als hätte ich eine Schnur um den Hals. Die Narbe selbst sticht und brennt an verschiedenen Stellen zu unterschiedlichen Zeiten. Dieser Hals ist nicht mehr mein Hals! Ich fühle mich wie abgeschnürt vom übrigen Körper und wundere mich, daß die Blutzirkulation und die Atmung normal funktionieren.
>>Es kommt mir so vor, als hätte ich immer noch Lymphe im Kinn- und Halsgewebe. Die Ärztin sprach von "Verwachsungsplatten", die sich nach solchen OPs bilden. Das ist ja lustig! Ich bekomme 3mal wöchentlich Massagen und erkenne keinen entscheidenden Fortschritt. Nun sagt man ganz einfach, dies sei eben so nach einer solchen OP.
>>Vielleicht sollte ich meinen Hals nochmal dem Chirurgen vorführen?
>>Herzliche Grüße
>>MaBiKa
>Hallo, MaBiKa!
>Ich würde noch mal zum Chirurgen gehen. Was die Beweglichkeit des Halses angeht, sind Massagen wahrscheinlich nicht ausreichend. Durch die Entfernung einiger Muskeln im vorderen und seitlichen Halsbereich kommt es zu Muskeldysbalancen. Massagen können hier oft nur kurzfristig Entspannung bringen. Ich würde zusätzlich zu einem Krankengymnasten mit Zusatzausbildung in Manueller Therapie( kurz: MT)oder in Craniosacraler Therapie ( CST) gehen, damit die Halswirbelsäule wieder optimal beweglich werden kann trotz der Muskelasymetrie. Wenn du deiner Ärztin die Beschwerden schilderst, bekommst du bestimmt ein Rezept.
>Für die Beweglichkeit des Kehlkopfes ( durch die Narbenplatte und die fehlenden Muskeln zwischen Kehlkopf und Brustbein oft eingeschränkt) habe ich 20 Behandlungen bei einer Sprachtherapeutin bekommen, die auf Neck-dissection- Patienten u.ä. spezialisiert ist.
>Viel Glück und alles Gute,
>Catrin
>P.S. Ach und falls du Kassenpatientin bist und die Ärzte kommen dir mit den neuen Heilmittelrichtlinien und dass sie das nicht mehr verschreiben dürften, kannst du mir gerne noch mal mailen, dann such ich dir aus dem Heilmittelkatalog den Abschnitt über Neck-dissections raus.



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