Re: "Besinnlich" und "aufmüpfig"


Geschrieben von Felix Py am 27. August 02 06:38:33:

Als Antwort auf: Re: "Besinnlich" und "aufmüpfig" geschrieben von Jungfrau am 26. August 02 16:18:53:

Hallo Jungfer (im Sternzeichen),
danke für Dein Re. Ich dachte schon, ich bleib hier allein auf der Strecke!
Mein Bedürfnis mich zu melden war einfach -als SD-Betroffenner von dem zu erzählen, was möglich ist...
Die "Krankheit als Chance" zu nehmen für den Blick nach innen... Betroffen zu sein und nicht mur erschrocken zu verharren: Besinnlich,heiter und "aufmüpfig" -egal was, die Hauptsache lebendig ...
Das Wichtigste scheint mir aber diese fremdartige Gewohnheitsspur zu verlassen: Immer das Umfeld so kleinkariert zu kritisieren - immer weg von mir -das ist im Moment für mich die schwerste Übung!
Ziel:Nichts mehr(ändern)wollen bei den Anderen!
Aber mich erstaunt doch die Affinität von Jungfrau und Schütze...das soll doch gar nicht hinhauen!?
Privat funktioniert es aber doch schon seit über 30 jahren
bei mir -aber warscheinlich spielt der "Assistent" hier eine wichtige Rolle!?
Also halten wir doch den Hinweis vom Enkel im Auge: "... so ist das Leben!"
Mit herzlichen Gruß und auch allen guten Wünschen:
Felix


>Hallo Felix,
>Tut mir leid, das mit deiner RJT. Aber als "alter, weiser Mann" :-) schaffst du auch das. Bin ich überzeugt.
>Zu deinen Gedanken möchte ich aus dem Buch von Irmgard Keun
>"Wenn wir alle gut wären" etwas dazusetzen.
>Zuerst habe ich gedacht, es müßte wundervoll sein, wenn wir alle gut wären. Ich malte mir eine Welt voller guter Menschen aus und war sehr gerührt und sogar entschlossen, mich selbst zu bessern. Bereits nach halbscharfem Nachdenken wurde mir bewußt, daß ein schlagartiges Gut- und Tugendhaftwerden der Menschen für den größten Teil der Menschheit die nackte Katastrophe bedeuten würde. Vor allem für die von Staats und Berufs wegen guten Menschen. Die Schlechten könnten ohne die Guten zur Not noch leben, aber die Guten wären ohne die Schlechten glatt aufgeschmissen. Der riesenhafte Polizei- und Justizapparat der gesamten Welt würde zusammenbrechen. Mich als guten Menschen könnte es auf die Dauer nicht unberührt lassen, wenn ganze Heerscharen von Beamten und deren Familienangehörige sich von heut auf morgen vom Tau des Himmels ernähren sollten. Wenn nun die guten Menschen auch noch gesund wären, würden Ärzte, VG, KK, Pflegepersonal, ganze Fakultäten und Industrien überflüssig. Es macht mich ganz verwirrt, wenn ich mir vorstelle, wie viele Menschen davon leben, daß es anderen schlechtgeht und daß andere schlecht sind. Möbel- und Modefirmen würden schwere Rückschläge erleiden. Da die guten Menschen ihren Lebensstandard nicht mehr auf Kosten anderer übertrumpfen wollten.
>Die guten und gesunden Menschen würden wahrscheinlich auch keinen Alkohol mehr trinken. Die Winzer könnten sich an ihren Weinstöcken aufhängen. Wie Brauereien und Brennereien ihre Betriebe auf Milchkonsum umstellen sollen, ist mir schleierhaft. Den guten Menschen bliebe auch gar nichts anderes übrig, als gut übereinander zu sprechen - ein abseitiges Thema, daß kaum einer weiß wie erstaunlich wenig es hergibt. Eine anregende Gesellschaft dürfte es kaum fördern und fand bisher in der Hauptsache nur auf Begräbnissen und Jubiläen Verwendung.
>Vielleicht sind wir nur darum noch nicht alle gut und gesund, weil zu viele Interessen und Interessenten dagegen sind?
>Wie dem auch sei -ich glaube nicht, daß die Gefahr eines allgemeinen Gutwerdens bereits alarmierend ist.
>Vorläufig können wir ruhig und unbesorgt weiter versuchen, uns zu bessern.
>Übrigens ich bin 57. Habe also noch ein bißchen Zeit weise zu werden.;-)) Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Oder vielleicht will ich das garnicht. Lieber unbekümmert und direkt, wie es Kinder sind.
>Meint der Enkel zur Oma, als er sich danebenbenommen hat und die Oma ihn rügt: "Ich versuche fair zu dir zu sein und dann daß". "Siehst du Oma, so ist das Leben".
>Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute
>Jungfrau (im Sternzeichen)
>
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