Re: Hilferuf an Beate, die "Nothelferin"


Geschrieben von Andi am 25. Oktober 02 09:55:03:

Als Antwort auf: Hilferuf an Beate, die "Nothelferin" geschrieben von Gabi am 24. Oktober 02 23:51:00:

Hallo Gabi,

ich heiße zwar nicht Beate, aber ich äußere mich trotzdem mal dazu. :-)

Ich hatte auch eine Neckdissektion und hatte 4 Schläuche mit mindestens Halbliterbehältern dran. Das ist notwendig damit die Flüssigkeit abläuft. Ich bin entsetzt, dass man bei dir keine Schläuche gesetzt hat. Selbst bei der kleinsen OP hatte ich bisher immer wenigstens 1 Schlauch.

Obwohl ich länger im KH war, hat sich bei mir nach Abzug der Schläuche auch eine Beule gebildet. Ich habe mindestens 3 Monate fast im Sitzen geschlafen (ich habe mir die Kissen meines Schlafsofas so arrangiert, dass ich im Liegen mit den Ellenbogen mich aufstützen konnte - so schräg lag ich; nur so hatte ich das Gefühl, vermeiden zu können, dass sich noch mehr Wundflüssigkeit an der Narbe staute). Mir hat ein Arzt erklärt, dass das mit dem Flüssigkeitsstau so ist wie wennn man einen Holzbalken quer in einen Fluss legt. Der Balken ist die Narbe und der Fluss ist das Blut bzw. die Wundflüssigkeit.
In vielen Nächten bin ich fast stündlich aufgewacht und habe geschaut ob die Wunde nicht "platz" (diese Angst hatte ich halt als Laie).
Ich habe ein Enzympräparat genommen (Wombenzym) und viel tropische Früchte gegessen. Weiß nicht, ob es sonst noch länger schwierig gewesen wäre. Mir hat jeder gesagt, dass ich da durch muss und das so ein komplizierter Wundheilungsprozess unvermeidbar ist bei so einer großen OP. Gut, damals habe ich das nicht gerne gehört, aber ich wollte dir nur sagen, dass du nicht alleine bist.

Das Erstickungsgefühl kenne ich auch. Es hat lange gebraucht bis das weg war. :-(((

Es gehört auch zu den Folgen der OP, dass du Schmerzen am Schulterbereich hast. Du wirst ja ...ich weiß nicht, wie ich das jetzt beschreiben soll, aber ein Arzt hat mir das mal am OP-Tisch gezeigt hinterher...du wirst wie aufgebockt, d.h. die Schulterblätter werden ganz nach hinten geschoben und arretiert, und das während einer i.d.R. mehrstündigen OP. Ich habe immer gesagt, dass ich mich gefühlt habe als wäre Traktor über meine Schulter gefahren.

Ich habe auch bei Kontrollen schon einiges erlebt wo ich mich frage was man sich noch alles bieten lassen muss, wenn man schon Krebs hat. Zum Glück gibt es da wo ich wohne mehrere Krankenhäuser.

Es tut mir leid, dass dir so übel mitgespielt wurde (..zusammengezurrt, etc.). Zeig das doch mal einem anderen Arzt.

Das Problem ist, dass egal bei welcher OP (ich hatte 6 in 2 Jahren) die Krankenhäuser (ich war in mehreren) sich alle so ehrenkäsig benehmen und beleidigt sind, wenn man woanders operiert war. Kinderkram. Einmal sagte sogar ein Arzt in Stuttgart warum ich nicht da hingehe wo ich operiert wurde. Ich sagte "Wollen Sie vielleicht damit sagen, dass ich nach Köln fahren soll? Halten Sie das für angemessen. " Dann ist er rot geworden und hat sich entschuldigt.
Mittlerweile sage ich mir: die KH sind halt so ehrenkäsig. Ich kann sie nicht ändern. Sie sind wie Männer, die beleidigt sind, wenn man etwas an einem anderen Mann gut findet :-)

Lymphdrainage beim Orthopäden? Das ergibt wirklich keinen Sinn. Hör dich mal in deinem Bekanntenkreis um. Ich habe damals auch 4 x den Hausarzt gewechselt bis ich mein jetziges Goldstück fand. Er hat auch keine SD und nimmt mich ernst. Er gibt auch zu wenn er was nicht weiß.

Ich bin auch manchmal zum Wochenenddienst (KH) gegangen, wenn mich was beunruhigt hat.
Es ist schwer mit der Depression. Ich hatte auch lange Depressionen. Ich glaube, das kann evt. davon kommen, dass ich erst mal mit der Diagnose zurecht kommen musste. Als ich wieder Walking machen durfte, habe ich das auch gemacht. DAs kurbelt die Glückshormonproduktion an.





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