Geschrieben von Beate am 23. Januar 02 00:05:20:
Hallo alle zusammen,
nachdem die Frage nach der Bedeutung der verschiedenen Abkürzungen immer wieder auftaucht, hier eine kurze Erklärung der verschiedenen Kürzel :
Die Tumorausbreitung wird nach den Regeln der UICC (1987) klassifiziert. Das pTNM-System beschreibt die Tumorausbreitung (T), das Ausmaß des Lymphknotenbefalls (N) und die Fernmetastasen (M). Regionäre Lymphknoten sind die zervikalen und oberen mediastinalen Lymphknoten.
T = Tumor
TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
TO Kein Anhalt für Primärtumor
T1 Tumor 1 cm oder weniger in größter Ausdehnung, begrenzt auf Schilddrüse
T2 Tumor mehr als 1 cm, aber nicht mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf Schilddrüse
T3 Tumor mehr als 4 cm in größter Ausdehnung, begrenzt auf Schilddrüse
T4 Tumor jeder Größe mit Ausbreitung jenseits der Schilddrüse
Anmerkung: Jede T-Kategorie kann weiter unterteilt werden in
a. solitärer Tumor
b. multifokaler Tumor (der größte Tumor ist für die Klassifikation bestimmend)
N = Regionäre Lymphknoten
NX Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden
NO Kein Anhalt für regionäre Lymphknotenmetastasen
N1 Regionäre Lymphknotenmetastasen
N1a Metastasen in ipsilateralen Halslymphknoten
N1b Metastasen in bilateralen, in der Mittellinie gelegenen oder kontralateralen Halslymphknoten oder in mediastinalen Lymphknoten
M = Fernmetastasen
MX Das Vorliegen von Fernmetastasen kann nicht beurteilt werden
MO Keine Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen
Die Kategorie M1 kann wie folgt spezifiziert werden:
Lunge PUL Knochenmark MAR
Knochen OSS Pleura PLE
Leber HEP Peritoneum PER
Hirn BRA Haut SKI
Lymphknoten LYM Andere Organe OTH
Das ist jetzt natürlich grauenhaft "kurz und knapp", wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema beschäftigt, kann man leicht einen furchtbaren - und nicht unbedingt berechtigten - Schreck bekommen : aber man muss wissen, dass auch bei einer nicht so tollen Prognose, z.B. sehr grosses, eventuell schon gestreutes Karzinom, der SD-Krebs zu einer der am besten behandelbaren Krebsarten gehört! Dank der Eigenschaft der SD-Zellen (und NUR der SD-Zellen!), Jod zu speichern, kann man sie fast immer ziemlich einfach zerstören, indem man ihnen radioaktives Jod anbietet (Radiojodtherapie)¨.
Diese Einstufung ist wirklich nur als kleine Hilfestellung gedacht - mit allen weiteren Fragen wendet euch bitte direkt ans Forum, wo wir euch sicher nähere Auskünfte geben können!
Beate
Hier noch ein paar Zusatzinfos, die ich im Internet (z.b. bei krebs-kompass.de) gefunden bzw. von anderen Forenmitgliedern erfahren habe:
Die folgende Definition der G-Kategorien wird bei Tumoren aller Kopf-Hals-Regionen außer der Schilddrüse (von manchen Ärzten aber auch bei SD-Tumoren) angewandt. Der Grad der Differenzierung erlaubt eine gewisse Aussage über den Malignitätsgrad des Tumors.
GX - Der Grad der Differenzierung kann nicht bestimmt werden
G1 - Gut differenziert
G2 - Mäßig differenziert
G3 - Schlecht differenziert
G4 - Undifferenziert
R bedeutet Residualtumor: R0 = kein Residualtumor, R0 = Vorhandensein kann nicht beurteilt werden, R1 = mikroskopischer und R2 = makroskopischer Residualtumor.
Und falls irgendwo auch noch ein C auftauchen sollte : Wie stark die Diagnose methodisch abgesichert ist, wird hinter jedem einzelnen Merkmal mit dem Buchstaben "C" (engl. certainty: Sicherheit) in dem Bereich 1 bis 5 (5 bedeutet "mit größter denkbarer Sicherheit") angegeben, zum Beispiel als T2C2 N1C2 M0C1.