Re: Reaktion auf Hilferuf an Beate ... an alle anderen


Geschrieben von Jungfrau am 27. Oktober 02 11:31:10:

Als Antwort auf: Reaktion auf Hilferuf an Beate ... an alle anderen geschrieben von Gabi am 27. Oktober 02 01:22:07:

>Hallo Ihr Lieben,
>ich muss Euch als "Liebe" anreden, denn sonst hab ich keine, die mir so hilfreich mit Worten zur Seite stehen ... habt ganz lieben Dank!
>Ich werde wohl meine Hausärztin wechseln, dies ist mir klar, die Ärztin "meines Vertrauens", die sich niemals wirklich mit meiner Krankheit auseinandergesetzt hat. Ich lernte diese damals in einer Gemeinschaftspraxis kennen, da war sie sehr engagiert. Jetzt fühle ich mich total "fehl am Platz"... sogar noch als "Minusposten" in ihrer Bilanz, was das Kontingent der Verschreibungen angeht.
>Traurig ist, dass sie sich niemals interessiert hat, mich niemals gefragt hat, wie es mir denn so geht mit meinem "neuen Hals". Ich weiß inzwischen viel mehr über die Krankheit, als meine Hausärztin. Ist es so schwer, zuzugeben, als Arzt, dass er überfragt ist? Wo bleibt die Kommunikation mit dem Patienten?
>Ich spüre einfach nur, dass ein "Kranker" das schwächste Glied der Gesellschaft ist und ... wenn diese Kranken noch wagen, zurückzufragen ... sind sie eh unbequem.
>Ich hatte (leider) das Gefühl, und mein Gefühl ist wichtig und richtig: am liebsten wäre es denen, wenn ich mir schon einen Platz auf einem Friedhof besorgt hätte ... denn mit Überweisungen, die auch Geld bringen ist nicht mehr viel drin und Rezepte, die ihr Budget überfordern, ganz und gar nicht.
>Haben diese Ärzte tatsächlich den "Eid den Hippokrates" geleistet? Und diesen auch verinnerlicht?
>Nun gut, ich muss mit diesem "ärztlichen" Fehler leben, doch niemand - als Arzt - hilft mir dabei.
>Allein Eure Anteilnahme gibt mir Mut, weiter zu machen.
>Danke.
>Gabi

Hallo Gabi,

ich will hier keine Hetztirade über Ärzte anstimmen. Ich denke das Wichtigste wäre sie von ihrem Podest herunterzuholen und sie einfach als Handwerker zu sehen, die nicht an meiner Wohnung etwas richten müssen, sondern an meinem Körper. Wenn ich denke wieviel Planung und Gespräch und Beratung ein GUTER Handwerker aufwendet, um seine Kunden zufriedenzustellen (wenn er es nicht macht, hat das für ihn auch Konsequenzen), so müßte man dasselbe auch von einem Arzt erwarten könnnen. Dann würde auch das Gespräch zwischen Arzt und Patienten auf gleicher Ebene stattfinden und besser funktionieren. Ein bekannter Arzt hat einmal gemeint, am unbequemsten sind die aufgeklärten Patienten. Durchs Internet werden es immer mehr. Ich weiß auch von ihm, dass Seminare für Klinikärzte stattfinden, damit diese lernen mit aufgeklärten, selbstbewussten besser umzugehen.
Auf der anderen Seite schmückt ein Arzt, oder vielleicht gar noch Primar mit Gattin, eine Gesellschaft immer noch sehr. Solange es unter den "Normalsterblichen" kein Umdenken gibt, werden sich Ärzte doch schwer tun, sich nicht als Halbgötter zu sehen. Das heißt aber nicht, dass wir ihnen nicht die gebührende Achtung entgegenbringen sollen. Aber nicht mehr und nicht weniger wie sie jeder andere, der seine Arbeit gut macht, auch verdient hat.

Alles Gute
Jungfrau



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