Noch ein positiver OP-Bericht


Geschrieben von Rike am 10. November 02 11:59:10:

Hallo, seit dem 29.10. bin ich also auch meine SD total los. Ich hatte mir eigentlich schon im KRankenhaus vorgenommen, meine positiven Erfahrungen ins Forum zu stellen. NAchdem Peter so einen guten BEricht schrieb, verschob ich es wieder, möchte aber nun doch etwas schreiben. Die OP (Vorbereitung etc.) will ichhier nicht schildern - es lief wie bei PEter, Alba, Inge. Aber einige GEdanken sind mir doch wichtig. Einerseits war ich total froh, diese Homepage gefunde zu haben, andererseits starrte ich in den Tagen vor der OP teilweise wie hypnotisiert auf die Beiträge und fand immer weitere Horrorschilderungen (was keine KRitik sein soll, nur darstellen, wie vieles -was ICH mir zum LEsen suchte, meiner Seele gar nicht gut tat). Mein Verstand meinte zwar noch, daß die Mitglieder hier ja nicht repräsentativ wären, weil jem., der keine PRobleme hat, sicher nicht auf so einer Homepage landet, dennoch war mein GEfühl in Panik. Ich ging also schon mal davon aus, daß ich nach der OP fürchterliche NAckenschmerzen haben würde, nicht reden könnte, kaum Schlucken, sah schon die Lymphflüssigkeit stauen und punktieren etc., die Nebenschilddrüsen weg seien
Ich kann nur sagen: Redet ausführlich mit dem Chirurgen und Anästhesisten. Ich habe beim Chirurgen auch verbalisiert, daß ich das GEfühl habe, er könne meine Angst nicht verstehen. NAch dem Satz wurde es besser. Die Anästhesistin war total nett, ich jedoch entsetzt, als sie sagte, sie würde nicht "meine" Anästhesistin sein. Ich befürchtete schon, sie würde vereinbarte Dinge nicht weitergeben. Ich erwähnte, daß ich bereits so schon an der HAlswirbelsäule BEschwerden habe (wegen eines Schleudertraumas), in einem Stimmberuf sei, Angst habe, auch vor den Schmerzen. Sie reagierte total nett.
Zum Glück war ich auch die erste bei der OP. Mir hat beten gut geholfen, so nach dem Motto: "Dein WIlle geschehe." denn mir war klar, daß ich eh nicht alles kontrollieren kann und ich wurde dann relativ ruhig.
Als ich im Aufwachraum erwachte, hatte ich ein total unangenehmes Erlebnis. Ich spürte, daß ich mit noch 2 PAtienten dort war. Der Pfleger schrie die Frau neben mir an, weil ihr der Arm immer runterrutschte und die Flexyle (Falls sich das so schreibt), rauszurutschen drohte. Er machte sich lustig über sie, auch über den zweiten PAt., einem Mann. Ich dachte erst, ich träume, aber es war alles so real und ich hörte später auch, wie der PFleger die Station anrief und sagte, eine Frau XY (die neben mir) sei fertig. Ich merkte mir den Namen. Ich dachte nur: "Du darfst Dich nicht rühren." Er schrie: "Du blöde Kuh, wach auf. Solltest dich mal liegen sehen." etc. Mir zog er den Schlauch aus der NAse ohne irgendwas zu sagen. Ich hätte mir gewünscht, daß jem sagt: "Sie sind jetzt im Aufwachraum, ich ziehe Ihnen jetzt den Schlauch aus der NAse etc."
Jedenfalls meldete ich 2 Tage später den Vorfall. Die Ärzte waren perplex, daß ich den NAmen dieser anderen Frau wußte und sagten, sie wollten sich kümmern.
Ansonsten war ich nach der OP begeistert. Meien Stimme war total klar da. Die Schmerzen waren weit erträglicher, als ich mir vorher ausmalte. Ich hatte keinerlei Nackenbeschwerden. Mir ging es relativ gut. Das Schlucken war auch relativ gut möglich und im HAls hatte ich ebenso keinerlei Schmerzen. So war ich schon mal happy.
In der NAcht spritzte man mir jedoch ein Schmerzmittel, was ich nicht vertrug. Das war mir schleierhaft, weil ich mindestens 4x zu Protokoll gegeben hatte, auf welche MEdikamente ich allergisch reagiere und auch meine Allergiepässe abgeben mußte. Daraufhin hatte ich einen Kreislaufschock, erbrach, zitterte und ales kribbelte. Man nahm mir Blut und meinte, man müsse erst das Kalzium bestimmten. NAch 1 Stunde war klar, daß mit meinem Kalzium alles o.k. war und so erhielt ich eine Antihistamin (gegen Allergien)-Spritze) und erholte mich gut. Am anderen Morgen stand ich etwas wacklig auf. Leider begleitete mich niemand über den Gang zur Toilette und ich hatte schon angst, daß ich heil ankomme. Die Schläuche hingen bis auf die ERde und manchmal vergaß ich sie fast, mitzunehmen. Am 3. Tag wurden die Schläuche und am 4. Tag die Klammern entfernt. Ersteres war kaum spürbar, die Klammern schon eher. Aber vielleicht lag es auch an der Auszubildenden, die das zum ersten MAl machte und übervorsichtig sein wollte und gerade deswegen mir weh tat.
Es ist inzwischen gut verheilt, aber ichhabe oberhalb der NArbe ein dickes Ei, was manchmal anschwillt und wo ich dann heiser bin. Der Arzt meinte, Lymphfüllsigkeit drücke dann auf den Nerv und daß sich die in den nächsten Wochen abbaut, wenn die Lymphe neue Wege zum Abfließen findet.
Ach ja, Krebs hatte ich zum Glück keinen, aber die SD mußte dennoch komplett entfernt werden.
Wenn ich die Narbe sehe, denke ich, daß es eine "KLeinigkeit" war, aber ich spüre auch nach einer Woche Entlassung aus dem KRankenhaus, daß mein Körper noch nicht so fit und leistungsfähig ist. Dennoch bin ich total zufrieden.
Ein wenig war ich perplex, daß ich nach der Entlassung um Hormone kämpfen mußte. Meine Endokrinologin (d.h. die Sprechstundenhilfe, da ich zur Ärztin gar nicht durchkam), meinte, sie machten das so, daß sie 8 Wochen warten und erst dann substiutieren, erstmal sehen, ob der Körper das auch ohne Hormone schafft. Ich starrte sie entgeistert an und fragte, woher die Hormone kommen sollen, wenn -wie im Bericht steht- bei mir gar keine SD mehr da ist. Sie gab mir dann eine PAckung mit 25 Tabletten - ein Muster, und meinte: "Das sei aber nicht üblich."
Nun, mal sehen, wie es weitergeht.

Fazit: Jeder reagiert anders. Schmerzen, Vorkommnisse etc. mit denen ich rechnete, passierten nicht, dafür manches, was ich so nicht erwartet hätte.
(NAckenschmerzen bekam ich dann doch noch, aber eher von dem für mich viel zu kleinen und harten Klinikbett.)


Antworten:
Ohne Schilddrüse leben ?!