Re: Noch ein positiver OP-Bericht


Geschrieben von Beate am 10. November 02 14:07:09:

Als Antwort auf: Noch ein positiver OP-Bericht geschrieben von Rike am 10. November 02 11:59:10:

Hallo Rike !

Willkommen unter den "SD-losen" ! Schön, dass es bei dir so gut gelaufen ist ! Obwohl sich manche Details deines Berichtes ja doch ziemlich gruselig anhören, insbesondere der unsensible Pfleger im Aufwachraum oder die Schmerzspritze, obwohl du vorher schon angegeben hattest, dass du dieses Mittel nicht verträgst ... ist das ein grosses Krankenhaus mit viel "Massenabfertigung" ?

Meine eigene OP ist schon fast zweieinhalb Jahre her, in einer grossen, uralten Uniklinik in Toulouse (Südfrankreich) - von den Räumlichkeiten her eher heruntergekommen (die meisten Gebäude stammen noch von Napoleon III und seither ist noch nicht viel renoviert worden ...), aber vom Medizinischen her Top, und vom Menschlichen her kann ich mich auch nicht beklagen! Ich hatte in den letzten Jahren mehrere OPs und Vollnarkosen, und im Aufwachraum kam eigentlich immer jemand, der ganz behutsam mit mir sprach, mir erklärte, dass der Eingriff vorbei sei, alles gut gelaufen sei, ich jetzt im Aufwachraum läge und bald wieder auf mein Zimmer käme ... Unangenehm war mir nur das Frieren, mir war jedesmal furchtbar kalt, sie haben mir dann eine Decke oder eine Alufolie gegeben!

Bei mir waren die Schmerzen auch total erträglich, und meine Drainageschläuche und Klammern wurden sogar schon am nächsten Tag entfernt, und ich konnte gleich wieder nach Hause gehen.

Übrigens ist es eigentlich sehr wichtig, dass einen beim ersten Aufstehen und z.B. Toilettengang jemand begleitet - denn manchmal macht der Kreislauf schlapp und man kippt um, und das kann gefährlich sein (man kann sich ziemlich böse den Kopf anschlagen, evtl. die Infusionsnadel rausziehen usw) ! Ist mir selber zwar nicht passiert, aber vor kurzem meiner 17jährigen Tochter : nach einer Weisheitszahn-OP mit Vollnarkose meinte sie, unbedingt alleine zur Toilette zu müssen, und ist dabei prompt in Ohnmacht gefallen (aber gottlob ist nichts weiter passiert) !

Weiterhin gute Erholung, ich hoffe, mit der Hormoneinstellung wird alles gut klappen ! Deine Ärztin (naja, war ja nur die Sprechstundenhilfe) spinnt ja wohl, dich nach einer Total-OP "erstmal 8 Wochen ohne" zu lassen ... gut, dass du dich gewehrt hast, aber manche Patienten akzeptieren das vielleicht einfach so, ohne nachzufragen, und rutschen dann erstmal in ein tiefes Unterfunktionsloch, aus dem sie erst mühsam wieder herauskrabbeln müssen! Das "Abwarten" geht wirklich nur, wenn noch ein Teil, z.B. ein ganzer Lappen, der SD übrig ist - oder halt nach Krebs, denn dann muss man ja erstmal alle eigenen Hormone etwa 6 Wochen lang komplett eliminieren, um eine RJT zu machen. Aber in deinem Fall war es total richtig, gleich, oder jedenfalls ein paar Tage nach der OP, mit den Hormonen anzufangen - was für eine Dosis haben sie dir denn mitgegeben? Normalerweise rechnet man 2 µg pro kg Körpergewicht (also z.B. 125, wenn du 55 - 60 kg wiegst), und macht 6-8 Wochen später eine Blutabnahme, um eventuell nach oben oder unten anzupassen, in Abhängigkeit vom TSH-Wert.

Alles Gute !

Beate



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