Re: Sind Untersuchungen vor RJT auch 'ambulant' möglich?


Geschrieben von Beate am 15. November 02 21:00:28:

Als Antwort auf: Sind Untersuchungen vor RJT auch 'ambulant' möglich? geschrieben von Claudia am 15. November 02 09:21:48:

Hallo Claudia !

Mein Fall ist sicher nicht unbedingt vergleichbar, weil ich in Frankreich lebe - aber FÜNF Tage Krankenhaus vor der RJT scheinen mir wirklich übertrieben ! Selbst, wenn die Untersuchungen dort, wo du hingehst, nicht ambulant gemacht werden, sollten zwei oder drei Tage eigentlich wirklich ausreichen!

Hier in Toulouse kommt man am Sonntag abend (falls man von weither kommt) oder sonst am Montag früh um 7.00 ins Krankenhaus. Blutabnahme (komplettes Blutbild, insbesondere TSH, um zu sehen, ob er hoch genug für eine erfolgreiche RJT ist), Ultraschall der Halsregion, Röntgenbild der Lunge (falls das nicht im Vorgang zur OP gemacht wurde, dann ist es wohl nicht schon wieder nötig). Szintigrafie nur des Halses : man schluckt eine ganz schwach radioaktive Kapsel, deren Strahlung vorher gemessen wurde. 24 Stunden später erfolgt die Szintigrafie : man legt sich etwa 15 Minuten unter eine Spezialkamera, die aufzeichnet, WO sich das radioaktive Jod abgelagert hat, hierdurch sieht man, wieviel von der SK nach der OP noch übrig ist. Ausserdem legt man sich unter ein Messgerät, das misst, wieviel Prozent der Strahlung der Kapsel (die ja am Vortag vor dem Schlucken gemessen wurde) sich im Bereich der SD wiederfinden (bei mir waren es z.B. 2 Prozent) - dies gibt ebenfalls Aufschluss über die Grösse des noch verbliebenen SD-Restes, und somit über die Dosis Radiojod, die nötig ist, um diese zu zerstören.

Bei mir erfolgte das Schlucken der Kapsel am Dienstag morgen, die Szintigrafie am Mittwoch morgen (also am 3. Tag) - und direkt danach kam dann auch schon der Bleibehälter mit der stark radioaktiven Kapsel für die RJT (Dosis abgestimmt auf meinen SD-Rest), und danach musste ich 5 Tage isoliert im Zimmer bleiben. Am Montag darauf erfolgte die Ganzkörperszintigrafie (um zu sehen, ob irgendwo anders im Körper noch SD-Zellen zu sehen sind), Messung der Reststrahlung, und wir wurden entlassen.

Frag mal nach, was in deinem Krankenhaus zwischen Montag und Freitag alles für Untersuchungen geplant sind - ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sie SO viel Programm vorgesehen haben ! Und wenn zwischendurch tagelang garnichts passiert, ist es ja wirklich schade, soviel Zeit im Krankenhaus zu verbringen (denn wenn du erstmal radioaktiv bist, musst du sowieso noch etwa 5 Tage bleiben ...)

Ich weiss auch aus anderen Krankenhäusern, dass bestimmte Untersuchungen (Ultraschall usw) dort ambulant durchgeführt werden, bei manchen sogar die Szintigrafie (man kommt zum Schlucken der Kapsel und am nächsten oder übernächsten Tag wieder zur Szintigrafie). Ist aber vielleicht nicht SO gut für die Umwelt, denn man "strahlt" ja doch eine gewisse Radioaktivität ab ...

Liebe Grüsse !

Beate



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