Als Antwort auf: Stimmbandlähmung und Sport geschrieben von Karin am 20. Januar 2003 20:55:53:
Hallo Karin!
Ich habe auch seit über 2 Jahren eine einseitige Stimmbandlähmung.Die ersten Monate hatte ich kaum eine Stimme, das Sprechen klappt wieder ganz gut, singen ist schon mühsam und die Atemnot bei Anstrengung wird wohl bleiben. Ich kann dir aber aus Erfahrung sagen ,daß mir sportliche Betätigung sehr viel gebracht hat.Anfangs bin ich sehr viel gegangen, täglich einige Stunden -tut vor allem der Seele auch gut. So habe ich mir eine gute Ausdauer antrainiert und ich bin richtig sportbegeistert geworden. Aber halt mit Einschränkungen und etwas geruhsamer die Sache angehen. Mir geht es besser, wenn ich langsam beginne und nach einer halben Stunde kann ich das Tempo und die Anstrengung steigern. Beim Bergaufgehen sind vor allem Stöcke eine Erleichterung, die Bewegung macht den Schultergürtel locker und erleichtert das Atmen. Mountainbiken ist nicht mehr angesagt, aber kleinere Anhöhen sind schon zu schaffen, schnell mal zwischendurch absteigen und kräftig durchatmen.Auch gemächliches Laufen ohne Sprints klappt gut. Derzeit bin begeistert beim Langlaufen- immer gemütlich und die erste kleine Skitour hab ich auch schon genossen. Ich werde zwar andauernd überholt, aber was solls. Das Tempo werde ich nicht mehr steigern können, aber die Kondition kann man gut trainieren. Also, liebe Leidensgenossin, nur nicht aufgeben.Ich wünsch dir viel Geduld mit dir, ich bin jedenfalls überzeugt, daß mir die sportlichen Aktivitäten sehr viel Lebensqualität gebracht haben und viel Luft in die Lungen. Die Kostbarkeit eines Atemzuges lernt man zu schätzen. Ciao, Gertraud