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Blutverdünner

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Blutverdünner

| Beitrags-ID: 258001

Liebe Leute,

wie ich hier schon mal berichtet habe, besteht mein Hausarzt darauf, dass ich täglich einen Blutverdünner einnehmen muss, und zwar deswegen, weil ich vor knapp zwei Jahren einen plötzlich einsetzenden, 15-minütigen Drehschwindel bekam, woraus er schloss, ein kleines Gefäß im Gehirn sei verstopft gewesen und deswegen kam der „Schwindel aus dem Nichts“.

Nun möchte ich euch um eure Erfahrung und Rat fragen, denn ich vertrage diese Mittel einfach nicht. Nach einiger Zeit der Einnahme von „Thrombo ASS 100“ bekam ich schwere Magenkrämpfe, worauf ich das Präparat abgesetzt habe. Der Arzt empfahl mir daraufhin das magenfreundliche Mittel „Clopidogrel“, auf welches ich jedoch täglich nach dem Aufwachen mit leichtem Kopfweh reagiere. Also Neuversuch wieder mit ASS 100. Wieder starke Magenprobleme, momentan nehme ich nichts mehr.

Nun, was tun? Gibt es noch andere Medikamente zur Blutverdünnung, oder wie bekommt man die beschriebenen Probleme in den Griff?

Ich finde auch, es wird hier mit „Kanonen auf Spatzen geschossen“, ich soll, laut HA, jetzt angeblich die nächsten 30 Jahre Blutverdünner schlucken, also ich weiß nicht…………..Außerdem zwingt mich mein Sohn dazu, denn er hat angedroht, „sich nicht um mich zu kümmern, falls ich wegen Nichteinnahme einen Schlaganfall erleiden sollte“ (Kein Scherz!)

Bitte um euren Rat und eure diesbezüglichen Erfahrungen.

Liebe Grüße,
Schlittenhund

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380760

Hallo Schlittenhund,

weil ich vor knapp zwei Jahren einen plötzlich einsetzenden, 15-minütigen Drehschwindel bekam, woraus er schloss, ein kleines Gefäß im Gehirn sei verstopft gewesen

Verstehe ich das richtig, das war nur eine Verdachtsdiagnose? Oder wurden auch Unterschungen gemacht, die das Medikament ASS100 rechtfertigen?

Auch ich hatte 2014 mehrmals plötzlich einsetzenden Drehschwindel. Ich wurde z.B. aus dem Schlaf heraus wach und bemerkte sofort, das der komplette Raum sich scheinbar um mich herum drehte. Das wurde so schlimm, dass ich nicht aufstehen konnte und mir speiübel wurde. Oder auf dem Weg zum Sofa fiel ich einfach um, weil ich keine Orientierung mehr hatte.
Mein Mann hat mich in die HNO-Ambulanz der Uniklinik gefahren, aber bis wir dort waren, war der Spuk vorbei. Trotzdem wurden einige Untersuchungen auf Vertigo gemacht. So wurde mit der Frenzel-Brille die Pupillenbewegung gemessen. Es wurde ein Hörtest gemacht, bei der eine Tieftonsenke gefunden wurde. Danach wurde ein Glycerintest nach Klockhoff gemacht. Weil dieser nicht eindeutig ausfiel, bekam ich einen Termin für ein MRT (Ausschluß Akustikusneurinom). In der Zwischenzeit wurde eine Kortisonhochstoßtherapie mit 250 mg Prednisolon für 3 Tage angeordnet.
Nachdem man im MRT nichts gefunden hat, wurden vorsichtshalber 4 Wochen später nochmal die Augen und Ohren überprüft. Im Abschlußbericht steht bei Diagnose: Verdacht auf Morbus Meniere. Wiedervorstellung im akuten Intervall.
Meine medikamentöse Therapie bestand aus Betahistin für ein halbes Jahr, dann sollte ich das Medikament ausschleichen.

Inzwischen hatte ich noch 2 x solche Drehschwindelattacken, aber nichts mehr dagegen unternommen. Ich habe für mich gelernt, dass es einfach mal plötzlich auftritt und dann genauso schnell wieder für lange Zeit verschwindet.

http://www.neurologienetz.de/fachliches/erkrankungen/schwindel/morbus-meniere/

LG
Birgitt

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380761

Hallo Birgitt,

vielen lieben Dank für deine aufschlussreiche Antwort!

Nun, ich war damals beim Neurologen, der meinte, falls nochmals eine derartige Schwindelattacke auftreten würde, müsste ich zur MRT, aber mit einem Blutverdünner „würde sich dies nicht wiederholen“ (???) Er meinte nämlich, wäre wirklich ein kleines Gefäß verstopft gewesen, würde man im MRT jetzt auch nichts mehr sehen, da sich eine derartige Verstopfung in der Regel sehr rasch wieder auflöst. Derselben Ansicht ist mein Hausarzt.

Auch der HNO machte ein paar Tests, fand aber nichts Gravierendes, sodass er gar nicht auf die Idee kam, ein MRT zu veranlassen.. Er verschrieb mir u.a. „Vertirosan B6“ für „Notfälle“, (wobei ich mit dem homöopathischen Mittel „Vertigo Heel“ durchaus bessere Erfahrungen gemacht habe).

Der HA meinte auch, da mein TSH seit Jahren unterdrückt sei, und daher vielleicht ein gewisses Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bestehen würde, sei ein Blutverdünner von Vorteil.

Im Beipacktext von Clopidogrel steht jedoch, dass dieses Medikament in erster Linie Personen, die bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall, ja sogar einen „Stent“ haben, als Prophylaxe gegeben wird. Da ich jedoch nichts von alldem hatte, denke ich, dass ich in diesem Fall „zwangsübertherapiert“ sein könnte.

Was also tun, da ich ich diese Blutverdünner nicht vertrage?
Gibt es jemanden, der ein ähnliches Problem hatte?

Danke und viele Grüße schickt
Schlittenhund

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380762

Liebe Schlittenhund,

ein ganz natürlicher „Blutverdünner“ sind Omega 3 Fettsäuren.

Ärzte verschreiben manchmal prophylaktisch Blutverdünner aus juristischen Gründen damit sie nachweisen können das sie „alles getan haben.“

Dbzgl. bekommst du interessante Infos auf der Homepage von Dr. Ulrich Strunz.

Ich würde niemals prophylaktisch Blutverdünner schlucken – Ausnahme Thrombose.

Gute Besserung
Grüßle
Mausi

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380763

Hallo Mausi2,

herzlichen Dank für deinen Hinweis.

Ja, früher habe ich oft als Nahrungsmittelergänzung Omega3 genommen, damals vor allem, weil es hieß, das Hautbild würde sich dadurch bessern.

Ich werde jetzt aber wieder damit anfangen, schaden kann es ja wohl nicht.
Ich bevorzuge die Marke „Arteriomed Omega3“, auf der Packung ist ein Aufkleber mit dem Hinweis: „Empfohlen vom Österreichischen Herzverband“ sowie als Indikation angegeben: „Zur Behandlung bei Arteriosklerose, besonders bei Diabetes mellitus, Bluthochdruck und erhöhten Triglyzeriden“.

Du meinst auch, es wirkt leicht blutverdünnend?
Ich besorge mir auf jeden Fall heute noch eine Packung.

Herzliche Grüße sendet
Schlittenhund

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380764

Hallo Schlittenhund,

viel weiß ich nicht über Blutverdünner, aber es gibt ja Google ;-)

Ohne Not (eindeutige Diagnose/Risikopatient) würde ich kein ASS (oder einen anderen Blutverdünner) nehmen. So viel ich jetzt weiß, gibt man das hauptsächlich erst nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt, aber nicht weil man einmal 15 Min. lang Drehschwindel hatte.
Wenn mein Hausarzt mir so was raten würde, würde ich mir auf jeden Fall erst eine Zweit- oder Drittmeinung einholen, bevor ich mit so einer schwerwiegenden Therapie (Nebenwirkung: Mikro-Magenblutung) beginnen würde.
https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?SN=5603
https://www.herzstiftung.de/ASS-Herzinfarkt.php

VG
Birgitt

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380765

Hallo Birgitt,

genau, so sehe ich es auch, darum habe ich auch hier im Forum Rat gesucht.

Werde nochmals bei einem Internisten nachfragen, mal sehen, wie dieser die Lage beurteilt.

Vergangenen Mai musste ich mich einer kleinen Unterleibs-OP unterziehen, weil ich, obwohl schon über dem Wechsel, plötzlich wieder eine geringe Blutung hatte. Zum Glück war es nicht, wie man in meinem Alter annehmen könnte, ein Zeichen von Gebärmutterkrebs, sondern die Blutung wurde durch einen gutartigen Polypen verursacht. Jedenfalls musste ich vor der OP meine Medikamentenliste bekanntgeben, und der Gynäkologie-Professor hat extra nachgefragt, warum ich denn einen Blutverdünner überhaupt nehmen muss und hat nach meiner Erklärung den Kopf geschüttelt…………………..

Jedenfalls vielen Dank für deine Bemühungen!
Liebe Grüße,
Schlittenhund

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380766

Im Fall von Schlittenhund bin ich ganz derselben Meinung wie Birgitt, das hier möchte ich allerdings nicht so absolut stehen lassen:

So viel ich jetzt weiß, gibt man das hauptsächlich erst nach einem Schlaganfall oder Herzinfarkt,

Mein Mann zum Beispiel bekommt Blutverdünner vorbeugend, weil Ablagerungen in den Hals-Schlagadern festgestellt wurden, verschrieben hat es eine kardiologisch tätige Internistin.
Mich irritiert in seinem Fall nur, dass das gar nicht überprüft wird. Der nächste Termin bei der genannten Internistin ist immer erst im Folgejahr zur Kontrolle. Er hat jetzt immer superschnell blaue Flecke.

Liebe Birgitt, was hat es denn mit den Mikroblutungen auf sich? Und wie wird das geprüft?

LG an alle von Alba

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380767

Liebe Alba,

meine 1. Antwort bezog sich erst mal nur auf die Diagnose und Therapie von Drehschwindel. Bei mir war, trotz mehr als ausführlicher Suche nach der Ursache, bei keinem Arzt die Rede von einem Blutverdünner.

Mein Mann zum Beispiel bekommt Blutverdünner vorbeugend, weil Ablagerungen in den Hals-Schlagadern festgestellt wurden, verschrieben hat es eine kardiologisch tätige Internistin.

Wie ich seit meiner Recherche weiß (man lernt immer dazu ;-) ) ist das auch absolut richtig und korrekt. Deshalb hatte ich in der 2. Antwort in Klammer ausgegrenzt (eindeutige Diagnose/Risikopatient). Da ist es natürlich sehr wichtig, schon vorbeugend einen Blutverdünner zu geben.

was hat es denn mit den Mikroblutungen auf sich? Und wie wird das geprüft?

In meiner kurzen Recherche bin ich auf verschiedene Beiträge gestoßen, fast alle enthielten die Warnung vor leichten Blutungen der Magenschleimhaut oder anderen inneren Blutungen. Selbst beim Zähneputzen könnte man sich selber eine kleine Verletzung in der Schleimhaut beibringen, die man selber nicht mehr gestoppt bekommt. Die blauen Flecken in der Haut von Deinem Mann zeigen ja deutlich, wie schnell jetzt kleine, feine Blutgefäße reißen können.
Natürliche sind die meisten Quellen nicht optimal wissenschaftlich und nicht fürs Forum geeignet, aber anbieten könnte ich Dir z.B.:

https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4906118

http://www.apothekerkammer-niedersachsen.de/presse.php?view=%7C2954,4

Wie innere Blutungen überprüft werden können, kann ich Dir leider nicht sagen.

Liebe Grüße,
Birgitt

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380768

Hallo ihr Lieben,

ich möchte gern ein bisschen fachsimpeln zu dem Thema da ich lange Jahre auf Neurologischen und Kardiologischen Stationen gearbeitet habe.

Schlittenhunds Drehschwindel wurde vom Neurologen wohl als sogenannte TIA (Transitorische Ischämische Attacke) eingestuft. Das ist ein Vorzeichen für einen möglichen Schlaganfall bei dem ein Blutgefäß im Gehirn vorübergehend verstopft und somit Schlaganfallsymptome hervorruft, die dann wieder verschwinden sobald das Gefäß wieder frei ist.

Wenn es sich allerdings nur um Drehschwindel gehandelt hat, besteht auch die Möglichkeit einer Fehleinschätzung. Ich hatte so etwas auch Mal und bei mir hielt es 2 Tage an. Diagnose war gutartiger Lagerungsschwindel und die wurde von HNO gestellt.

ASS und andere Blutgerinnungshemmer hindern das Blut am Verklumpen wodurch Thrombosen, die Schlaganfälle und Herzinfarkte verursachen können, vorgebeugt werden kann. Das ist ein sehr sinnvolles Vorgehen da es sich um zwei sehr schwere Krankheitsbilder mit wenig Therapiemöglichkeiten handelt. Als Nebenwirkungen allerdings können kleine und große Blutungen vom körpereigenen Gerinnungssystem nicht mehr gestoppt werden. Daher das Risiko innerer Blutungen. Auch vor einem Zahnarztbesuch sollte es abgesetzt werden. ASS geht zusätzlich auf die Magenschleimhaut und ist bekannt dafür Magenprobleme bis hin zu Geschwüren zu verursachen.
Sollte eine Hemmung der Blutgerinnung indiziert sein gibt es auch noch andere Wirkstoffe als die ASS Gruppe. (Überprüfen kann man die Wirkung von ASS nicht anhand von Blutwerten).

Ich empfehle so etwas immer nur von Fachärzt*innen verordnen zu lassen und auch das nur nach strenger Indikationsstellung wie bei Albas Mann.

Ich hoffe das hilft ein bisschen weiter.

Viele Grüße,

Heidi

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schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Blutverdünner

| Beitrags-ID: 380769

Hallo zusammen,

ich möchte mich bei allen, die mir auf dieses Thema geantwortet haben, herzlich für eure Mühe und die interessanten Hinweise bedanken.



@Heidi
:
Mein Neurologe wollte diese Drehschwindelattacke nicht unbedingt als TIA interpretieren, da NUR Schwindel , ohne andere Symptomatik, wie etwa Hör,-und Sprechstörungen und Gefühlslosigkeit in den Extremitäten usw., aufgetreten ist. Er tippte eher auf eine Durchblutungsstörung des Innenohrs. Eine MRT hielt er für nicht zielführend, das sich die kleinen Blutgerinnsel in der Regel rasch auflösen und man im MRT somit nichts erkennen könne. Auch er verschrieb mir Thrombo ASS 100, aber nur für einen Zeitraum von 6 Monaten, während mein HA darauf bestand, dieses Mittel permanent einzunehmen.

Da ich aber diese Präparate ( auch Clopidogrel) definitiv nicht vertrage, will und kann ich sie nicht mehr einnehmen. Ich werde mich daher bei einem Internisten anmelden und euch anschließend berichten, welche Alternativen mir angeboten werden.

Nochmals danke für euer Engagement,
herzlichst Schlittenhund

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