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Einladung zum BEM-Gespräch bekommen

Einladung zum BEM-Gespräch bekommen

| Beitrags-ID: 463068

Hallo alle zusammen,

ich habe meine RJT überstanden. Es wird noch ein Bericht folgen. Es ist bei mir momentan sehr hektisch aufgrund der kommenden Feiertage.

Aktuell beschäftigt mich neben den Nachwehen der RJT ein weiteres Thema. Nämlich wurde ich aufgrund der vielen Kranktage in diesem Jahr von unsere HR zu einem BEM-Gespräch (BEM = Betriebliches Eingliederungsmanagement) eingeladen. Meine erste Reaktion war Verunsicherung und keine Lust offen mit meinem Arbeitgeber über die Diagnose SD-Krebs zu sprechen. Es hat mich in erster Linie verwirrt weil ich schon seit 3 Wochen wieder Vollzeit ohne Einschränkung arbeitete als die Einladung kam.

Ich habe dann etwas recherchiert und fand heraus, dass man das Gespräch ablehnen kann, dies jedoch vor dem Arbeitsgericht nachteilig wäre wenn ich eine Kündigung seitens des Arbeitgebers anfechten möchte. Auch müsse ich gar nichts über meine Erkrankung offen legen.

Man muss dazu erwähnen, dass wir vor kurzem einen Betriebsübergang hatten und die neue Geschäftsführung für nächstes Jahr einen Stellungsabbau angekündigt hat. Den Schwerbehindertenausweis habe ich nach meiner OP sofort beantragt und warte noch. (Es sind bald 6 Wochen)

Nach dem ich mich etwas beruhigt hatte, hatte ich eine Kollegin kontaktiert wo ich wusste, dass sie den Prozess aufgrund einer anderen Krebserkrankung schon durchgemacht hat. Sie konnte mich etwas beruhigen und meine das Gespräch ist ganz harmlos und ich soll es ruhig wahrnehmen.  Sie selber hatte eine Wiedereingliederung und es hat ihr geholfen. Sie hat sich auch etwas gewundert warum die Einladung bei mir erst kam wo ich schon Wochen zurück war. Sie hat die Einladung während ihrer Abwesenheit erhalten. Sie war aber auch wesentlich länger krank als ich.

Ich bin mir so unschlüssig. Wie sind eure Erfahrungen bezüglich solcher Gespräche und der Wiedereingliederung? Wegen der ganzen Nachsorge Termine und einer geplanten Reha nächstes Jahr werde ich ja wieder viel Abwesenheit haben. Sollte man das verschweigen und erst informieren wenn es genehmigt ist oder offen besprechen?

Antwort auf: Einladung zum BEM-Gespräch bekommen

| Beitrags-ID: 463095

Hallo Aki,

lasse dich von der Einladung nicht verunsichern. Jeder Arbeitgeber ist dazu gesetzlich verpflichtet, seinen Arbeitnehmer nach 6 Wochen Krankheit innerhalb von 12 Monaten (muss nicht am Stück sein) ein solches BEM Gespräch anzubieten. Dabei geht es nicht darum, dass mit dem Finger auf dich gezeigt wird, sondern eher darum, dass der Arbeitgeber sicherstellen muss, dass die Ausfallzeit nicht auf dem Arbeitsplatz zurückzuführen ist. Sollte das nämlich der Fall sein, dann muss er etwas ändern. Der Arbeitgeber steht somit auf dem Prüfstand.

Du musst in dem Gespräch überhaupt nicht auf deine Krankheit oder ähnliches eingehen.

 

Eine solche Einladung wird also sehr wahrscheinlich nach deiner Reha noch einmal folgen. Ganz einfach, weil du dann wieder die 6 Wochen schaffst.

 

Das Gespräch schaffst du also locker.

 

liebe Grüße

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Afra1976
SD-Krebs, Entfernung 1976

Antwort auf: Einladung zum BEM-Gespräch bekommen

| Beitrags-ID: 463121

Hallo Aki,

ich bin Mitglied einer Personalvertretung und habe schon etliche Leute zum BEM begleitet.

Das BEM kann eine Chance sein, wenn man gut vorbereitet und möglichst in Begleitung hingeht. Ich würde mich an euren Betriebsrat und auch den Schwerbehindertenvertreter (Du hast ja einen Antrag gestellt) wenden. Nimm einen oder beide zu dem Gespräch mit. Das ist dein gutes Recht.

Wenn das Gespräch sachlich und angenehm verläuft, ist eine gewisse Offenheit von Deiner Seite aus bestimmt von Vorteil. Du brauchst ja nicht alles bis ins kleinste erzählen. Es macht meines Erachtens aber keinen Sinn, so zu tun, als wäre alles ausgestanden. Wenn weitere Fehlzeiten im Raum stehen, würde ich das offen benennen. Der Schwerbehindertenvertreter kennt sich nicht solchen Dingen aus. Die 50 Prozent bieten ja auch einen gewissen Schutz.

Ich wünsche dir alles Gute!   Liebe Grüße. Afra

 

 

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Antwort auf: Einladung zum BEM-Gespräch bekommen

| Beitrags-ID: 464941

Hallo,

ich hatte jetzt mittlerweile das Gespräch gehabt und es war wirklich nicht schlimm. Ich hatte mich entschieden das Gespräch erst mal alleine zu führen und die Kollegin von der HR war ganz empathisch, nicht pushy oder hat irgendwelche indiskreten Fragen gestellt. Wir sind jetzt erst mal verblieben, dass akut keine Maßnahmen notwendig sind und ich mich melden soll falls Bedarf ist.

Ich danke euch, dass ihr mir Mut gemacht hat!

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Einladung zum BEM-Gespräch bekommen

| Beitrags-ID: 465215

Hallo Aki,

Wie schon geschrieben wurde, ist der Arbeitgeber zum Angebot eines Gesprächs gesetzlich verpflichtet.

Ich bin auch mal durch mehrere Erkrankung (Virusinfektion, Grauer Star usw.) In einem Jahr über die Fehlzeitengrenze gekommen. Also alles Erkrankungen, die mit der Arbeit nichts zu tun haben. Da es keine dauerhaften Erkrankungen waren, konnte das BEM für mich nichts tun.

Anders ist es da schon bei z.B. chronischen Rückenschmerzen. Da kann durch das BEM geprüft werden ob der Stuhl noch in Ordnung ist, oder ob eine höhenverstellbarer Tisch einer weiteren Erkrankung nicht vorbeugen kann. Komplizierter wird es bei psychischen Erkrankungen z.B. Burnout durch Arbeitsbelastung. Da greift das betriebliche Eingliederungsmanagement voll durch z.B. durch temporäre Teilzeitarbeit um die Belastungsgrenze auszuloten.

Infos zum BEM gibt es auch unter:

https://betriebsrat.de/themen/betriebliches-eingliederungsmanagement

VG

StefanF

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