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Schwerbehinderung Missverständnisse

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Schwerbehinderung Missverständnisse

| Beitrags-ID: 260495

Hallo,

als alter Hase bekomme ich natürlich die unregelmäßigen Fragen zum GdB nach 5 Jahren mit.

Hier gibt es m.M. nach immer noch Unklarheiten.

Das mag auch daran liegen, wie man als Krebsler zu einem Schwerbehindertenausweis kommt.

Der Idealfall:
Der Sozialdienst der Klinik kümmert sich um den Schwerbehindertenausweis und ein paar Wochen später bekommt man den Ausweis nach Hause geschickt und „freut“ sich auf den in der Regel GdB von 50-70.

Der andere Fall:
Man schickt den Antrag mit dem Krebsbefund an die Schwerbehindertenstelle des Sozialamtes und bekommt dann den Ausweis mit GdB.

Hier reicht bei der Beantragung der Befund.

Nach den 5 Jahren sieht dann die Sache völlig anders aus. In der Regel ist keiner da, der einem hilft und nur ein Befund bringt garnichts mehr. Ergebnis: der Schwerbehindertenstatus ist plötzlich weg und der Patient völlig erstaunt.

Schwerbehinderte ohne Krebs kennen den Weg besser, weil bei denen schon bei der Beantragung der Befund nicht reicht. Diese Leute kennen auch die Tücken in der Bewertung besser.

Jetzt muss man plötzlich beschreiben und belegen, wie einen diese Krankheit im Alltagsleben behindert. Und dabei ist nicht relevant was man nur noch kann, sondern was man nicht mehr kann.
Und dazu sollte auch der Arzt der durch die Schwerbehindertenstelle zur Stellungnahme aufgefordert wird, involviert sein.

Dann kommen noch ein paar kleine aber feine Haken:

Die Beeinträchtigungen müssen nachweislich dauerhaft sein und die Beeinträchtigungen dürfen nicht alterstypisch sein.

Daher immer mein Tipp:
Sprecht nach 4 Jahren schon mal mit Euren behandelnden Ärzten, wie die Chancen auf eine Verlängerung aussehen. Wer genug Geld hat, kann natürlich einen Anwalt für Sozialrecht hinzuziehen. Eine günstigere Unterstützung gibt es z.B. beim VdK. Da hab ich aber des öfteren gehört, das die Einmalberatungen ablehnen, klar die sind ein Verband und brauchen dauerhafte Mitglieder.
Für die Krebsler die in größeren Firmen arbeiten, steht oft auch ein Schwerbehindertenobmann für eine kostenlose Beratung bereit. Diese Obmänner bekommen Schulungen und Unterstürzungen durch die Inklusionsämter. Beratung von Schwerbehinderten gehören zu deren Kernaufgabe.

Eine pauschale Aussage zu den Aussichten einer weiteren Schwerbehinderung kann man nicht machen. Das muss man sich individuell, unter Abwägung des Einflusses auf das tägliche Leben anschauen.

Viele Grüsse
Stefan

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