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AHB*/Reha bei Schilddrüsenkrebs: Was bringt mir das? (Flyer)

AHB*/Reha bei Schilddrüsenkrebs: Was bringt mir das? (Flyer)

| Beitrags-ID: 258274

Hallo,

hier unser Faltblatt als Forums-Beitrag:

Warum Reha bei Schilddrüsenkrebs?

    Gelegentlich gibt es auch unter Ärzten noch die Ansicht, dass eine Reha-Maßnahme bei Schilddrüsenkrebs eigentlich überflüssig sei, weil die Patienten ja eine meist sehr gute Prognose hätten und die Therapie nicht so aggressiv wie bei anderen Krebserkrankungen sei. Dies trifft aus unserer Sicht nur auf wenige Patienten zu.
    Schilddrüsenkrebspatienten haben in der Regel eine oder mehrere umfangreiche Operationen und Radioiodtherapien, teilweise mit Hormonentzug, hinter sich. Beides ist sowohl körperlich als auch psychisch anstrengend.

Folgen der Operation
Ein Teil der Patienten leidet an den Folgen von OP-Komplikationen:

Eine bedrohlich empfundenen Diagnose

    Die Diagnose Krebs ist sowohl für die Betroffenen als auch für die ihnen Nahestehenden zunächst einmal ein Schock und eine Belastung, da das Wort Krebs im Bewusstsein der Öffentlichkeit immer noch mit akuter Lebensbedrohung verbunden ist. Daran ändert auch die in der Regel recht gute Prognose nichts.

    Eine Reha-Maßnahme kann helfen die Diagnose zu verarbeiten und eine rationale Beziehung zur Erkrankung, zur Therapie und zur Nachsorge zu erlangen.

Wiedereinstieg

    Es ist im Sinne eines erfolgreichen Wiedereinstiegs in das Erwerbsleben meist sinnvoller, die körperlichen und seelischen Folgen von Diagnose und Therapie baldmöglichst nach Ab­schluss der Primärtherapie aufzuarbeiten, als später zu versuchen das Versäumte nachzuholen.

Eine Erfahrung
„Ich habe aus Angst meine Kundschaft zu verlieren auf die Beantragung einer AHB nach der Radioiodtherapie verzichtet. Ein Jahr später musste ich einsehen, dass die Erkrankung deutliche körperliche und seelische Spuren hinterlassen hatte und beantragte eine onkologische Reha, von der ich auch sehr profitiert habe.“

Ihr gutes Recht

    Eine AHB/Reha steht Ihnen auch nach einer Schilddrüsenkrebserkrankung zu, Sie sollten diese Chance nutzen. Dieser Flyer soll Sie über die Ziele und die Möglichkeiten sowie über das Wo und Wie einer solchen Maßnahme informieren.

Wo soll die Reha stattfinden?

    Viele Kliniken der onkologischen Rehabilitation führen Schilddrüsenkrebs als Indikation, nicht alle haben ein auf diese Erkrankung abgestimmtes Reha-Konzept.

    Fragen Sie in der Einrichtung nach speziellen Angeboten für SD-Krebs Patienten (Behandlungskonzept).

Wahlrecht des Patienten
Informieren Sie sich, und machen Sie von Ihrem Wunsch und Wahlrecht (§ 9 SGB IX) Gebrauch.
Hier finden Sie ein Musterschreiben für die Wunschklinik.

Was sind ihre Reha-Ziele?

    Um eine geeignete Einrichtung zu finden sollten Sie sich über Ihre eigenen Bedürfnisse im Klaren sein.

    Was erhoffen Sie sich von der Maßnahme (körperliche Regeneration, Krankheitsverarbeitung)?

    Haben sie spezielle Probleme, die angegangen werden sollen? (siehe oben)

    Möchten Sie Ihre Kinder oder Haustiere mitnehmen?

Ihre Mitarbeit ist gefragt

    Machen Sie sich klar, dass eine Reha-Maßnahme kein Urlaub ist, sondern Ihre Mitarbeit erfordert, um Ihnen den bestmöglichen Erfolg zu sichern. Eine gute Vorbereitung, vielleicht auch in Form einer Liste von Zielen/Problemen, die sie erreichen bzw. bearbeiten möchten, ist dabei nützlich.

Gut vorbereitet

    Wenn sie selbst über Ihre Ziele für die Maßnahme gut informiert sind und plausible Gründe für die von Ihnen bevorzugte Reha-Einrichtung vorbringen können, ist die Aussicht, dass Ihnen diese Einrichtung genehmigt wird, am größten.

    Weitere Möglichkeiten zur Information finden Sie in der umseitigen Link- und Adressenliste.

Eine Klinik finden

mehr unter FAQ: Fragenkatalog an die REHA-Kliniken zu Schilddrüsenkrebs.

Wie komme Sie zu Ihrer AHB/Reha?

    Eine Anschlussheilbehandlung (AHB) muss sofort nach Abschluss der Primärtherapie (nach der OP bzw. nach der Radioiodtherapie) zwingend im Krankenhaus beantragt werden.

    Zuständig ist der Sozialdienst der betreffenden Klinik, der zu diesem Zweck auf Sie zukommen sollte. Scheuen Sie sich aber nicht das selbst anzusprechen und einen Termin mit dem Sozialdienst einzufordern, bei einer RJT am besten bereits bei der Aufnahme, weil Sie nach der Einnahme des radioaktiven Jods nicht besucht werden können. Die AHB sollte innerhalb 2 Wochen nach Entlassung aus der Primärtherapie begonnen werden!

    Eine onkologische Reha (z.B. innerhalb eines Jahres nach Erstbehandlung) wird in der Regel über die Krankenkasse beantragt, die den Antrag ggf. an den zuständigen Kostenträger weiterleitet.

    Unterstützung bei der Antragstellung bieten neben den Sozialdiensten der Kliniken die behandelnden Ärzte, sowie verschiedene Beratungsstellen der Kostenträger und der Deutschen Krebsgesellschaft, in vielen größeren Städten, bei denen man kurzfristig und kostenlos Beratungstermine erhält.

    Wenn die Maßnahme nicht genehmigt oder dem Wunsch nach einer bestimmten Klinik nicht entsprochen wurde, besteht die Möglichkeit des Widerspruchs, der in vielen Fällen auch erfolgreich ist.

Adressen und Links

Nützliche Broschüren

Zur Erinnerung (Zusammenfassung)

  • Ihnen steht auch bei SD-Krebs eine Anschlussheilbehandlung bzw. eine onkologische Reha zu.
  • Überlegen sie, ob Ihnen eine Auszeit in einer geschützten Umgebung zur körperlichen und psychischen Erholung nicht nützlich sein könnte.
  • Machen Sie sich Ihre Ziele und Wünsche für eine Reha-Maßnahme klar.
  • Informieren Sie sich frühzeitig über für Sie geeignete Einrichtungen/Kliniken und nehmen Sie Ihr Wahlrecht in Anspruch.
  • Kontaktieren Sie wegen der kurzen Fristen rechtzeitig den Sozialdienst der Klinik, in der die Erstbehandlung abgeschlossen wird.
  • Lassen Sie sich ggf. durch die behandelnden Ärzte, die Beratungsstellen der Kostenträger oder der Deutschen Krebsgesellschaft unterstützen.
  • Legen Sie bei einem ablehnenden oder in Ihren Augen unbefriedigenden Bescheid Widerspruch ein.

Faltblatt: AHB/Reha bei Schilddrüsenkrebs. Was bringt mir das? (als PDF)

Viele Grüße
Karl


Zuletzt bearbeitet durch Harald am 13.4.2018
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Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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