Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
- Dieses Thema hat 6 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 04.11.2024 - 18:01 von Pingele.
Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Hallo liebe Community,
meine SD-Entfernung wg. follikulären Karzinoms war Ende Februar 2024. Ich war erstmal so erleichtert, es geschafft zu haben.
Nun bin ich zum Einen deprimierter, zum Anderen leide ich darunter, täglich das Hormon nehmen zu müssen. Morgens geht es mir sowieso nicht so gut wg. der Depressivität und ich fühle mich jetzt unvollständig, da es um mein ganzes restliches Leben geht. Das Gefühl, dass ich auf diese Tablette angewiesen bin, macht mir Angst und ich bin sehr traurig, dass die Tatsache so ist.
Mag jemand erzählen, hier oder per Nachricht, wie es ihm oder ihr mit dieser Situation geht oder ergangen ist?
Ich würde mich freuen.
Liebe Grüße
Antwort auf: Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Hallo Banni
Auch bei mir ist dieses Thema seit nun fast 1 Jahr aktuell. Ich wurde operiert wegen einer Zyste und dann ein paar wenige Tage danach kam die völlig überraschende Diagnose „bösartige Zellen“ gefunden. Der Schock war gross und 1 Woche später erfolgte die totale Entfernung der Schilddrüse. Danach 1 Monat später eine RJT und nun in 5 Wochen als vorläufiger Abschluss noch die RJD.
An das tägliche Medikament – mein NUK sagt Hormon – habe ich mich Gott sei Dank sehr gut gewöhnt. Auch verspüre ich keinerlei Beschwerden seither und fühle mich körperlich wie vorher – fit und aufgestellt. Klar, ich hätte mir auch noch keine lebenslange tägliche Tabletteneinnahme – welche lebensnotwendig ist – gewünscht, aber es ist nun leider einfach so. Wenigstens brauche ich keine weiteren einzunehmen, oder dann nur freiwillige Nahrungsergänzungsmittel. Ich schaue positiv nach vorne und bin einfach froh und dankbar, wenn kein Rezidiv oder Metastasen auftreten und ich gesund bleiben darf. Ich versuche diese Situation anzunehmen und zu akzeptieren.
Ich wünsche dir ebenfalls, dass du einen passenden Weg für dich findest mit unserer jetzigen Lebenssituation. Alles Gute und Gruss, Pingele.
- Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche, 2 Tage von Pingele.
Antwort auf: Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Hallo Banni,
ich kann dich da sehr gut verstehen. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen, als man mir das erste Mal sagte, dass ich den Rest meines Lebens L-Thyroxin einnehmen muss.
Mittlerweile habe ich es akzeptiert und versuche mit der Situation umzugehen. Ändern können wir es ja leider nicht. Ich habe immer etwas Wasser neben dem Bett und schmeiße mir die Tablette morgens schon rein bevor ich überhaupt richtig wach bin. Vielleicht kannst du auch einen entspannten Weg finden es in dein Leben zu integrieren. Bist du schon gut eingestellt?
Ich finde Angst und Trauer sind Gefühle, die in unserer Situation völlig ok sind. Wenn es aber überhand nimmt und dich im Alltag einschränkt, hast du mal über eine Reha oder therapeutische Hilfe nachgedacht oder sogar schon in Aussicht? Ich habe noch meine RJT vor mir, möchte danach aber unbedingt etwas in der Richtung machen.
Alles Gute für dich!
Antwort auf: Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Liebe*r Aki2024,
herzlichen Dank – auch an Pingele (vorherige Antwort).
Tja, ich weiß auch nicht, woran es bei mir liegt, sicher auch daran, dass ich privat nicht gut eingebunden bin und Zuspruch von sehr nahen Menschen hätte. Dazu habe ich eine psychische Krise, es ist gerade viel. Ich habe aber schon Erfahrung damit und Therapieerfahrung. Es ist, als sei ich noch nie komplett und heil gewesen und könnte es jetzt auch nie mehr, weil jetzt auch meine Schilddruese weg ist. Es fuehlt sich schlimm an. Aber ich hoffe und glaube, dass ich es zum Besseren verarbeiten kann. Es waere mir lieb, das Ganze waere nicht passiert. Andererseits bin ich dankbar für die Behandlung und hoffe eine gute Prognose zu behalten.
Du hast Recht, die Gefuehle sind ok und wahrscheinlich hilfreich – wollen verarbeitet werden.
Eingestellt bin ich gut.
Die RJT war okay bei mir, keine Angst Dir, nur danach war ich etwas geschwaecht aber nur kurzfristig.
Ja, das liebe Leben. Ich weiß, es geht anderen schlechter. Bei mir ist es die Summe.
Herzlichen Dank, eine Umarmung an Euch.
Antwort auf: Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Hallo Banni,
Es tut mir sehr leid zu hören, dass du so ein schweres Päckchen zu tragen hast. Ich versuche auch positiv zu bleiben und dran zu glauben, dass es auch wieder bessere Zeiten geben wird. Seit der Diagnose SD-Krebs hat mich auch das ein oder andere Thema plötzlich eingeholt, so dass ich realisiert habe, dass ich einiges angehen muss. Sei gut zu dir und deinem Körper und nimm jegliche Hilfe an wo du dich gut bei fühlst. Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht.
Danke, für deine Erfahrungen mit deiner RJT. Ich hoffe ich werde meine auch gut überstehen. Zum Glück kommen bald die Feiertage wo ich mich zur Not auch noch erholen kann.
Fühl dich ebenfalls umarmt!
Antwort auf: Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Liebe*r Banni,
mir wurde 1976 mit 16 Jahren die Schilddrüse entfernt und ich nehme seit sagenhaften 48 Jahren L-Thyroxin. Als Teenager hat mich die Tatsache, nunmehr von Tabletten abhängig zu sein, auch erschreckt. Ich hatte mich aber bald an den Gedanken gewöhnt. Jetzt ist die Zeit mit Schilddrüse schon fast nicht mehr wahr für mich. Körperlich hatte ich keine Nachteile bisher durch die Substitution.
Ich wünsche dir alles Gute! Die Zeit regelt auch einiges von alleine…
Afra
Antwort auf: Lebenslang L-Thyroxin, ich leide gerade deshalb.
Hallo Afra
Dankeschön für deinen obigen Beitrag. Oh, das ist aber eine grosse Beruhigung für uns, welche relativ neu hier mit dabei sind. Solche Erfahrungen tun einfach gut zu hören. Schön, dass du dich gemeldet hast.
Ich wünsche dir weiterhin nur das Allerbeste. Gruss, Pingele
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