Hallo,
es wird schon länger vermutet, dass Acetylsalicylsäure (ASS), meist bekannt unter dem Markennamen Aspirin das Krebswachstum verhindert.
Hierzu gibt es mehrere Studien, Überblickbarseiten und auch speziell zum Schilddrüsenkrebs, sowie auch erklärende Texte des Krebsinformationsdienst sowie in Zeitschriften.
Warnhinweis
Auch wenn Acetylsalicylsäure (ASS) in der Apotheke frei, ohne Rezept zu erwerben ist, so ist eine – vor allem Dauerhafte – Eigenbehandlung nie völlig harmlos.
Zu Nutzen und Schaden bezüglich der Verhinderung des Krebswachstums gibt es unterschiedliche Studien-Ergebnisse.
Nutzen und Schaden sind daher immer mit den behandelnden Ärzt*innen abzuwägen.Die wichtigsten Nebenwirkungen:
- Schleimhautreizungen,
- Blutungen im Magen-Darm-Trakt, die zum Teil tödlich enden können.
- Magengeschwüre
Schilddrüsenhormonstoffwechsel:
Acetylsalicylsäure (ASS) gehört zu den zu den Salicylate. Salicylate sollen die Bindung der Schilddrüsenhormone an TBG verringern, und so zu erhöhten Werten der freien Schilddrüsenwerte (fT4, fT3) führen; siehe (Köhrle 2016; S.61 sowie Sensible (?) Schilddrüsenhormonsubstitution)
Inhalt dieses Beitrags:
Tenor: Keine unmittelbaren Empfehlungen ableitbar
Dieser Überblicksartikel wurde vom Cochrane Institute of Primary Care and Public Health, an der Universität Cardiff, erstellt (siehe auch Cochrane Library) und beschäftigt sich mit der Frage, ob ASS das Rezidivrisiko und das Tumorwachstum reduziert.
Es wurden zum damaligen Zeitpunkt lediglich 5 klinische randomisierte Studien (RCT) gefunden sowie 40 Beobachtungsstudien.
Es wird vermutet, dass die PIK3CA-Mutation eine Rolle bei der Wirksamkeit von ASS spielen könnte.
Die Autor*innen betonen, dass dies die Notwendigkeit von randomisierten klinischen Studien unterstreicht.
Beobachtungsstudien müssten kritisch bewertet werden, da die Ergebnisse zum Teil uneinheitlich sind.
Die Beobachtungsstudien wurde 2018 noch einmal genauer angeschaut durch:
Einige der Autor*innen müssen Interessenkonflikte deklarieren zu International Aspirin Foundation, Bayer, …
Dies ist eine australische Doppel-verblindete-Studie (RCT) an älteren Menschen (älter 65 Jahre).
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass bei älteren Erwachsenen eine dauerhafte Behandlung mit einer Dosis von 100 mg ASS sich nachteilig auf Entwicklung von Krebserkrankungen auswirkt.
ASS bei Älteren das Krebswachstum beschleunigen könne und daher Vorsicht bei der Anwendung von ASS geboten sei.
Dies ist eine Registerstudie aus Südkorea.
Schlussfolgerung der Autor*innen: Der Gebrauch von Aspirin verringert nicht das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken.
Anmerkung Harald: Bei Studien zu Schilddrüsenkrebs aus Südkorea bin ich im Vorsichtig mit der Interpretation und Übertragbarkeit, weil: Studie: Südkorea – Überdiagnose durch Screening (Ahn 2014)
Allgemeinverständliche Artikel in Zeitungen
Auch bei allgemeinverständlichen Informationen in Zeitungen und Zeitschriften ist immer zu überprüfen, in wie weit sie Qualitätskriterien genügen:
- Wer ist der Anbieter? Mit wem arbeitet er zusammen?
- An wen wenden sich die Infos?
- Wer hat die Texte verfasst, welche Quellen werden angegeben?
- Wie aktuell sind die Daten?
- Was schreibt der Betreiber über die Pflege seiner Seite?
- An wen kann man sich mit Fragen zu den Informationen wenden?
- Wie finanziert sich die Website?
- Wie geht der Betreiber mit den Daten der Nutzer um?
Hallo,
also ich persönlich vertrage ASS leider gar nicht.
Vor ein paar Jahren verschrieb mir mein HA wegen plötzlich auftretendem Drehschwindel „Thrombo ASS 100“ , welches ich einige Monate einnahm.
Folge: Magenkrämpfe, oft heftige Darmkrämpfe, gelegentlich leichte Übelkeit.
Also wurde wieder abgebrochen.
Auch heute noch greife ich bei Schmerzen (außer bei Migräne, denn in diesem Fall nehme ich die gut bewährten „Triptane“) ungern zu ASS, sondern ziehe Ibuprofen vor.
Viele Grüße, Schlittenhund
Hallo,
habe oben den Überblicksartikel ergänzt um:
Dies ist eine australische Doppel-verblindete-Studie (RCT) an älteren Menschen (älter 65 Jahre).
Die Studie kommt zum Ergebnis, dass bei älteren Erwachsenen eine dauerhafte Behandlung mit einer Dosis von 100 mg ASS sich nachteilig auf Entwicklung von Krebserkrankungen auswirkt.
ASS bei Älteren das Krebswachstum beschleunigen könne und daher Vorsicht bei der Anwendung von ASS geboten sei.
Auf diese Studie hat mich Hector hingewiesen.
Die allgemeinen Warn- und Vorsichts-Hinweise habe ich entsprechend auch angepasst.
Viele Grüße
Harald
25 Jahre – Ohne Schilddrüse leben – Überblick unserer Veranstaltungen
Herbsttreffen und Symposium in Augsburg
Als Verein sind wird stärker: Vereinsmitglied werden