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Leichter Anstieg des Tg.

rick77
pap. SD-Karzinom

Leichter Anstieg des Tg.

| Beitrags-ID: 463605

Hallo ihr Lieben,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder.

Ich war gestern bei der Nachsorge. Ultraschall war unauffällig. Heute rief mich meine Nuk an. Mein tsh sei leider gestiegen auf ca. 0,8 (zielbereich 0.1) und mein tg sei das erste mal mit 0,07 nachweisbar. Sonst war er immer kleiner  0,04 (nachweisgrenze). Sie wünscht das ich eine rjd mit rh-Stimulation mache, um zu schauen, wie hoch der tg ist. Im ersten Moment habe ich mir große Sorgen gemacht- die allgegenwärtige Angst war wieder voll da. Jetzt zur Ruhe gekommen, kann ich das nicht einschätzen. Finde den Wert mit 0,07 nicht hoch. Den Anstieg des tsh rechne ich meiner Gewichtsabnahme von 10 kg zu. Habe vorher immer 175 lt genommen und halt nicht erhöht. Ich weiß nicht mal, was ich fragen will. Mich interessiert einfach eure Einschätzung.

Gruß Boris

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Leichter Anstieg des Tg.

| Beitrags-ID: 463619

Hallo Boris,

also ich habe mir auch erst mal deine alte Krankengeschichte durchgelesen. Sicherlich Du hattest damals ein fortgeschrittenes papilläres Schilddrüsenkarzinom, aber das ist ja auch schon eine Weile her. Nach den  ATA Risikogruppen nach Operation und Radiojodtherapie gehörst du zur Risikogruppe Exzellentes Ansprechen.

siehe Wiki: Risikogruppen nach Operation und Radioiodtherapie

Ob man den TSH-Wert wirklich noch bei 0,1 mU/l sein muss?

siehe Forenthema: FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs – eine Risikoabwägung

Kurz zum Problem mit dem hoch-sensitiven Tg-Assay.

Hierzu gab es vor Jahren ein europäisches Positionspapier, an dem ich als Patientenvertreter mitgewirkt habe, wobei ich nicht bei allen Positionen/Empfehlung  meine Zustimmung gab, da mir noch zu viele Fragen offen sind, bezüglich falsch positiver Tg Werte.

In einem Punkt gab es jedoch eine große Einigkeit.

Die wichtigste und unstrittige Empfehlung für die Nachsorge ist, dass bei low-risk Patienten und einem nicht nachweisbaren hsTg-Wert (<0,1 µg/l) eine TSH stimulierte Tg-Bestimmung nicht notwendig ist.

Bei einem hsTg-Wert > 1,0 µg/l ist wie in den aktuellen Leitlinien zu verfahren.

siehe: Forenthema: Positionspapier: hsTg in der Nachsorge (Giovanella 2014)

Hier meine persönliche Erfahrungen in der Langzeit-Nachsorge:

Bei mir wird immer nur der Tg angegeben <0,2; wobei ich (so um 2017) auch mal ein Tg von 0,7 (also das 10fache von deinem Tg) hatte. Das hat mich auch beunruhigt, ich habe dann einfach nach 3 Monaten nochmal den Tg bestimmen lassen. Da war dann wieder alles in Ordnung. Es gibt nun auch mal falsch erhöhte Tg-Werte.

Eine TSH-Unterdrückung mach ich schon sehr lange nicht mehr, weil mir die Risiken einer TSH-Unterdrückung einfach zu hoch sind (insb. Herz-Kreislauf-Erkrankungen), und der Nutzen eine moderaten TSH-Unterdrückung nur bei fortgeschrittenem Schilddrüsenkrebs nachgewiesen ist. Reduziere meine Schilddrüsenhormondosis daher schon seit Jahre immer um ein wenig, weil ich etwas Angst habe, dann nicht mehr leistungsfähig zu sein.

Mal abgesehen davon, dass es auch eine Assoziation gibt, zwischen der Einnahme von Schilddrüsenhormonen und dem Auftreten von Krebserkrankungen.

Ob mein Zweikrebs nun durch die Schilddrüsenhormondosis begünstigt wurde, lässt sich wiederum schwer nachweisen, weil es immer nur um geringe höhere Risiken geht, also nur Spekulation. Sicher ist hingegen, dass mein Zungengrundkarzinom durch HPV verursacht ist (lasst eure Kinder bitte impfen).

Meine Empfehlung: Zweitmeinung oder einfach in 3 Monaten erneut Tg messen lassen.

Viele Grüße

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche, 3 Tage von Harald.
rick77
pap. SD-Karzinom

Antwort auf: Leichter Anstieg des Tg.

| Beitrags-ID: 463631

Hallo Harald,

vielen Dank für deine Antwort. Das beruhigt mich doch sehr. Nachdem ich nun zur Ruhe gekommen bin muss ich auch noch mal überlegen, wie ich weitermachen. Ich werden nochmal das Gespräch mit der NUK suchen.

Von deiner Erkrankung habe ich gehört und ich wünsche Dir alles Gute und schnelle Besserung.

Liebe Grüße, Boris

 

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