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Studie: Dynamische Risikostratifikation bei Kindern (Sohn)

| Beitrags-ID: 257389

Studie: Überprüfung der dynamische Risikostratifikation bei Kindern mit differenziertem Schilddrüsenkrebs (Sohn 2017)

    Original Titel:
    Validation of dynamic risk stratification in pediatric differentiated thyroid cancer.

    Autoren:
    Sohn SY, Kim YN, Kim HI, Kim TH, Kim SW, Chung JH

    in:
    Endocrine. 2017 Aug 18.
    doi: 10.1007/s12020-017-1381-7
    Abstract auf PubMed

In dieser Südkoreanischen Studie wurde das dynamische Risikomanagement der amerikanischen ATA-Leitlinie aus dem Jahr 2015 an Patienten überprüft, die zum Zeitpunkt der Diagnose noch Kinder und Jugendliche waren (siehe Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT))

Es wurden im Nachhinein (retrospektiv) Daten von 130 Kindern und Jugendlichen (Jünger wie 19 Jahre) angeschaut, und wie sich dies auf das Risikomanagement dieser Patienten auswirkt.

Die Patienten wurden in den Jahren 1995 bis 2015 im Samsung Medical Center behandel [Harald: also auch Patienten mit einer noch recht kurzen Nachtbeobachtungszeit].

Die Patienten wurden erst in die initialen Risikogruppen (low, intermediate oder high risk) und nach Behandlung in die dynamischen Risikogruppen (siehe Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT))

Bezogen auf die initialen Risikogruppen stieg das Risiko für eine strukturell vorbestehend Krankheit mit der Risikogruppe:

  • Geringes Risiko (ATA low risk):
    Es wurden Tumore in der Bildgebung (structural disease) bei 5,9 % gefunden. Zum Vergleich bei Erwachsenen: Das Risiko für ein Rezidiv bzw. ein Fortbestehen der Krankheit reicht von 1% bis zu 8 %
  • Mittleres Risiko (ATA intermediate risk):
    Es wurden Tumore in der Bildgebung (structural disease) bei 13,6 % gefunden. Zum Vergleich bei Erwachsenen: Das Risiko für ein Rezidiv bzw. eine Persistenz der Krankheit reicht von 8% bis zu 40%
  • Hohes Risiko (ATA high risk)
    Es wurden Tumore in der Bildgebung (structural disease) bei 45 % gefunden. Zum Vergleich bei Erwachsenen: Das Risiko für ein Rezidiv bzw. ein Fortbestehen der Krankheit reicht von 10% bis zu 55%

Basierend auf den dynamischen Risikogruppen wurde geschaut wie das Rezidivrisiko dann ist:

  • Exzellentes Ansprechen der Therapie (Excellent response)
    Es traten 3,9% Rezidive auf. Zum Vergleich nach ATA bei Erwachsenen zwischen 1-4%
  • Unbestimmbares Ansprechen (indeterminate response)
    Es traten 9,7% Rezidive auf. Zum Vergleich nach ATA bei Erwachsenen wird in 15%-20% in einem Zeitraum von 5 bis 10 Jahren ein Tumor in der Nachsorge gefunden.
  • Biochemisch unvollständiges Ansprechen (biochemical incomplete response)
    Es traten 76,9% Rezidive auf. Hier unterscheiden sich die Daten zu den von Erwachsenen in der ATA deutlich: Rezidivrisiko ca. 20%
  • Strukturell unvollständiges Ansprechen (structural incomplete response).
    Die Metastasen blieben zu 100% weiter sichtbar. Zum Vergleich nach ATA bei Erwachsenen: Bei 15-50% haben die weiteren Therapien Erfolg, und die Patienten können neu eingruppiert werden.

Die Autoren der Studie kommen zum Schluss, dass die dynamische Risikostratifikation auch bei Kindern und Jugendlichen ein brauchbares Instrument für die Nachsorge ist.

Viele Grüße
Harald


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