Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 251262

Hallo zusammen,

letztes Jahr wurde bei mir im Alter von 22 Jahren ein 7 cm großes organüberschreitendes pap. SD-Ca. (Tall Cell-Variante) mit einer Lymphangiosis carcinomatosa und zahlreichen Lymphknotenmetastasen entfernt.
Bislang wurden 2 RJTs durchgeführt. In der Ganzkörperszintigraphie nach der zweiten RJT mit 10 GBq im November 2011 war keine Speicherung zu sehen, obwohl mein TG-Wert noch erhöht war.

Seit der RJT wurde der TG-Wert 6 mal unter Thyrogen bestimmt, die Antikörper waren jedes Mal nicht nachweisbar und die Wiederfindung ungestört:

27.01.2012:
– TG: 2,2
TSH: 94,58

30.03.2012:
– TG: 1,9
TSH: 49,86

09.11.2012:
– TG: 1,1
TSH: 40,46

10.06.2016:
– TG: 1,4
TSH: 102,42

11.08.2017:
– TG: 0,8
TSH: 75,58

22.08.2018:
– TG: 1,0
TSH: noch nicht bekannt

Unter TSH-Supression ist mein TG-Wert nicht nachweisbar (< 0,8).

Nun zu meinen Fragen:

Welche Ursachen kann dieses langsame Absinken des TG-Werts haben? Eine Folge der RJT halte ich für unwahrscheinlich, obwohl ich weiß, dass diese bis zu einem Jahr nachwirken kann, weil in der GKS keine Speicherung zu sehen war. Kann es sein, dass der Tumor langsam entdifferenziert und dadurch seine schilddrüsenspezifische Fähigkeit, TG zu produzieren, verliert? Dies würde auch erklären, warum meine Lymphknotenmetastasen bei der 1. RJT kein Jod aufgenommen haben (haben sich aber nach einer Neck Dissection als solche bestätigt).

Auffällig ist auch, dass mein TSH-Wert bei jeder Thyrogenstimulation immer weniger ansteigt. Welche Ursachen kann dies haben und welcher absolute TSH-Wert ist nach einer Thyrogenstimulation normalerweise ungefähr zu erwarten? Der Wert 40 kommt mir nämlich ziemlich niedrig vor.

Gruß und vielen Dank für eure Antworten
David

Brita
Sd-Krebs,papillär.2002

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350945

Hallo David,

seit gestern überlege ich hin und her, wie ich dir am besten antworten könnte auf deine Fragen. Ich habe in meinen Unterlagen gesucht, wie bei mir der Thyreoglobulinwert abgefallen war, habe aber nicht alles finden können.
Offenbar haben auch andere damit Schwierigkeiten.

Also fachmännisch kann ich kaum etwas dazu sagen. Nur einen persönlichen Eindruck aus meiner Erfahrung und Sichtweise wiedergeben.
Bei mir lag das SD-Carcinom etwas ähnlich wie bei dir. Mein TG-Wert lag zuerst bei über 44, dann bei 19 und schließlich bei 0,5. Es waren Lymphknoten befallen, die in einer 2. OP entfernt wurden. Nach 2 OPs und 3 RJT waren noch 2 Stellen übrig, die mit einer 4. RJT und einer weiteren durch Radiosonde geführten Op in Paris entfernt werden konnten.

Ich kann nicht beurteilen, ob das Absinken deines TG-Wertes langsam ist.

Dann 2x RJD unter Thyrogen.

Mir erscheint ein TSH-Wert von 40 doch nicht gar so niedrig ? Er ist ausreichend.

Mehr kann ich nicht dazu sagen.

Gruss von
Brita

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350946

Hallo Brita,

vielen Dank für deine Antwort!

Wie lange hat das denn gedauert, bis dein TG-Wert von 44 auf 0,5 gefallen ist? Ich nehme an, die Messungen waren allesamt unter Thyrogen, stimmt das? War also dein stimulierter TG-Wert bei 0,5, obwohl noch 2 Metastasen vorhanden waren? Ich frage das, weil meiner ja immer noch bei 1,1 liegt. Bei dir hat die RJT offenbar auch nicht so gut angeschlagen, wenn nach 3 Therapien immer noch Metastasen vorhanden waren. Waren bei dir in den GKS nach den RJT denn Speicherungen zu sehen? Wie gesagt, bei mir war schon bei der 2. RJT überhaupt nichts mehr zu sehen.

Ich weiß, das sind viele Fragen, aber ich würde mich sehr freuen, wenn du sie mir beantworten würdest. Und was mich auch noch interessieren würde, ist, wie hoch deine mit Thyrogen stimulierten TSH-Werte waren, falls du diese noch in deinen Unterlagen finden kannst. Vielen Dank schon mal im Voraus!

Wenn sonst noch jemand Erfahrungen mit einem sinkenden TG-Wert ohne erkennbaren Grund gemacht hat, würde ich mich auch über eine kurze Mitteilung freuen, damit ich meine Situation besser einordnen kann.

Gruß
David

Brita
Sd-Krebs,papillär.2002

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350947

Hallo David,

nochmals zu deinen Fragen, soweit ich sie beantworten kann:

Zunächst zu der Frage, ob die Messungen unter Thyrogen stattgefunden haben:
Nein, ich habe 4x eine regelrechte Unterfunktion gehabt unter Hormonentzug. Leider finde ich den ersten erhöhten Thyroglobulin-Wert nicht mehr. Der TG-Wert von 0,5 ng/ml war im Juli 2002, also 4 Monate nach der ersten OP im März 2002 und RJT im April 2002
. Ich verstehe selbst nicht mehr, wie dieser Wert zustande kam, denn im Dezember 2003, nach der letzten OP und RJT im November, war der TG-Wert noch bei 2,7ng/ml, d.h. also, nachdem alles entfernt worden war!

Juli 2004 dann, unter Thyrogen, bei der RJD, war der Wert bei 2 ng/ml.

Dazu der TSH-Wert 2004 unter Thyrogen: 15,56 mUI/l.

2. RJD im Dezember 2004 mit Thyrogen: TG-Wert bei 0,8 µg/l sowie sauberes Szintigramm. Du siehst also, auch bei mir ging der Tg-Wert langsam runter.

Und zu deiner Frage, ob in den GKS Speicherungen zu sehen gewesen waren: Nein, nur im Halsbereich. Da nach der 3. RJT immer noch Stellen sichtbar waren, schickte man mich nach Paris, wo diese entfernt wurden mittels RJT und OP.

Ob dir das weiter geholfen hat ?

Jedenfalls beste Grüße von

Brita

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350948

Hallo David,

also bei mir war es ähnlich gelagert.

Ich hatte nach Sd-OP und bestätigten 6 LK-Metas einen sehr langsam fallenden TG, der in Suppression anfangs bei 0,8 und später bei 0,4 lag.

Bei der 1. RJT lag er in Unterfunktion und TSH >100 bei ca. 16
drei Monate später 2. RJT in UF und TSH > 100 bei noch ca. 14
8 Monate später 1. RJD in UF und TSH >100 bei 9,5
weitere 3 Moante später 2. RJD und TSH mit Throgen > 100 bei 7,?

Keine Speicherung im GKS ab der 2. RJT. Kein Restgewebe, keine Metas.
Deshalb wurde ein FDG-PET-CT gemacht ohne FDG-Anreicherung.
Ich habe dann freiwillig eine NEckdissection in Halle machen lassen.
Linke Seite und kompeltte SD-Loge wurden von LK freigeräumt.
1/41 LK waren befallen, und zusätzlich hatte man mir Muskeln und Weichgewebe zur Prüfung entnommen.

Manche Metastasen sind noch zu klein um durchblutet zu sein und ohne Durchblutung kommt weder Jod noch FDG in diese LK. D. h. sie müssen eine gewisse Größe aufweisen um sichtbar gemacht zu werden.
Ich meine hier im Forum mal als Antwort von einem alten Hasen gelesen zu haben, das man ab 5 mm Größe frühestens mit einer Durchblutung und Speicherung rechnen kann, aber eher so bei 1 cm und größer…..

Wurde außer Radiojod auch mal ein FDG-PET-CT bei dir gemacht und ggf. nichtjodspeichernde Metastasen auszuschließen?
Wie umfangreich war die Neckdissection bei dir…. vllt war sie zu klein und es ist eine Mikrometastase zurückgeblieben.

Grundsätzlich wirkt eine RJT bis zu 12 Monate nach. Diese sind im November um gewesen. Ist eine RJD geplant, zur Kontrolle?

Viele Grüße
Tatjana

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350949

Hallo,

vielen Dank euch beiden, ihr habt mir auf jeden Fall weitergeholfen mit euren detaillierten Auskünften. Es ist für mich wichtig, zu wissen, dass auch bei anderen der TG-Wert recht langsam sinkt.

Was mir allerdings Angst macht, ist, dass bei euch beiden trotz nur geringfügig erhöhtem TG-Wert und mehrfacher RJT noch Metastasen gefunden wurden. Das könnte dann auf mich ja auch zutreffen.

Leider wurde bei mir nur eine einseitige Neck Dissection gemacht, nämlich rechts, wo auch der große Primärtumor war, weil zum damaligen Zeitpunkt die letzte OP auf der linken Seite (Ausräumung der Lymhknoten im zentralen Kompartiment) noch nicht lange genug her war. Es könnte also durchaus sein, dass auf der linken Halsseite noch Mikrometastasen vorhanden sind, die im Ultraschall nicht zu sehen sind.

FDG PET-CT wurde gemacht, dabei wurde zwar eine flaue asymmetrische FDG-Speicherung im Bereich der Schilddrüsenloge rechts festgestellt, im Befund stand aber, dass es sich dabei wahrscheinlich um postradiogene Veränderungen handelt.

Eine RJD ist nicht geplant. Da ja schon im GKS nach der RJT mit 10 GBq keine Speicherung zu sehen war, wird wohl bei einer RJD mit 300 MBq (wenn ich mich nicht irre), auch nichts zu finden sein.

Gruß
David

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350950

Hi,
Ich denke auch, dass eine RJD ggf nichts ans Licht bringt. Es sei denn es wären nun auch im Sono vergrößerte LK zu sehen, die ggf. nun speichern könnten. Da wäre aber ggf. eine weitere RJT sinnvoll. Ggf kannst du nur den TG beobachten und sollte der steigen statt fallen aufs neue suchen.
Hier verweise ich auf die Gruppe im Forum mit ständig erhöhtem TG. Das ist seltener, aber nicht auszuschließen.  

Es wäre sicherlich auch möglich, dass im zentralen Kompartiment etwas zurück geblieben ist. Aber ohne direkten Anhaltspunkt eine weitere OP ist auch nicht sinnvoll.

Ich drücke dir die Daumen für eine baldige Klärung der Sache.

LG
TATJANA

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350951

Hallo Tatjana,

der TG an sich ist nicht das, was mir die größten Sorgen bereitet. Vielmehr habe ich Angst, dass der Tumor dabei ist, zu entdifferenzieren und somit seine Eigenschaft, TG zu produzieren, verliert, weil der TG innerhalb eines Jahres ohne eine erfolgreiche Therapie (keine Speicherung in der RJT) auf ca. die Hälfte gefallen ist.

Naja, im Moment bleibt mir tatsächlich nichts anderes übrig als abzuwarten und darauf zu vertrauen, dass meine Ärzte die richtigen Entscheidungen treffen.

Gruß
David

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350952

Hallo David,

also auch wenn die SD-zellen entdifferenzieren produzieren sie noch TG.
Ganz aktuell hat eine Freundin von mir das Problem, dass ihre Zellen kein Jod mehr speichern, trotzdem produzieren sie TG.

Soweit ich weiß ist es sehr selten und dauert lange bis Zellen so entarten, dass sie kein TG mehr produzieren.
Hierzu solltest du aber vllt ein neues Thema öffnen, vllt mit der Frage „Sd-Zellen so entartet, dass sie kein TG mehr produizeren?“ oder ähnlich. Es gibt da bestimmt Leute im Forumdie es genauer wissen als ich.

Wahrscheinlich könnte sein, dass noch Mikorzellen da sind, die durch die TSH-Suppression (deshalb gibt es sie ja) sehr langsam wachsen und damit dauert auch eine bildlich Darstellung (egal ob mit Jod oder FDG).

Ebenfalls könntest du zu den wenigen Betroffenen gehören, die mit einem ständig leicht erhöhtem TG leben müssen. Manche haben diesen nur in Unterfunktion andere sogar leicht in Suppression.
Schau mal hier in der Gruppe entsprechenden Gruppe die du über die FAQ findest. Vllt kannst du dort genauer nachfragen, wie es sich bei den Betroffenen verhält.

Im Großen und Ganzen solltest du engmaschig den TG (auch in Suppression) kontrollieren lassen und ein Sono des gesamten Halsbereichs…. Solange es bei mir nicht klar war, bin ich alle 3 Monate zur Kontrolle bei einem niedergelassenen Nuklearmediziner mit SD-CA-Schwerpunkt.
Die Fachärzte können auch für weitere Maßnahmen oder Kontrollen (RJD; RJT; FDG-PET-CT etc) raten oder abraten.

Leider fällt mir mehr gerade nicht ein was möglich wäre….

LG
Tatjana

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350953

Hallo Tatjana,

danke nochmal für deine Antwort.

Bestimmt hast du Recht und es ist wirklich sehr selten, dass die Krebszellen kein TG mehr produzieren. Sonst hätte sich bestimmt mal jemand gemeldet, bei dem das zutrifft/zutraf. Die wahrscheinlichste Ursache für den geringfügig erhöhten TG-Wert werden dann wohl Mikrometastasen in Lymphknoten sein, die im Ultraschall noch nicht zu sehen sind. Ggf. muss ich mich dann halt irgendwann nochmal unters Messer legen, aber das bin ich ja schon fast gewohnt. 🙄

In der Gruppe der Betroffenen mit beständig leicht erhöhtem TG-Wert bin ich schon seit einer Weile Mitglied, weil ich eben die Hoffnung habe, zu diesen Patienten zu gehören.

Sono und TG wurde bei mir bislang alle 3 Monate gemacht. Da der TG jetzt gefallen ist, werden die Intervalle auf Anraten der Nuklearmedizin nun aber auf 6 Monate vergrößert.

Gruß
David

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350954

Hi,

ich drücke dir einfach beide Daumen dafür, dass es mit dem TSH weiter langsam bergab geht oder einfach stagniert wo es ist.

Vllt hast du ja die Möglichkeit im Laufe des nächsten Jahres den TG nochmal unter Thyrogen bestimmen zu lassen.
Meine NUK war so toll, die hat mir das amublant verschrieben und meine KK hat auch nicht gemuckt. Das spart einem die Strahlenbelastung.
Und sollte der TSH dann konstant geblieben sein, wären deine Chancen für die „dauerhaft erhötem TG“ doch ein Stück weit bestätigt.
Und wer weiß vllt ist er ja nochmal ein wenig gefallen; die Hoffnung nie aufgeben!

Berichte einfach mal wenn dir danach ist. Du scheinst ja außergewöhnlicherer Fall zu sein und vllt hilft dies wieder anderen hier weiter.

Alles Gute und bis bald
Tatjana

Zwilli
onkozyt. pap SD-Ca pT1 N1b L1 V1 Mx, Mai 2012

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350955

Hi!
Also ich weiß nicht, ob das weiter hilft, aber: Ich habe mir eine 2. Meinung von einem NUK an der MHH geholt habe bezüglich meiner 2. RJT. Ich hatte ja nach meiner Neck-Diss auch mehrere Metastasen gehabt, die kein Jod gespeichert haben. Mein TG war in UF auch erhöht, jedoch meinte der NUK hätte man ihn bei mehreren Metastassen um die 0,5-1 cm sehr viel höher erwartet.
Ich habe ja anscheinend so wie so einen recht aggressiven Tumor gehabt, aber er sagte damals auch, er hätte das „Gefühl“, meine Zellen würden eher wenig TG produzieren, was ein Zeichen der Enddiff wäre.
Nun ist ja erstmal alles gut und weg, aber der Satz spukt mir natürlich noch im Kopf rum, auch wenn ich versuche ihn irgendwo tief in meinem Kopf zu vergraben.
Er meinte allerdings auch, dass das 1. extrem selten wäre, und 2. iin der Regel dann eben auch mit enem schnellen Wachstum der Zellen einhergehen würde.

Ich weiß nicht, ob dir das jetzt hilft, beruhigend ist es sicherlich nicht…

LG Zwilli

______________________________________________________
Wie isst man einen Elefanten? Nicht am Stück sondern Stück für Stück!

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350956

Hallo David

Ich bin 27 und bei mir wurde dieses Jahr ein papilläres Karzinom (4.5cm) mit kleinen Metastasen in der Lunge gefunden. Nach der 1. RJT war der TG bei 7.1 under TSH-Supression. Mein Nuklearmediziner (Chefarzt Nuklearmedizin eines grosses Spitals). sagte mir folgendes: Es kann gut sein, dass der TG Wert nie ganz auf Null sinkt. Solange er unter 5 ist (unter TSH-Supression) und nicht ansteigt über die Zeit sei es aber in Ordnung. Ähnliches sagte mir auch mein Chirurg. Bei fortgeschrittenen Tumoren sei es üblich, dass der TG nicht ganz auf Null geht, oder über Jahre hinweg langsam sinkt. Beide Ärzte sagten mir, ein leicht erhöhter TG Wert ist kein Grund zur sorge, solange er nicht ansteigt über die Zeit. Mein Chirurg erklärte mir, wie es möglich ist, dass der TG Wert nach der RJT über Jahre hinweg langsam sinkt, ich habe es aber nicht ganz verstanden (irgendwas mit abgestorbenen Zellen von der RJT oder so ähnlich).

Viele Grüsse, Lukas

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350957

Hallo zusammen,

danke euch allen für eure Auskünfte.



@Tatjana
: ich habe schon 2 mal Thyrogen bekommen, nur um den TG-Wert bestimmen zu lassen, da eine RJT oder RJD ja bei mir eh keine weiteren Infos bringt. Das sollte also nicht das Problem sein. Ich denke auch, dass nächstes Jahr nochmal eine TG-Bestimmung unter Thyrogen angesagt ist. Ich werde dann wieder berichten.



@Zwilli
(konnte deinen echten Namen nicht mehr finden :8)): Ich habe auch eine aggressive Variante des pap. SD-Ca (großzellig). Ob diese Variante generell auch schlechter differenziert ist, weiß ich nicht. Bei mir war der TG-Wert auch nur bei ca. 3 (bei TSH knapp über 1, also normaler Schilddrüsenfunktion), obwohl ich noch mehrere LK-Metastasen hatte. Eine davon war 1,5 cm groß und hatte die LK-Kapsel bereits durchbrochen. Da diese nicht vollständig entfernt werden konnte, ist es auch möglich, dass die vermutlich immer noch vorhandenen Reste dieser Metastase die Ursache für meinen geringfügig erhöhten TG-Wert sind. Im Ultraschall ist aber nichts zu sehen.



@Lukas
: Dass bei fortgeschrittenen Tumoren der TG-Wert oft nicht auf Null geht, war mir nicht bewusst. Ich hatte ja mit meinem 7 cm großen Primärtumor und den vielen LK-Metastasen auch einen fortgeschrittenen Tumor, auch wenn bislang Gott sei Dank noch keine Fernmetastasen festgestellt wurden wie bei dir. Und dass der TG-Wert auch noch Jahre nach der letzten RJT sinken kann, wusste ich auch nicht. Ich hoffe mal, dass dies auf uns beide auch zutrifft.

Gruß
David

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350958

Hallo David,

ich hatte auch die großzellige Variante, allerdings noch keine Lymphknotenmetastasen.
Die großzellige Variante (oft liest man auch die englische Bezeichnung „tall cell“) wächst schnell, metastasiert schneller und ist allgemein etwas aggressiver als ein „normales“ SD-Karzinom.
Außerdem verlieren die Zellen auch schneller die Fähigkeit, Jod zu speichern 🙄 (muss aber nicht sein, meins war beispielsweise noch gut differenziert).
Deshalb würde ich jedenfalls, wenn irgendwo Metastasen gefunden werden, die lieber operieren lassen und mit den RJTs erst mal sparsam umgehen.
Oder, wenn nicht sicher ist, ob es Metastasen sind, könnte man auch erst mal den Lymphknoten punktieren, dazu gibt`s einen sehr interessanten Beitrag von Beate : http://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=7043#7043

Viele Grüße von
Maria

PS: Harald hat übrigens eine eigene Gruppe für die tall cell-Variante eingerichtet – die ist allerdings noch sehr klein (bisher nur ich 😉 – obwohl durchaus schon ab und zu andere hier waren, also sooo selten ist es dann doch nicht)

Als Fördermitglied kannst du schon mit 5 € im Jahr unserem Verein sehr helfen!
Gemeinsam sind wir stärker!!!

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350959

Hallo Maria,

woher hast du die Informationen zu der großzelligen Variante des pap. SD-Ca? Hat dir das mal ein Arzt gesagt? Wenn ja, müsste er ja schon einige Patienten mit dieser Variante gehabt haben, um das beurteilen zu können.
Dass diese Tumorform schneller wächst, kann ich mir gut vorstellen, da meiner ja schon 7 cm groß war (habe noch von keinem so großen SD-Primärtumor hier im Forum gelesen) und deiner, wenn ich mich recht erinnere, 4,5 cm.
Mit RJTs sind die NUKs in Heidelberg ohnehin meiner Erfahrung nach eher sparsam, ich glaube also nicht, dass ich in dieser Hinsicht übertherapiert werde. Allerdings halten die nur sehr wenig von Feinnadelpunktionen. Ich habe schon seit einiger Zeit einen 2 cm großen Lymphknoten am Hals (Tendenz eher größer werdend). Die Ärzte, die den Ultraschall machen, empfehlen mir aber keine Punktion, da die Gefahr bestünde, dabei Tumorzellen zu verstreuen, falls es sicht dabei tatsächlich um eine Metastase handeln sollte. Ob es allerdings eine kleinere Gefahr ist, nichts zu tun, wage ich zu beweifeln.

Edit: Da du Leiterin der Gruppe „großzelliges pap. SD-Ca“ bist, kannst du mich ja wahrscheinlich hinzufügen. Vielen Dank im Voraus!

Gruß
David

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350960

Hallo David,

nein, die Infos hab ich mal im Internet gesucht. Allzu viel findet man dazu nicht (scheinbar doch eher selten). Am ehesten noch auf englisch.
In früheren Studien hat man noch gemeint, dass die schlechtere Prognose eher darauf zurückzuführen sei, dass die Patienten mit der tall-cell-Variante meist schon älter sind. 😈 (du bist noch unter 30, ich war damals 28, soviel zu dieser Theorie…) Aber die neueren Studien haben gezeigt, dass die Ursache nicht das höhere Alter ist, sondern einfach das aggressivere Verhalten des Tumors.

Zu dem Lymphknoten würde ich auf jeden Fall noch eine zweite Expertenmeinung einholen.

Viele Grüße von
Maria

PS: Zur Gruppe hab ich dich hinzugefügt – herzlich willkommen als neues Gruppenmitglied! :worship:

Als Fördermitglied kannst du schon mit 5 € im Jahr unserem Verein sehr helfen!
Gemeinsam sind wir stärker!!!

David
pap. SD-Ca. pT3b N1b Mx L1

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350961

Hallo Maria,

danke fürs Aufnehmen in die Gruppe. Ich nehme an, die Gruppe ist noch recht neu, da wir die einzigen Mitglieder sind. Vielleicht melden sich ja mit der Zeit noch mehr Betroffene.

Im Internet findet man tatsächlich nicht viel zu dieser Tumorvariante. Wie gut oder schlecht die Prognose bei einem großzelligen pap. SD-Ca nun ist, lässt sich wahrscheinlich aufgrund der Seltenheit auch nur schwer ermitteln. Abgesehen davon hilft uns dieses Wissen auch nicht weiter, sondern belastet eher.

Auf mich treffen ohnehin viele prognostisch ungünstige Faktoren zu (großer Primärtumor, Organüberschreitung, ausgedehnte Lymphknotenmetastasierung, aggressive histologische Variante, nachweisbarer TG-Wert, männliches Geschlecht…) und trotzdem versuche ich, mich nicht zu sehr daran aufzuhängen, da ich die Fakten nicht ändern kann und es sich dabei auch nur um statistische Werte handelt. Die individuellen Krankheitsverläufe können diese Statistiken jedoch auch nicht voraussagen.

Gruß
David

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350962

Hallo David,

die Heilungschancen bei tall cell sind ein wenig schlechter als beim normalen papillären Karzinom, aber insgesamt auch noch recht gut.
Außerdem hast du einen Vorteil, der die Heilungschancen verbessert, nämlich dein noch junges Alter.
Also: Nicht verrückt machen lassen, auch nicht von einem noch nachweisbaren Tg-Wert. Regelmäßig den Arzt nachschauen lassen, damit man ggf. rechtzeitig reagieren kann :DR:
dann wird das schon :daumen:

Alles Gute, :magician:
Maria

Als Fördermitglied kannst du schon mit 5 € im Jahr unserem Verein sehr helfen!
Gemeinsam sind wir stärker!!!

Antwort auf: Ursache für langsam sinkenden TG-Wert?

| Beitrags-ID: 350963

Hallo David,

Deine Krankengeschichte bezüglich des TG-Werts erinnert mich etwas an die von JürgenT;
u.a. Nachsorgeschema nach 10 Jahren mit erhöhtem Tg.

Auf dem letzten Herbstreffen in Dortmund, war auch mal wieder dabei.
Thema war ja u.a. der FAQ: Ultrasensitive Thyreoglobulin-Assays (us-TG).

Prof. Görges konnte in der Diskussion nach dem Vortrag zwar keine konkreten Ratschläge geben, bezogen auf JürgenT meinte er jedoch, dass man anstelle einer wiederholten Stimulation mit rhTSH auch gut den ultrasensitiven TG-ASsay einsetzen könne. Dies sei zumindest zu überlegen.

Kann mir gut vorstellen, dass dies auch für Dich in Frage kommt.
Weil der TG fällt ja schließlich. Und jede Stimulation reizt ja die Zelle auch zu wachsen.

Besprich dies doch mal mit Deine Ärzten.

Viele Grüße
Harald

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Mülleimer.

Geburtstage

Heute haben keine Nutzer*innen Geburtstag.

In den nächsten Tagen haben 4 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.766 veröffentlichte Beiträge
28.833 veröffentlichte Themen
7.248 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick