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Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 243959

Hallo ihr Lieben, habe mal wieder eine Frage an euch. Ich bin gerade zurueck von der Radiojoddiagnostik und es muss leider ein zweites mal mit Radiojod bestrahlt werden. Sowohl die Diagnostik als auch die erste Bestrahlung habe ich mit Thyrogen im Vorfeld gut ueberstanden. Nun soll ich bei der naechsten Bestrahlung aber kein THyrogen nehmen, sondern in den Schilddruesenhormonentzug gehen. Lediglich 2 der 4 Wochen vor der Bestrahlung soll ich Thybon 20 (3xtgl 1 Tbl) nehmen. Das Argument der Aerztin ist, dass die Bestrahlung ohne Thyrogen besser anschlaegt. Wer hat aehnliche oder anderslautende Empfehlungen seines Arztes gehoert? Ich bin jetzt unter 200mg L-Thyroxin schon reichlich muede, wie wird es dann erst im Entzug? Wer will schon gerne muede, heulend und schlapp unter dem Weihnachtsbaum sitzen? Bin fuer jeden Ratschlag dankbar!
Michaela

koenigwinny1

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312477

Hallo Michaela17,

Bin neu und habe selber von der ganzen Materie noch wenig Ahnung, ich arbeite aber daran.

– Aber genau wie du es geschrieben hast, wurde es mir auch erzählt : Die Ergebnisse ohne Thyrogen wären besser !

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312478

Hallo,

also uns ist bislang keine Studie bekannt, dass eine RJT unter Thyrogen schlechtere Ergebnisse liefert als mit einer Schilddrüsenunterfunktion.

Beim fortgeschrittenen Schilddrüsenkrebs gibt es Fallbeschreibungen, dass im Szintigramm in der Unterfunktion und mit rhTSH unterschiedliche Krebszellen zu sehen waren, wobei man nicth sagen kann, dass das eine besser und das andere schlechter ist.
(siehe FAQ: Europäische Leitlinie im Abschnitt: Bedeutung der Radiojoddiagnostik)

Diese Fallbeschreibungen machen vor allem deutlich, dass die Schilddrüsenkrebszellen zum Teil unterschiedlich auf das eigene und das künstlich hergestellte rhTSH (Thyrogen) reagieren.

Hinzu kommt das Problem, dass rhTSH in der Therapie (genauer Ablation) erst seit 2005 zugelassen ist, und es im Grunde noch keine Langzeiterfahrungen gibt.

Dies sollte man berücksichtigen, in der Frage, welche Therapie man machen möchte.

Wenn bereits zweimal mit rhTSH eine RJT bzw. RJD durchgeführt wurde,
dann ist es durchaus eine größere Überlegung Wert, ob es nicht besser ist, eine weitere RJT nun mit einer Schilddrüsenunterfunktion durchzuführen, weil man eventuell eben solche Zellen hat, die besser auf das eigene TSH reagieren, statt auf rhTSH (der umgekehrte Fall gilt natürlich auch)
Aber ob es wirklich im Endeffekt besser ist, dazu denke ich, weiß man im Moment einfach noch zu wenig.

Mir sind auch Krankengeschichten bekannt, da wurden Patienten 4 mal mit einer RJT in Unterfunktion behandelt, nur um eine Speicherung im Schilddrüsenbett (vermutlich Schilddrüsenrest) wegzubekommen.
Was besser ist, lässt sich aufgrund solcher einzelner Erfahrungen jedoch nicht beantworten.
Wichtig – denke ich – ist, dass man beides (Unterfunktion und rhTSH) gleichermaßen für sich als eine Behandlungsalternative in Betracht zieht.

Was auch noch zu bedenken ist, dass die Ärzte selbst auch noch nicht viel Erfahrung mit rhTSH haben.
Welches die beste Strahlendosis unter rhTSH ist, ist meines Wissens auch noch nicht eindeutig mit Studien geklärt.
Unter rhTSH kann (und muss) man eine höhere Strahlendosis einsetzen. Da die Nierenfunktion unter rhTSH normal funtkioniert, und nicht beeinrächtigt ist wie in einer Unterfunktion, wird überschüssiges radioaktives Jod dann schneller wieder ausgeschieden, so dass die gesamt Strahlenbelastung für den Körper geringer ist.
Wobei uns Prof. Maul auf unserem diesjährigen Herbsttreffen vorgerechnet hat, dass er bei einer RJT mit Schilddrüsenunterfunktion eine Dosimetrie (Testkapsel) macht, und keine Standardosis gibt, so dass dann wiederum die Strahlenbelastung insgesamt geringer ist.
Ob eine Testkaspel immer sinnig ist, darüber sind sich allerdings die Ärzte auch uneinig, siehe (siehe FAQ: Europäische Leitlinie im Abschnitt: Entfernung des Schilddrüsenrestgewebes; Vorbereitung und Durchführung der Ablation)

Sorry, wegen dem langen Beitrag, aber einfache Antworten gibt es selten in der Medizin, und es gibt viele Für und Widers, die der Abwägung zusammen mit eurem Arzt bedürfen.

Viele Grüße
Harald

koenigwinny1

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312479

Hallo Harald,

Für mich ist einfach das Problem – Nach einer Schilddrüsen OP ( Krebs ) sitze ich vor einem Professor der Nuklearmedizin in einer Uniklinik der zu mir sagt – ohne ist besser ( sinngemäß )

Was soll ich als hilfesuchender Patient ( mit all seinen Ängsten ) da machen und sagen, obwohl ich speziell auf Thyrogen hingewiesen habe. Diese Info hatte ich aber auch nur aus diesem Forum.

Als med. Laie ist man total aufgeschmissen und ich habe 3 ärzte meines Vertrauens befragt, davon kannte sich keiner aus !!!

einfach ein schwieriges Thema

Grüße KW

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312480

Tja, werde wohl diesmal den Weg in und durch die Unterfunktion gehen; da ich ja jetzt 2mal Thyrogen hatte… Im Ultraschall ist uebrigens schon seit Juli kein Restgewebe mehr zu sehen, aber das ist ja auch im Vergleich ein sehr grobes bildgebendes Verfahren…. Ansonsten kann ich aber die Helios Klinik in Berlin-Buch nur loben, alle sehr nett, klaeren den Patienten auf, auch am Samstag kommt die Visite und ab Dezember findet das alles dann auch im Neubau statt…

Melve
Nutzer*In
Papilläres SD Carcinom pT1, pN2, Ro. Lymphozytäre Hashimoto-Thyreoditis

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312481

hallo kw,
ich kann dich gut verstehen. mir geht es genauso. die einen ärzte kennen sich nicht wirklich mir diesem thema aus, die anderen sind nichjt wirklich begeistert, wenn man mit seinem angelesenen fachwissen ankommt.
habe im januar meinen zweiten stationären aufenthalt. werde bei der voruntersuchung nochmal nach thyrogen fragen. beim ersten mal hiess es, dass das nicht möglich wäre … wieso, weshalb, warum: habs auch nach mehrmaligem nachfragen nicht wirklich verstanden.

koenigwinny1

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312482

Hallo Melve,
Überall ist es anders – ich habe gar keine Voruntersuchung, sondern sofort einen Termin für Mitte Feb. 09 zur 2. RJT bekommen. Werte soll ich mitbringen.

Du hast wenigstens noch die Change zu fragen :(

KW

( und das alles nachdem der Operateur gesagt hat – sie sind gesund , sie haben keinen Krebs mehr – nur noch mal eben eine kleine RJT zur Sicherheit machen )

Melve
Nutzer*In
Papilläres SD Carcinom pT1, pN2, Ro. Lymphozytäre Hashimoto-Thyreoditis

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312483

hallo kw,
ist bei mir ähnlich:
1. op: diagnose krebs
2. op: totalentfernung der sd und der lymphknoten (nur zur sicherheit)
diagnose: alles o.k.

dann hieß es wir machen ein ganzkörperszintigramm zur sicherheit.
in der nuk sagten sie dann, dass kein ganzkörperszintigramm ohne rjt gemacht wird (generell nicht)

szintigramm war o.k. trotzdem muss ich im januar nochmal 3 tage stationär in die nuk – ehrlich gesagt hab ich keinen plan warum und was genau gemacht wird. klärt sich wohl auch erst beim voruntersuchungstermin, wenn überprüft werden kann, ob die 1. rjt angeschlagen hat.

kann mich langsam auch nicht mehr aus und irgendwie hab ich das gefühl, dass es überall anders läuft?

koenigwinny1

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312484

😯 genau so – da können wir uns ja zusammen tun,

schade das es nicht so einfach ist wie in der Mathematik,

minus und minus ergibt plus

( dann hätten wir wenigsten eine SD :( )

liebe Grüße nach Bayern ( fast mein geliebtes Allgäu )

KW

Antwort auf: Abraten von Thyrogen vor 2. Bestrahlung?

| Beitrags-ID: 312485

Hallo Melve,
ich denke bei deinem geplanten 2. Aufenthalt in der NUK wird dann eine RJ-Diagnostik gemacht, um zu sehen, ob die erste RJTherapie alles an Gewebe aufgeloest hat. Du schluckst eine kleinere Menge Radioaktivitaet, musst aber aus Strahlenschutzgruenden dennoch wieder 3 Tage vor deiner Umwelt geschuetzt werden, oder die Umwelt vor dir?! Na ja, ich werde jetzt mal auf den Arzt hoeren und in die Unerfunktion gehen…Habe mein Medikamentenschema in der Tasche….
Liebe Gruesse

Anonym
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