Abstand zwischen RJT und RJD?
- Dieses Thema hat 12 Antworten und 10 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 09.03.2010 - 11:16 von Inka1971.
Abstand zwischen RJT und RJD?
Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo,
nach OP u. RJT wurde eine RJD im Abstand von 3 Monaten geplant.
Ich selbst habe die RJD damals abgelehnt u. mit diesem Hintergrund dann letztlich auch das Krankenhaus gewechselt, wo dann die Ärzte so wie ich nicht eine RJD sondern RJT für erforderlich gehalten haben.
Gib mal den Begriff „Stuning“ in die Suche ein u. les dich mal schlau……
Gruß
Geri
Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo und schönen Sonntag,
ich denke, wenn man so im Forum liest, dann hört man von 6 Monaten oder einem Jahr. Wenn zwischendrin der TG steigt, so wie bei Geri, dann weicht man sowieso vom Standardweg ab.
Es kommt auf sicher den Grad der Erkrankung an und vielleicht auch auf das Krankenhaus. Wichtig ist ja, dass das GKSzinti der letzten RJT sauber ist und dass der TG im Verlauf kontrolliert wird. Ich habe auch Fälle von Mikro-Carzinomen gelesen, wo dann gar keine RJD gemacht wurde, wenn GKS sauber und TG nicht nachweisbar.
Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo,
meines Wissens ist es so, dass zwischen einer RJT und einer RJD (bzw. einer weiteren RJT) mindestens drei Monate liegen sollen. Je nachdem kann der Zeitraum aber auch länger sein.
LG
Ute
Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.
(unbekannt)
Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo,
Prof. Dietlein führte auf dem Treffen der Selbsthilfegruppen Schilddrüsenkrebs (eingeladen durch die Firma Genzyme) aus, dass die erste ablative Radiojodtherapie bis zu einem Jahr nachwirkt.
Wenn man zufrüh , also wie in Deutschland in vielen Kliniken noch üblich, schon nach 3 Monaten eine Kontrolle mit der RJD ansetzt, dann werden oftmals noch Schilddrüsenzellen angezeigt, welche dann zu einer zweiten RJT führen.
Diese zweite RJT wäre jedoch oft nicht nötig, wenn man länger nach der 1. RJT warten würde. In Köln wird daher die Kontrolle durch eine RJD erst nach 6. Monaten gemacht.
Für Prof. Dietlein ist dieses Vorgehen (nach 3. Monaten RJD) mitverantwortlich dafür, dass es in Deutschland so viele Patienten mit zwei Radiojodtherapien gibt (und damit Übertherapie).
(Bislang wurde bezüglich der vielen RJT und RJD in Deutschland vor allem damit argumentiert, dass die Operationen in Deutschland nicht so gründlich seien, weil es sehr viele Zufallsbefunde gibt)
Auf die Routine-RJD nach 6 Monaten verzichten allerdings auch die Kölner nicht, wie es etwa in den amerikanischen und europäischen Leitlinien empfohlen wird.
In der europäischen Leitlinie und der amerikanischen Leitlinie wird empfohlen nach 6-12 Monaten den TG unter rhTSH zu bestimmen sowie die Kontrolle mit dem Ultraschall.
Nur wenn es auch TG-Anitkörper gibt (TAK) wird eine RJD empfohlen für die Nachsorgekontrolle.
Wenn der TG-Wert auffällig ist oder es andere Auffälligkeiten gibt, wie bei Geri, muss natürlich von dieser Routine abgewichen werden.
Und die Leitlinien empfehlen dann gleich entweder eine RJT oder sogar zuvor erst eine PET-CT Untersuchung.
Manche Kliniken machen gar eine RJD um dann direkt eine RJT anzuschließen, hier gibt es allerdings die Gefahr des Stunning.
FAQ-Hilfe: Was ist Stunning?.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo Harald,
jetzt bin ich echt in der Zwickmühle. Ich bin ja gerade wieder auf dem Weg in die Unterfunktion, da ich ja Ende Februar wieder zur RJD muss. Bei mir sind dann gerade mal 3 Monate seit der RJT vergangen.
Ich habe ja aber auch noch das Problem, dass ich nur Thybon bekomme und soweit ich weiß, sollte man Thybon ja auch nicht zu lange nehmen.
jetzt bin ich echt unsicher, ob ich meinen Termin absagen soll oder nicht.
Mein TG war ja vor 4 Wochen nicht mehr messbar, allerdings mit Tabletteneinnahme.
Inka
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Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo Inka,
also wir könne und wollen nicht (mal abgesehen davon, dass wir das auch nicht dürfen) hier konkrete Handlungsempfehlungen geben.
Wir können hier nur auf die allgemeinen Empfehlungen von Leitlinien, Konsensus-Erklärungen und Verfahresnanweisungen verweisen.
Siehe dazu auch FAQ: Was ist eine Leitlinie? Was ist eine Richtlinie?.
In der etwas älteren Verfahrensanweisung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) vom 11.6.2007 (Professor Dietlein ist dort auch Mitautor) heißt es:
Der Erfolg einer ablativen Radioiodtherapie wird in der Regel 3 – 6 Monate später bei der I-131 Ganzkörper-Szintigraphie in Kombination mit einem stimulierten Thyreoglobulin < 2 ng/ml über einen fehlenden oder minimalen Ioduptake der Restschilddrüse (z.B. < 0,1%) definiert (siehe Verfahrensanweisung der DGN zur I-131 Ganzkörper-Szintigraphie).
Also Du sieht so lange ist dies noch nicht her, dass hier auch Prof. Dietlein eine andere Position eingenommen hat.
Die Frage ist auch, ob bei Dir noch andere Gründe für eine Kontrolle nach 3 Monaten sprechen. Das solltest Du mit Deinem Nuklearmediziner besprechen.
Die reine T3-Substitution zwischen zwei RJTs wird übrigens in der neuen überarbeiten Verfahrensanweisung der DGN vermutlich rausfliegen, weil es keinen zusätzlichen Nutzen zur Substitution mit T4 gibt, jedoch leiden Patienten oftmals unter der T3-Substitution (Herzrasen, Gestörter Tag-Nacht-Rhythmus, Hitzewallugen – so ging es mir jedenfalls unter der reinen T3-Substitution)
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo Harald,
erstmal danke für Deine schnelle Antwort.
Ich denke nicht, dass es bei mir spezielle Gründe für die Kontrolle nach 3 Monaten gibt. Ist halt Standard dort, denke ich. Es stand auf jeden Fall so im Infoblatt.
Ich habe bzw. hatte gar keine Probleme mit dem Thybon. Mir ging es echt gut damit.
Und da die Verfahrensanweisung ja noch relativ „jung“ ist und die Freiburger ja generell etwas „härter“ werde ich mit den 3 Monaten im üblichen System sein.
Werde aber trotzdem mal die neue Verfahrensweise in Freiburg ansprechen.
Vielen Dank nochmal
Inka
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Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo,
erstmal vielen Dank für dieses Forum und alle die hier so fleißig schreiben! Ich habe hier schon sehr viele Antworten auf meine Fragen gefunden und so viel gelernt! Toll!
Nun kurz zu meiner Situation:
Ich stand 5 Tage vor meinem geplanten Auslandsaufenthalt als ich die Diagnose eines papilläres Schilddrüsenkarzinoms bekam. Meinen Flug nach Australien musste ich also absagen, habe meinen Freund alleine fliegen lassen und mich stattdessen zu OP begeben. Die Schilddrüse wurde entfernt und der endgültiger Befund lautet „papilläres Schilddrüsenkarcinom von 1,5 cm ohne Lymphknotenmetastasen entsprechend pT1, N0, Mx.“
Alles ist sehr gut gelaufen, ich hatte und habe kaum Beschwerden und komme gerade schon von meiner RJT mit Thyrogen.
Jetzt möchte ich natürlich gerne so schnell wie möglich nach Australien nachreisen, wobei mir vorher nicht so klar war, dass mir da ja auch noch irgendwann die RJD dazwischen funkt.
Ich würde sehr gerne mein Visum ausnutzen und erst nach einem Jahr zurück nach Deutschland kommen.
Nun frage ich mich, ob ich das verantworten kann…
Im UKE Hamburg gehen alle davon aus, dass die RJD nach 3 Monaten sein sollte. Dass das umstritten und eher zu früh ist, habe ich hier ja mittlerweile schon vestranden.
Mein Nuk sagt, normalerweise nach 6 Monaten, ich könnte es auch auf 8 Monate raus schieben. 12 Monate findet er sehr grenzwertig.
Nun bin ich ja ein low risk Patient.. Was spricht dagegen mit der RJD ein ganzes Jahr zu warten? Was kann passieren?
Liebe Grüße,
Tinka
Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo Tinka,
prinzipiell kann die RJT noch ein ganzes Jahr nachwirken, aber meist einigt man sich auf ein halbes Jahr.
Hat denn der NUK eine Begründung gegeben, weshalb er 8 Monate OK findet aber 12 Monate zuviel? Das Risiko ist eben, dass noch was da ist und sich dieses bischen ein wenig vermehren könnte und man dies erst relativ spät bemerkt.
Ich bin jetzt nicht informiert, ob die theoretische Gefahr bestehen könnte, dass sich Reste eines papillären Karzinoms in dieser Zeit entdifferenzieren könnten. In diesem Falle bestände die die Gefahr, dass diese Reste dann bei der RJD nicht mehr zu sehen wären, da sie ja kein Jod mehr speichern. Man müsste ihr Vorhandensein aber trotzdem am Tg erkennen können. Natürlich wären sie dann auch einer erneuten RJT nicht mehr zugänglich und wären schwieriger zu lokalisieren und zu bekämpfen.
Papilläre Karzinome wachsen ja auch recht langsam, sodass, selbst wenn noch was da wäre, in einem Jahr nicht sehr viel nachkommen würde. Du wirst ja vermutlich auch auf ein supprimiertes TSH eingestellt, womit das weitere Wachstum von SD-Zellen ja auch unterdrückt wird. Du würdest zwar als low risk normalerweise vermutlich nicht so stark supprimiert eingestellt wie ein hig risk Patient, aber vielleicht wäre es ja eine Alternative, zur Sicherheit auch bei Dir auf TSH <0,1 einzustellen (wie high risk) und dann eben die 12 Monate zu warten. Und auf jeden Fall sollte man vielleicht (dann in AUS) öfter mal den Tg-Wert messen lassen. Wenn der sich nicht innerhalb einiger Monate unter Supression deutlich Richtung Nachweisgrenze bewegt, würde ich schon dran denken, bereits früher aktiv zu werden, da dann vermutlich eher mit einer 2.RJT statt einer RJD zu rechnen wäre. Vielleicht wäre das ja ein Konzept, mit dem sich auch Dein NUK anfreunden könnte (TSH unter 0,1 und erhöhte Wachsamkeit).
Viele Grüße
Karl
Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg
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Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo Tinka Mar,
wende Dich doch einmal an Chevy, der lebt auch in Australien. Richtig heißt er Andreas.
Hier der Link zu seinem Profil:
http://www.sd-krebs.de/phpBB2/profile.php?mode=viewprofile&u=3621
Ich weiß nicht, wie es krankenversicherungstechnisch zu händeln wäre, aber Australien ist von hier aus gesehen zwar down under, doch nicht hinterm Mond.
Du könntest also eine RJD eventuell auch dort machen.
Wann eine RJD erforderlich ist, hängt auch davon ab, was die Ganzkörperszintigraphie im Anschluß an die RJT ergeben hat.
Freundliche Grüße von Alba
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Antwort auf: Abstand zwischen RJT und RJD?
Hallo,
darf ich hier auch mal eine Frage stellen.
Ich habe meinen Nuk bei der letzten Kontrolle Ende Jan. also ca. ein Jahr noch RJT gefragt, wie das mit einer RJD aussieht und er meinte, das mache er gar nicht mehr, hält das nicht für nötig.
Bin etwas verwirrt, weil ich hier immer lese, dass das normalerweise üblich ist.
LG Petra
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