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ATA-Leitlinie (2015): Radioiodtherapie bei Knochenmetastasen

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

ATA-Leitlinie (2015): Radioiodtherapie bei Knochenmetastasen

| Beitrags-ID: 255846

Hallo,

die ATA-Leitlinie (2015) (Übersicht) macht Ausführungen zur Radioiodtherapie (RIT = RAI)bei Knochenmetastasen im
Kapitel [C30] (RAI treatment of bone metastases)

Nicht autorisierte Übersetzungen. Übersetzungen ohne Gewähr!!

Empfehlung 79 (Recommendation = R79)

(A) Die Radioiodtherapie (RIT) von Knochenmetastasen, die Iod aufnehmen, geht mit einem verbesserten Überleben einher und sollte durchgeführt werden, auch wenn mit der RIT keine Heilung erreicht werden kann.

Dies ist eine starke Empfehlung basierend auf einer moderaten Evidenz (mittel-gute Studienlage).

(B) Die RIT kann mit einer Aktivität von 100-200 mCi (= 3,7 – 7.4 GBq) oder mit Hilfe einer Dosimetrie durchgeführt werden.

Dies ist eine schwache Empfehlung basierend auf einer schwachen Evidenz (schlechte Studienlage).

Es wird dann noch im Text der ATA ausgeführt, dass Patienten mit Knochenmetastasen von einer Dosimetrie möglicherweise profitieren, obwohl dies bislang nicht mit einer Kontrollierten Studie nachgewiesen wurde.

Bezogen auf die Dosimetrie wird hier allerdings nur auf eine Studie aus dem Jahr 1983 (!) verwiesen, die nach Abstract 26 Patienten mit Metastasen (nicht nur Knochen) behandelte und zum Ergebnis kam, dass bei einer initialen RIT mit einer Energiedosis von 8000 rad (=Gray) bei Metastasen statistisch signifikant bessere Therapieerfolge erzielt werden konnten:

    Initial 131I treatment resulting in radiation doses of at least 30,000 rad to thyroid remnants and 8000 rad to metastases was associated with a significant increase in the rate of response to therapy.

    Quelle: Relation between effective radiation dose and outcome of radioiodine therapy for thyroid cancer.
    Autoren: Maxon HR u. a.
    in:
    N Engl J Med. 1983 Oct 20;309(16):937-41. Abstract auf PubMed

Bei Patienten mit Knochenmetastasen sollten immer auch direkte Therapieoptionen in Betracht gezogen werden, wenn dieses in der Bildgebung sichtbar sind (es wird auf das Kapitel C38 verwiesen. Diese Therapieoption umfassen Operation, äußere Strahlentherapie und andere gezielte Therapiemöglichkeiten. Auch sollte bei diesen Patienten systemische Therapien mit Substanzen in Betracht gezogen werden, die gezielt auf Knochenmetastasen wirken (es wird auf Kapitel C47 verwiesen).

Viele Grüße
Harald


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