Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Ich kann mich nicht entscheiden.

| Beitrags-ID: 259813

Hallo ihr lieben,

Ich bin 36 Jahre alt und eine Panik und angstattackenpatientin sowie klaustrophibikerin.

Jetzt zur Erkrankung. Am 14.10.19 wurde mir die komplette Schilddrüse entfernt samt Nebenschilddrüsen.
Der histobefund ergab 3 karzinome in der rechten Schilddrüse alle unter 1cm. 3 lymphknoten wurden mit entfernt. Links und in den lymphknoten wurde nichts festgestellt.

Der Chirurg meinte es ist alles wunderbar gelaufen und wurde alles entfernt. Er meinte sogar das von seiner Sicht aus eine RJT nicht zwingend notwendig erscheint.

Nun war ich beim nuklearmediziner dieser meinte ich solle auf Grund eines tumormarkerwertes in Höhe von 2,8 die Therapie beginnen.
Ultraschall war vollkommen unauffällig.

Seit fast 4 Wochen bin ich nunmehr ohne Schilddrüse und ohne hormon.
Die Werte vom histobefund sind wie folgt:
Pt1a2, 3 päppilär miltifolale karzinome unter 1cm, N03, M0

Nur auf Grund des 1 nach außen wachsenden karzinome und dem tumormarker Wert von 2,8 soll ich laut nuklearmediziner die Therapie machen. Aber mein bauchgefühl sagt mir irgendwie das ich es nicht brauche.

Bräuchte mal einen Rat zur Entscheidungsfindung.
Danke euch

Antwort auf: Ich kann mich nicht entscheiden.

| Beitrags-ID: 386925

Hallo Naddl1607,

herzliche Wilkommen bei uns im Forum!

Weiso nimmst Du so lange keine Schilddrüsnhormone?

Zum postoperativen Tg-Wert gibt es in der amerikanischen Leitlinie Ausführungen:
ATA (2015): Postoperativer Tg-Wert, ob RJT indiziert.

Die Ausführungen zum Tg werden dir leider auch nicht weiterhelfen, weil du da mitten drin bist, wo es ein klares Ja und klares Nein, nicht nötig gibt.
Aber vielleicht hilft dir dies doch etwas weiter.

Was ich nicht verstanden habe, du schreibst „1 nach außen wachsenden karzinome“?
In der TNM-Klassifikaton ist pT1a ein Primärtumor ≤ 1cm, keine Ausbreitung außerhalb der Schilddrüse.
siehe ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs.
und FAQ: Schilddrüsentumor-Klassifizierung nach TNM.

Ich weiß ja nicht, wo du betreut wirst, aber vielleicht sollte hier doch eine Tumorkonferenz und nicht ein einzelner Arzt/Ärztin eine Empfehlung für oder gegen eine RIT geben.

Hier auch unser Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch (da sende ich dir auch noch zu).

Und hier noch der Link zur Selbsthilfegruppe Schilddrüsenkrebs Mittelhessen.

Viele Grüße
Harald

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Ich kann mich nicht entscheiden.

| Beitrags-ID: 386926

Hallo Naddl 1607,

du schreibst, dass du unter Angst und Panikattacken leidest. So ging es auch mir, als ich jung war, etwa im Alter zwischen 13 und 35 Jahren. Die gute Nachricht: Mit zunehmendem Alter haben sich bei mir dieses Attacken gänzlich verloren. Allerdings kann ich mich in deine Situation sehr gut hineinversetzen, denn ich weiß, wie sehr man unter den (unvorhergesehenen) Anfällen leiden kann.

Von neurologischer Seite her bekam ich lediglich den Tipp, SOFORT 1-2 Tabletten (O,5 bis 1,0) des Tranquilizers namens Xanor zu schlucken, was in Notfällen auch tatsächlich gut hilft. Auch wenn du prinzipiell gegen Beruhigungsmittel bist, solltest du im Notfall nicht darauf verzichten, dafür wurden sie hergestellt und sind für den Körper letztendlich weniger schädlich als die Panik, und so schnell wird man nicht süchtig, vor allem, wenn man sie nur gelegentlich nimmt.

Heuer im Frühjahr war ich auf Kur und habe dort einem Psychologen-Vortrag über Panikattacken beigewohnt und mir folgendes daraus gemerkt:

Eine Attacke kann (angeblich) mit diesen Mitteln abgebremst bzw. gemildert werden:

1. Mit den Augen einem liegenden „Achter“ aufmerksam nachfahren, das würde die Gehirnströme in eine andere Richtung lenken/blockieren.

2. Ein paar Schluck kaltes Wasser trinken (immer Wasserflasche mitnehmen)

3. Mit dem Zeigefinger auf den Notfallpunkt für 2-3 Minuten drücken: Er befindet sich in der Mitte zwischen Nase und Oberlippe und hat mir persönlich schon oft bei Kreislaufbeschwerden geholfen.

4.Versuchen, die Atmung zu verlangsamen (einatmen, ausatmen, Pause)

5.Angeblich kann man den Herzschlag verringern, indem man beide Fingerspitzen zart auf die geschlossenen Augäpfel legt.

6. Kaugummi oder etwas anderes KAUEN.

7.Ferner soll helfen: Ein Lied summen, an einem ätherischem Öl schnuppern (z.B. Rosenöl), sprechen ( z.B.telefonieren), sich bewegen (hin,-und her gehen).

Ich hoffe, dass der eine oder andere Tipp auch bei dir wirkt und wünsche dir weiterhin alles Gute!

Herzlichst Schlittenhund