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meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

Tuni
papiläres Karzinom pT3

meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 241339

hallo alle zusammen

ich bin eben aus meiner Radiojodtherapie zurück,und erlebte das Ganze vom seelischen her sehr schlecht….noch etwas länger ….das hätte ich echt nicht verkraftet 😥

erster Tag
am Montag Morgen 8.00 rein ins Zimmer,da gab es dann letzte Anweisungen,( Kleider wechseln,eingesperrt werden,den Diskman musste ich abgeben…also nur Bücher ,Rätsel und ich…)
dann Blutabnahme und Warten bei offener Tür hörte die Krankenschwestern von weitem aber es gab jetzt schon kein Gespräch mehr

nach zwei Stunden,hörte ich den Arzt ( er blieb im Flur und war für mich weder sichtbar noch ansprechbar) „Sie können Frau…die Kapsel jetzt geben“ eine Krankenschwester kam mit einem Wagen aus Blei hereingerollt,holte dann den berühmten Behälter heraus,in diesem war ein kleiner Behälter der die Kapsel enthielt ) „so das wärs ich schliesse die Türen“……Ruhe,Isolation pur überhaupt kein Geräusch war mehr hörbar…..abgeschnitten von der Welt
etwas mulmig wartete ich auf irgendeine körperliche Reaktion,aber es kam nichts,genau wie immer,na gut wenigstens kein Anschwellen des Halses oder sonst was,,,
ich drehte mir den Sessel so rum dass ich den exklusiven Blick auf den grossen weissen Bleimülleimer mit dem riesigen Atomzeichen nicht mehr hatte,so war es schon etwas besser,ich konnte durch das Fenster auf Unkraut,eine Feuerleiter und einige Baubuden sehen,naja wenigsten ein kleiner Draht zur Welt draussen
bis 14 Uhr durfte ich noch nichts trinken oder essen,dann kam eine vermummte Gestalt mit dem Esstablett wünschte “ Gudden Apetitt“ ( dieser Satzt wird in den folgenden Tagen dreimal am Tag mein einziger Kontakt zum Personal sein !!!)
mir war eiskalt und ich wünschte mir eine zweite Decke für die Nacht,erst jetzt merkte ich dass niemand mir eine Telefonnummer ( oder ein Knöpfchen gezeigt hatte ) um mit dem Krankenhauspersonal Kontakt aufzunehmen…das war nicht gerade beruhigend
um 18 Uhr „gudden Apetitt“….und kein Lebenszeichen mehr von Seite des Krankenhauses bis zum nächsten Morgen 9 Uhr “ gudden Apetitt“
der Abend war lang aber noch auszuhalten,ich telefonierte und sah etwas fern und dann als die Nacht kam kamen auch die Horrorgedanken und ich schlief erst gegen 5 Uhr Morgens ein

zweiter Tag
ich freute mich auf die kurze Dusche dann um 9 Uhr “ gudden Apetit“ und die Horrorgedanken fingen wieder an und die ersten Tränen flossen
14.30 kam eine Krankenschwester wegen der Messung, sie war nicht vermummt und musste wegen der Messung genau eine Minute bleiben ( das kam mir schon richtig lang vor ) leider war sie aber nicht gespächig

das Eingesperrtsein erlebte ich sehr negativ,in unserer Gesellschaft wird man ja eigentlich nur zur Strafe eingesperrt ( kleine Kinder, Verbrecher, psyschich Kranke…) ausserdem gab es als Kind auch das pädagogische wervolle Mittel der Kommunikationsverweigerung von Seiten der Mutter wenn ich nicht brav war,eine andere Episode wo ich , da ich vom Spielen zu spät nachhause kam, in den Keller gesperrt wurde,kam wieder hoch….
es war mir eiskalt,und meine Seele litt
abends dann hatte ich glücklicherweise einige Telefongespräche ( hörte zeitweise mit dem Weinen auf) aber in der Nacht flossen die tränen wieder reichlich und schlief gegen 6 Uhr endlich ein

dritter Tag
morgens um 7 Uhr schrillte eine Art Weckruf? oder Alarm? mich aus dem Bett und etwas Panik gab es schon bei dem Gedanken wie ich hier raus käme bei Brand?

ausserdem plagten mich seit der Nacht solche Gedanken wie
– du kannst ja keinen Krebs haben so gut wie du ausschaust-
du willst bestimmt nur frei und hast nichts du hast ja noch deine Haare es gibt weder Chemotherapie noch „richtige“Bestrahlung…bei Krebs nimmt man doch stark ab,aber du….
die Gedanken überkommen mich einfach so ,niemand aus meinem Freundes – oder Kollegenkreis hatte sie jemals geäussert…aber es beängstigte mich sehr.ich heulte wieder nur drauf los und schämte mich auch noch dafür
ich fühlte dass ich hier dringend raus muss!!¨ich hielt meine Gedanken und Ängste nicht mehr aus,telefonierte mit Freundinen aber es war nicht einfach verstanden zu werden…..und ich schämte mich schon wieder weil ich andere mit meinen Horrorgedanken belästigte, auch meinen Hausarzt der sehr freundlich ist und mich zweimal im Krankenhaus anrief…

9.Uhr gudden Apetitt
10 Uhr endlich ein Arzt, er blieb aber mehr draussen als im Zimmer und unterhielt sich nicht mit mir sondern mit einer Kollegin “ sehen Sie man schickt uns die Patienten,wir sperren sie für einige Tage ein,lassen so dann wieder raus uns sehen sie nie wieder!!!….oh dies Patientin wurde letztes Jahr an der Hypophyse operiert,das wusste ich nicht..“
ich hatte eine Riesenwut 😈 im Bauch…kein Wunder wenn man nicht mit seinen Patienten redet dass die nicht zurückkommen,und er musste das von der Op der Hypophyse wissen, es stand in meinem Bericht vom Hausarzt an diesen Arzt!!!! aber ich konnte ja nichts antworten da er ersten weit weg war und nicht mir mir sondern mit der Kollegin sprach…
13.Uhr gudden Apetit
14 Uhr Messung und gute Nachricht der Wert war stark gefallen ( kein Wunder ich trank sehr viel und die Tränen flossen ja auch reichlich) leider gab es keine Antwort auf die Frage wann ich nach Hause könne

15.30 Uhr klingelt das Telefon“ Frau…machen sie sich fertig sie werden abgeholt und können dann nicht mehr in ihr Zimmer rein“ und schon war die Verbindung weg¨!! was hiess das ?? Entlassung? Verlegung? naja ich duschte voller Hoffnung hatte aber noch nicht meine „sauberen“ Kleider für den lezten Tag erhalten….dann stand eine Schwester in der Tür “ sind sie fertig?“…und ich fragte wohin und dass ich meine Kleider bräuchte,“ach die hat niemand Ihnen gegeben,gut ich hole sie und gebe Ihnen noch maximal 5 Minuten zum Anziehen und Zimmer aufräumen,“
aufgeräumt war ja schnell da ich alles ,wirklich alles ausser meiner Brille wegwefen musste,rein in die Kleider und RAUS!¨¨
jetzt erst wurde mir so richtig bewusst dass die beiden Zimmer ganz am Ende des Flurs der Onkologischen Station lagen und ausserdem zweimal von sehr dicken und schweren Türen getrennt ( die nur die Schwestern öffnen konnten) von dieser lagen

im Eiltempo ging es dann runter in die Scintigraphie,danach wartete ich eine Stunde auf den Artzt und hoffte naïverweise auf ein Abschlussgespräch…ja ich dumme Kuh hatte ich denn immer noch nichts hinzugelernt?? 😳

der Arzt kam,und im Weitergehen ..zu seinem Büro?? sagte er“ es strahlt noch viel im Halsbereich,da ist noch Schilddrüse drin,na das kommt davon wenn man sich im Ausland oprieren lässt…und dann der minimalinvasiver Schnitt da geht nicht alles raus“ ich eilte hinterher und versuchte ihm mitzuteilen dass im Bericht von Trier jedoch stehe dass alles entfernt wurde, aber hörte er mir überhaupt zu? wir kamen im Büro an wo er sich ärgerte dass seine Sekretärin nicht mehr da sei….als ich ihn nach der Weiterbehandlung fragte, erhielt ich die Antwort ich solle mir morgen bei der Sekretärin einen Termin für November geben lassen….auf meine Frage ob es Metastasen gäbe ,antwortete er um das zu sagen wäre es zu früh und er hätte seine Brille nicht dabei !…er drückte mir ein Eutirox Rezept in die Hand,wobei er sagte dass er immer die Dosis festsetzen würde,die Hausärtzte aber alles besser wüssten und die Dosis dann ändern wollen…grummel,grummel

– da steh ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor-
er ging aus seinem Büro, Audienz beendet,ich lief so schnell meine Beine mich tragen konnten( es war nicht schnell da ich total k.o. war ) zum Haupteingang und liess mir ein Taxi rufen!!!

endlich bin ich wieder zuhause..zwar seelisch angeschlagen aber „hurra wir leben noch“,ich werde dies alles erst mal verdauen müssen und muss zugeben dass ich nicht beruhigt bin….wie geht es weiter :?:

– ich weiss dass die Isolation notwendig ist um das Personal bestmöglich zu schützen,aber es gibt kein Sprechverbot…warum denkt niemand daran z.B abends im Zimmer anzurufen um zu fragen ob man etwas braucht und um eine gute Nacht zu wünschen?? hier wäre das Wenige schon viel!!
– ich weiss dass niemand das Zimmer putzen darf,aber warum gab es für mich kein Mittel um zB das Klo zu putzen?
-warum kann man nur zu einem Patienten der weinend da sitzt “ gudden Apetit sagen“‚
– warum,es gibt eine grosse Psychiatrische Station im Haus, wird man nicht gefragt ob man ein Gespräch über Telefon mit einem Psychologen haben will?
– warum ist ein Gespräch mit dem Arzt nicht möglich…….

ich weiss das diese Therapie sehr wichtig ist,dasssie mit einer starken Isolierung zusammengeht…..aber es ist unter diesen Umständen äusserst schwierig zu verkraften…….nur gut dass esdiese Fenster und das Telefon als Retter gab

liebe Grüsse an alle und hoffentlich ,hoffentlich wird eure Radiojodtherapie unter besseren Bedingungen stattfinden

Christiane

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300177

es tut mir sehr leid für dich. muß ja schrecklich gewesen sein. bestimmt hätte ich auch nur geweint und mit den nerven am ende. ich hatte 2 RJT in marburg. hier waren alle nett und haben auch mit mir gesprochen. auch das zimmer wurde täglich geputzt. man mußte dann solange in eine Schleuße(zimmer). ich wünsche dir vom ganzen herzen alles liebe anett aus nrw

MaraM41
Nutzer*In
pap. SD-Ca pT3

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300178

Liebe Christiane,
ganz ganz liebe Umarmung von mir und herzlich willkommen zurück!

Oh Gott Christiane, es tut mir so furchtbar leid, daß du das alles so mitmachen mußt. Für dich, für mich und allen hier. Die Unterfunktion allein ist schon eine Qual und dann kommt der Bunker noch oben drauf. Dann die blöden Ärzte mit ihren kargen teilweise unqualifizierten Kommentaren.
Du machst mir natürlich nicht gerade Mut für nächste Woche aber ich finde es wichtig, daß du dir alles von der Seele schreibst. Jetzt heißt es wieder abwarten, denn der richtige Erfolg zeigt sich ja erst einige Monate später. Deshalb bestimmt auch der Termin im November.

Bei mir stand schon von vornherein fest, daß ich mindestens 2 RJT machen muß. Also gehe ich auch davon aus, daß noch reichlich Gewebe vorhanden ist. Bitte bitte, bloß keine Metastasen anderswo!!!

Ich habe so viel Angst vor Montag, da bei mir schon vorher ein Szinti gemacht werden soll. Dann schicken sie mich womöglich auch noch mit so ner niederschmetternden Diagnose in die Isolation.
Ich glaube, ich bräuchte dann wirklich psychologischen Beistand. Mir ist immer mehr zum Heulen und ich muß mich zwingen ab und an die Mundwinkel hochzuziehen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Zeit zwischen den RJT ausreicht um aus dem Stimmungstief wieder rauszukommen. Immerhin soll es ja solange dauern mit den Hormonen bis sie wirken un dann muß man ja evtl. schon wieder in die Unterfunktion.

Liebe Christiane. Ich weiß, ich bin im Moment der schlechteste Tröster überhaupt, da es mir ja nicht anders geht, aber ich denke an dich und wünsche uns weiterhin viel Kraft für unseren noch bevorstehenden Kampf. Es kann doch nur besser werden, oder???

Versuch zu schlafen oder falls du es morgen erst liest, hoffe du hast gut geschlafen in deinen eigenen vier Wänden.
Lieben Gruß
Marina

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300179

Hallo Tuni,

das hört sich ja wirklich wie der Horro schlechthin an. Da ergeht es uns hier in Deutschland doch meisetns besser bei der RJT. Gut es werden auch nicht stundenlange Quätschchen gehalten, aber in der Uniklinik Essen gibt es schon mehr warme Worte von seiten der Schwestern und auch den Ärzten.
Auch kann man bei uns alles mit nach Hause nehmen. Zumindest in Essen.
In Luxemburg hast du wahrscheinlich keine andere Möglichkeit als dieses Krankenhaus?

Du hast auf jeden Fall mein vollstes Mitleid.

Mara, ich glaube nicht, dass es dir so schlimm ergehen wird wie Tuni. Kopf hoch. Ich habe bei meiner ersten RJT 14 Tage im Bunker zugebracht.

LG Ginger

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300180

Liebe Christiane,

das war wirklich schrecklich – das tut mir so leid. Waren die Ärzte und Krankenschwestern Menschen aus Fleisch und Blut? Hört sich eher nach programmierten Robotern an. Nee, das kann man gar nicht glauben.

Du hast es jetzt aber überstanden und den Befund kannst du ja dann mit einem Arzt Deines Vertrauens besprechen. Bis November würde ich an Deiner Stelle versuchen Dir nicht allzuviele Gedanken zu machen. Es wird bestimmt alles gut. Du fühlst Dich soweit o.k. bis auf die Unterfunktion

Leicht gesagt, ich weiß. Bei anderen habe ich immer die positiven Sprüche drauf, und bei mir selbst… ??? Habe ja noch Zeit bis 07.08. und dann weiß ich erst ob und wie es bei mir weitergeht. Vielleicht komme ich auch nach Marburg – die Uniklinik Gießen, wo ich den Termin habe, gehört ja zu Marburg dazu.

Wie lange darfst Du Dich denn jetzt zuhause noch erholen, oder mußt Du nächste Woche gleich zurück ins Berufsleben?

Zunächst wünsche ich Dir ein schönes, erholsames Wochende. Das Wetter verspricht sommerlich zu werden. Wird auch Zeit.

Ganz liebe Grüße und bis bald
Sibylle

"Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern - sie kümmert sich nicht darum" Marc Aurel

Ubu
foll. SD-CA (oxyphile Var.) T1-2/NX/M0

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300181

Hallo Tuni,

das ist (bzw. war) ja grauenhaft! Ich würde Dir dringend raten, den nächsten Termin in einer anderen Klinik zu machen!
Hab‘ ich das richtig rausgelesen, Du warst in Trier? Da Dich ja sowieso niemand besuchen darf, kannst Du da evtl. etwas weiter weg fahren? Ich glaube, Jan hatte sich öfters sehr positiv über Jülich geäußert. Das hörte sich sehr viel besser an.

Jetzt erhol‘ Dich erstmal gut und dann lass‘ Dir den Bericht geben, den die ja nun an den einweisenden Arzt schicken müssen. Darin sollte ja etwas mehr stehen als der Sch…, den dieser Arzt gegrummelt hat.

Alles Liebe
Ute

Balu
Nutzer*In
SD OP 03/07; Kalte Knoten, MB

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300182

oh man, Christiane,

komm, laß dich drücken :console:

LG,
Anja

Tuni
papiläres Karzinom pT3

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300183

Hallo Ubu

nein das hast du nur zur Hälfte richtig verstanden,die Op der Schilddrüse war in Trier im Brüderkrankenhaus wo ich zufrieden war,die radiojodtherapie hingegen war in Luxemburg….für mich ist klar dass ich es nicht schaffe da noch einmal hinzugehen,leider war es die falsche Entscheidung,ich habe von Jan über Jülich gehört,aber weisst du es ist nicht immer so einfach von der Krankenkasse die Erlaubnis für’s Ausland zu bekommen….und ich dachte das wäre auch hier zu überstehen

Hallo Lynn Hallo Mara

ich hoffe dass ich euch vor eurer RJT nicht zu sehr Angst gemacht habe…aber ich glaube dies war schon eine extrem schlechte persönliche Erfahrung die ganz bestimmt nicht stellvertretend für eine RJT stehen darf!!ich wünsche euch beiden viel Kraft,Zuvertrauen in eure persönliche Stärke auch wenn die in der Unterfunktion nicht immer zu spüren ist und wir kämpfen zusammen !!!! :box:

Hallo Anett,Ginger,Balu

danke für euer Mitgefühl

Christiane

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300184

Liebe Tuni,
auch ich habe deine Ausführungen sehr mitfühlend gelesen. Ja, es ist hart, und so wie es gelaufen ist, ist es auch nicht in Ordnung. Auch ich habe meine bisherigen 3 RJT wesentlich besser erlebt. Versuche die nächste RJT woanders zu machen – und bestehe auf jeden Fall auf sämtliche Befunde ! Jetzt geht es erstmal bergauf, da du deine Hormone wieder nehmen kannst, wirst sehen die kommenden Tage geht es dir schon wesentlich besser, auch psychisch.
Weiterhin alles Gute wünscht dir Amanda



@MaraM41

… lass dich nicht verunsichern, hier gibt es jede Menge Betroffene, die die RJT wessentlich angenehmer erlebt haben als Christiane. Keine Angst, die wirst die Zeit gut überstehen, und zwischen den RJTs liegen ja doch in der Regel 3 Monate und man erholt sich recht schnell. Sollten tatsächlich Metastasen bei dir auffindbar sein, so lassen sich diese doch gut mittels der RJT zerstören, daher möglicherweise diese Szintigramm vorher, um die Dosis entsprechend zu bestimmen. Wird denn wirklich vorher ein Szintigramm gemacht bevor du die Kapsel nimmst ? Kann ich mir garnicht vorstellen, da doch erst durch das radioaktive Jod und die Speicherung in den Zellen (oder auch nicht) ein Szintigramm aussagefähig ist. :?

Ihr alle, jetzt genießt erstmal das schöne Wochenende.

Liebe Grüße
Amanda

Tuni
papiläres Karzinom pT3

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300185

Gudde Moien nach emol

ich hatte das auch so verstanden dass vor der RJt keine Scintigraphie gemacht wird wegen des Jodes das dann schon gespeichert würde,erst nach der RJt am Tag der Entlassung
,so wurde es auch bei mir gemacht …kann man da Metastasen erkennen? ( so dachte ich jedenfalls bevor ich die Antwort vom Arzt bekam es wäre noch zu früh und er hätte seine Brille nicht dabei)
ich habe ja jetzt keine Ahnung ob es welche gibt oder nicht und wenn,wo??

ich freue mich auf meine erste Eutirox Pille Morgen früh und sehe das auch als erster Schritt zum Bergauf

wie lange wart ihr arbeitsunfähig nach all dem ? da ich mit kleinen Kindern arbeite bekam ich noch nächste Woche frei,ich bin aber sicher dass es mir noch nicht möglich sein wird zu arbeiten,mein Vorgesetzter hat mir eh ans Herz gelegt nicht zu früh anzufangen ( wie nach der Op der Hypophyse) erst dann wenn ich wieder 120%( schluck) arbeitsfähig wäre…..
wenn ich jetzt gehen würde wäre ich dem ganzen Stress und der Verantwortung noch nicht gewachsen

ich sende euch sonnige Gedanken zum Aufwärmen
Christiane

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300186

Hallo Tuni,

habe Deine Bericht auch gelesen, und bin über die kurz-angebundenen „Erklärungen“ auch etwas entsetzt.

Zur Erklärung: Wenn ein sehr großer Schilddrüsenrest noch vorhanden ist, dann kann dieser so sehr strahlen, dass man eventuell vorhandene Metastasen in diesem Bereich nicht erkennen kann, weil die Strahlung, die vom Schilddrüserest ausgeht alles überstrahlt.
Fernmetastasen hätte mann (der Arzt) bestimmt gesehen, und Dir auch mitgeteilt.

Viele Grüße
Harald

firiel

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300187

Oh Mann, Tuni, das tut mir leid, dass du das so erleben musstest!!!
Meine 2 RJTs waren auch kein Zuckerschlecken, aber im Gegensatz zu deiner Erfahrung um Längen besser und vor allem menschlicher!

Mit dem Arzt müsste man nochmal ein Wörtchen reden, der spinnt ja wohl, dich so abzuspeisen! Unglaublich!

Ich hatte damals gleich am ersten Tag vom Krankenhaus einen Zettel bekommen, wie es mir gefällt, Vorschläge, Anregungen, Kritik etc. und meine Krankenkasse hat mir dann auch nochmal einen Fragebogen nach Hause geschickt. Wer weiß, wie ernst sowas genommen wird, aber selbst, wenn es diese Evaluierungsbögen bei dir nicht gibt, dann könntest du ja selbst einen Brief an den Patientenbeauftragten im Krankenhaus mit Kritik und Anregungen schicken!? Es ist schließlich unser gutes Recht, als Mensch behandelt zu werden! Gerade in so einer Situation (SD-Krebs, UF, Isolation)!!!

Ich wünsche dir, dass du dich von den Erlebnissen bald erholst, um für die nächste RJT Kraft zu sammeln!!! Und ich würde auch alles versuchen, woanders hinzukommen. Das müsste der Ansprechpartner bei der Krankenkasse doch verstehen, dass das psychisch nicht möglich ist!?!

Ein schönes, böse-Gedanken-und-Tränen-freies Wochenende wünscht dir Johanna!

PS an die anderen beiden, die ihre RJT vor sich haben: Kopf hoch und alles, alles Gute!!!

Augen auf und durch!

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Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300188

Hallo Christiane,

na da hast du ja wirklich „Glück“ gehabt bei der Klinikwahl… 😈
Um die anderen zu beruhigen, die die RJT noch vor sich haben: Normal ist so was nicht! Es wird alles in jeder Klinik ein bisschen unterschiedlich gehandhabt (ich durfte alles wieder mit nach Hause nehmen, die Klamotten wurden nur vorher gewaschen, damit die Strahlung raus ist; Zimmer wurde ich glaub sogar täglich geputzt, ich bin halt in der Zeit möglichst weit weg in eine Ecke gegangen; das Personal hat sich zwar nicht stundenlang im Zimmer aufgehalten, aber zumindest auf Zuruf Wasser zum Trinken gebracht), aber an deiner Stelle würd ich nächstes Mal auf jeden Fall wo anders hingehen.
Mein Arzt hat sich (obwohl er immer sehr beschäftigt ist) vor der RJT jede Menge Zeit genommen, um mir alles zu erklären, und wäre währenddessen auch telefonisch erreichbar gewesen, wenn ich Probleme gehabt hätte.

Was dich natürlich zusätzlich noch fertig gemacht hat, ist die Unterfunktion. An deiner Stelle würd ich nächstes Mal auf jeden Fall schauen, dass es mit Thyrogen geht, denn der Unterschied ist riesig:
In der Unterfunktion bin ich apathisch rumgelegen und hatte immer wieder mal Heulattacken, unter Thyrogen (RJD) hab ich munter meine Bücher gelesen, da geht die Zeit auch gleich viel schneller rum, wenn man fit ist.

Viele Grüße von
Maria

Tuni
papiläres Karzinom pT3

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300189

Hallo alle zusammen

jetzt, nach etwas mehr als einen Monat später habe ich meinen Bericht und die lieben verständnisvolle Antworten noch einmal gelesen….mir ist erst jetzt aufgefallen dass ich in der ganzen Misere vergessen habe mich bei euch zu bedanken ….oh das tut mir so leid 😳

Euer Zuspruch hat mir geholfen den Mut nicht zu verlieren und er hat mir gezeigt dass so wie es bei mir abgelaufen ist nicht die gängige Art und Weise ist
herzlichen Dank und liebe Grüsse an alle
Tuni

Sunce
Nutzer*In
Papilläres Schilddrüsenkarzinom pT2

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300190

Hallo,

ich habe dein Bericht gelesen .Du sprichst mir aus der Seele.
:(
Habe es zwei mal irgendwie dürchgestanden,war sehr lange ein Thema bei meinem Therapeuten. In 6 Wochen muß ich wieder hin würde es gerne umgehen .Die 5-Jahreseffektivitäts-Kontrolle steht an….Ist sie wirklich so wichtig !!!!!!!!!!!??????????
Liebe Grüße[/b]

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300191

Hallo,

ja die Nachsorge ist wichtig, wie die jedoch durchgeführt werden muss, darüber gibt es inzwischen einiges an Bewegung.
Ja nach dem, was Du für einen Krebs hattest, wird die 5-Jahres-Nachsorge noch mit einer RJD gemacht. Bei den den meisten reicht jedoch die Kontrolle des TG-Werts und der Ultraschall.

siehe z.B. die europäische Leitlinien

Viele Grüße
Harald

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300192

Hallo Sunce,

es gibt eventuell die Möglichkeit, statt einer Unterfunktion durch das Weglassen der Hormone sie mit Thyrogen künstlich herzustellen. Mit Thyrogen geht es einem sehr viel besser als unter Hormonentzug.

Zum anderen kannst du dir doch eine andere Klinik suchen, die die RJD durchführt?! Es gibt sogar welche, die einen Balkon haben, auf den man darf. Besonders für Leute mit Platzangst. Müsste irgendwo bei Köln sein.

Wichtig ist eine lebenslange Kontrolle (aber später nicht mehr unbedingt mit RJD), da SD-Krebs auch nach Jahrzehnten nochmal wieder kommen kann (ist selten, kommt aber vor).

Liebe Grüße
Esther

Antwort auf: meine Radiojodtherapie- Horror für die Seele

| Beitrags-ID: 300193

ja,ich habe vor 2 wochen in der dkd in wiesbaden eine RJT machne müssen,wegen disseminierter knoten und großer schilddrüse-gutartig ja.aber ich habe die 8 tage als sehr schlimm erlebt–dazu noch knieprobleme–furchtbar das eingesperrt sein,besonders nachts,schlief nur mit kytta nacht und erlebte alles als traume–das essen war so schlecht,dass ich zuhause brechdurchfall hatte–geradezu widerlich eklig–hatte keine möglichkeit mir eine klinik auszuwählen—würde nur nach hürth gehen,da dort ein garten ist–die dkd hatte aber nette ärzte und pfleger,aber eben keine seelsorge oder psychater,hatte totale angstzustände–habe jetzt weiter angst,panik,herzstolpern,bluthochdruck,depression–bin nicht arbeitsfähig und in behandlung—die überfunktion wegen supprimiertem tsh weiter latent,carbimazol hat meiner seele den rest gegeben,dazu muss ich alles alleine durchstehen,da mutter tod–war gerade in der trauerphase,als brutal meine lange bestehende üf runtergefahren wurde…zu schnell -habe die gesamnte behandlung bisher als vergewaltigung erlebt–ich weiss das hier ist ein anderes forum,aber trotzdem,egal was du an der schilddrüse hast,sie fordert den ganzen menschen.

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