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Radiojoddiagnostik unter Thyrogen 7 1/2 Jahre danach?

Radiojoddiagnostik unter Thyrogen 7 1/2 Jahre danach?

| Beitrags-ID: 257769

Hallo zusammen!

Mir wurde im Jänner 2010 meine Schilddrüse aufgrund eines Knotens entfernt (papiiiärers Schiiddrüsenkarzinom pT2 NX M0) und im April 2010 hatte ich dann eine Radiojodtherapie. Seitdem muss ich regelmäßíg zur Kontrolle. Jetzt wurde mir zuletzt gesagt, dass ich eigentlich noch ein Ganzkörperscreening unter Radiojod machen muss. Die Tablette sei zwar bei weitem nicht so stark wie bei der RJT, ich muss aber trotzdem eine Woche auf „Abstand“ gehen.

Mir wurde gesagt, dass man das einmal nach so einem Karzinom machen muss und das ich es eigentlich schon lange hätte machen müssen, es aber irgendwie „vergessen“ wurde?!?

Meine Kontrollbefunde waren alle immer unauffällig. In den Berichten stand u.a. stets „kein Hinweis auf Lokalrezidiv“ usw.

Meine Fragen an euch:
1) Ist das tatsächlich sinnvoll nach 7 1/2 Jahren?
2) Im schlechtesten Fall würden irgendwo im Körper SD-Zellen gefunden werden, richtig? Und dann wieder eine RJT?

Danke & lg,
Wolfgang

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Radiojoddiagnostik unter Thyrogen 7 1/2 Jahre danach?

| Beitrags-ID: 379696

Hallo Wolfgang,

herzlich willkommen hier bei uns im SD-Forum!

Bei mir war es so, dass etwa sechs Wochen nach der SD-Operation die RJT angesetzt war, aber erst nach einem Jahr wurde bei mir die RJ-Diagnostik vorgenommen. Angeblich hat dieser lange Zeitraum zwischen RJT und RJD gewisse Vorteile, weil, wie ich erfahren habe, die RJT noch eine längere Zeitspanne „nachwirkt“.

Mich wundert, dass bei dir eine RJD verabsäumt wurde, denn diese gehört eigentlich zum kompletten Standardprogramm dazu. Warum ist dies niemandem aufgefallen?

Du warst doch sicherlich bei der regelmäßigen, vorgeschriebenen Krebsnachsorge, da hätte im Laufe der Jahre doch irgendeinem Arzt dieser Umstand auffallen müssen……….merkwürdig.

Ob dies nach so langer Zeit, zumal ja alles in Ordnung scheint, noch sinnvoll ist, kann ich nicht sagen. Deine Ärzte wollen dies eventuell einfach nur „sicherheitshalber“. Niemand will schuld sein, falls etwas übersehen wurde. Wenn der Tg jedoch nicht nachweisbar ist, ist dies eher unwahrscheinlich. Vielleicht kennt sich jemand hier im Forum besser aus und kann dich dazu noch beraten.

Interessant ist allerdings folgendes:

Mir wurde nun quasi ( nach OP,RJT und RJD) eine neuerliche RJD unter „Thyrogen“ in der Klinik mehr oder weniger „verweigert“: Warum?

Vielleicht interessiert dich auch mein Fall:
Nach einem guten Verlauf und einer hervorragenden Prognose (und nicht nachweisbarem Tumormarker) wurden bei mir im Mai am Hals neuerliche LK, die aber nach einigen Untersuchungen nur als „reaktiv“ eingeordnet wurden, gefunden.
Daraufhin war ich privat bei einer Nuklearmedizinerin, die den Vorschlag machte, man könnte auf Grund dessen eine neuerliche RJD unter Thyrogen veranlassen, um ganz sicher zu gehen.

Dies wurde von meiner Klinik abgelehnt und zwar aus drei Gründen:

1. Tg ist bei mir nicht nachweisbar
2. Ein PET-CT vor 5 Monaten war ohne Befund

und aufgepasst:

jetzt kommt 3.: Es hieß, erst wenn der Tumormarker TG bei „MINDESTENS 10 aufwärts“ liegt, wird eine neuerliche RJD in Betracht gezogen.

Frage an alle: Stimmt das, mit dem Wert „ab 10 aufwärts“? ( als eine der Voraussetzungen für eine neuerliche RJD ?)

Wie gesagt, soweit meine eigenen Erfahrungen.

Vielleicht wissen unsere „Experten“ hier noch mehr, ob etwa eine RJD bei dir noch Sinn macht. Ich persönlich finde, Kontrolle kann nie schaden und die Strahlung liegt in diesem Fall ja nicht besonders hoch. Andererseits: Ist Tg nicht nachweisbar und scheint auch sonst alles gut zu verlaufen, gibt es wohl keinen direkten Anlass.

Bitte halte uns auf dem Laufenden.

Alles Gute wünscht herzlich
Schlittenhund

Antwort auf: Radiojoddiagnostik unter Thyrogen 7 1/2 Jahre danach?

| Beitrags-ID: 379697

Hallo!

Danke für deine Antwort! Ich hab auch das Gefühl, dass sich die Ärzte hier absichern möchten. Ich habe immer die Untersuchungen eingehalten und es gab nie ein Problem. Meine letzte Ärztin war aber auch sehr überrascht, dass es noch nie gemacht wurde und hat gemeint das hätte schon lange gemacht gehört.

Bei dir finde ich das auch sehr interessant. D.h. aber bei dir wurde es einerseits von einer Ärztin empfohlen, jedoch von der Klinik abgelehnt.
Wie das mit dem TG-Wert ohne Schilddrüse ist kann ich dir nicht sagen. Auf meinen Befunden ist der Soll-Bereich von 0 – 55 angegeben. Wobei lt. Google ist der Normalwert mit Schilddrüse bei 50. Und bei meinen Befunden hab ich immer einen quasi 0er Wert.

lg

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Radiojoddiagnostik unter Thyrogen 7 1/2 Jahre danach?

| Beitrags-ID: 379698

Hallo, ich nochmal,

soweit ich mich auskenne ist es so, dass nach Komplettentfernung der Schilddrüse ( und nach der RJT ) eigentlich überhaupt kein Tg mehr nachweisbar sein sollte, da ja alle SD-Zellen sozusagen herausoperiert bzw. bei der RJT „zerstört“ wurden.

Der Tg wird als Tumormarker angewendet und falls Tg wieder vorhanden ist bzw. sogar steigt, heißt das, dass im Körper noch SD-Zellen, ob gut,-oder bösartig, vorhanden sind. Hat man einen differenzierten SD-Krebs (papillär oder follikulär), kann man anhand einer RJD / Szintigrafie nach jodspeichernden Metastasen, Zellen oder Gewebe suchen und auch finden, um einen weiteren Behandlungsplan ausarbeiten.

( Falls ich das jetzt nicht korrekt wiedergegeben habe, bitte ich alle, mich zu berichtigen).

Da bei mir kein Tg nachweisbar ist, und beim PET-CT nichts „geleuchtet“ hat, steht die Klinik auf dem Standpunkt, dass eben kein „Rezidiv“ vorliegt und momentan keine weiteren Behandlungen in Betracht gezogen werden müssen.

Da ich aber auf „Sonderklasse“ versichert bin (und falls ich mir diese Untersuchung jetzt unbedingt einbilden würde) , könnte ich bei jener Privatnuklearmedizinerin, die eine RJD unter Thyrogen vorgeschlagen hat, diese auch machen lassen. Sie hat mich sogar dazu gedrängt
(wahrscheinlich wegen meiner Privatversicherung), da sie aber in einer anderen Klinik arbeitet, müsste ich das Spital wechseln, was ich jedoch nicht will, da ich immer zufrieden war und ich von der OP bis zum „bitteren Ende“ (Spaß!) alles aus einer Hand haben möchte.

Bei gut verlaufendem, diff. SD-Krebs wird es sowieso nicht so schnell dramatisch, da kann man in der Regel auch beobachten und abwägen.

Da ich kein Alleswisser bin, hoffe ich, dass sich bei dir noch andere Leser melden, die dir bei der Entscheidung „hat eine RJD jetzt noch Sinn“ helfen können. Frag die Ärzte, ob ein bestimmter Verdacht vorliegt oder ob dies nur zur Komplettierung gemacht werden soll. Falls bis jetzt alles immer in Ordnung war, kann ich mir nicht vorstellen, dass „Wunder was Neues“ entdeckt wird, vor allem, wenn dein Tg bei Null liegt.

Alles Gute und viele Grüße schickt
Schlittenhund

Antwort auf: Radiojoddiagnostik unter Thyrogen 7 1/2 Jahre danach?

| Beitrags-ID: 379699

Hallo,

also nach den interdisziplinären Leitlinien:

ist eine Radioiodiagnostik nur in bestimmen Fällen notwendig.

Dass die Radioioddiagnostik damals „versäumt“ wurde kann man so daher nicht einfach sagen.

Eine Indikation für eine Radioioddiagnostik nach 71/2 Jahren gibt es auch so nicht.

Bei einem Anstieg der Tumormarker (Tg und/oder TAK) würde eventuell eine RID rechtfertigen.

Siehe auch: Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT)

Viele Grüße
Harald

Anonym
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