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Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

Solidus
Papilläres Schilddrüsenkarzinom pT1b pN1

Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 247959

Hallo zusammen,

am 23.11.2010 war ich im Krankenhaus zu einer Schilddrüsenoperation. (Es wurde im Vorfeld ein kalter Knoten festgestellt, der dem Radiologen „nicht ganz geheuer“ war und er empfahl eine entsprechende Entfernung.)

In Zuge dieser OP und einer intraoperativ veranlassten Schnellschnittuntersuchung stellte sich bei mir ein papilläres Schilddrüsenkarzinom heraus, aufgrund dessen die komplette Schilddrüse und ein ebenfalls befallener Lymphknoten entfernt wurden.

Die OP verlief insoweit reibungslos. Der Schock kam am nächsten Tag, als mir die Ärztin diese Diagnose eröffnete und mich über die Bösartigkeit des Karzinoms aufklärte. Sie hat es sehr feinfühlig gemacht, aber man hat trotzdem das Gefühl, dass man einen Scherbenhaufen vor sich erblickt. :(

Sie war es auch, die mich auf das Selbsthilfeforum Schilddrüsenkrebs aufmerksam machte. :D

Mittlerweile habe ich schon etliche Seiten gelesen und die Erfahrungswerte von Euch haben mir in dieser schwierigen Zeit schon sehr geholfen. Ich danke Euch allen dafür!! Das war für mich auch der ausschlaggebende Faktor, um dem Verein als Fördermitglied beizutreten und dies auch in Zukunft zu unterstützen.

Als nächsten Schritt ist bei mir eine Radiojodtherapie in der Strahlenklinik in Osnabrück (Paracelsus-Klinik) vorgesehen. Zum Vorgespräch war ich schon da. Los gehen soll es, wenn mein TSH-Wert bei über 30 angekommen ist. Letzter Stand war knapp 25. Bisher habe ich im Forum noch nichts über die Strahlenklinik in Osnabrück finden können. Hat einer von Euch da schon Erfahrungswerte?

Viele Grüße!

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335640

Hallo Solidus,

zu Osnabrück weiß ich zwar nichts, doch möchte ich Dich herzlich hier begrüßen.
Trotz der Schockdiagnose (und glaub mir: fast jeder hier versteht genau, wie man sich da fühlt) – bislang ist alles gut gelaufen bei Dir.

Soll ich es mal alles positiv formulieren?
– Man (also Dein Radiologe) hat Dir rechtzeitig und vollkommen richtig dazu geraten, den kalten Knoten zu entfernen. Und Du hast – Gott sei Dank – auch darauf gehört.
– Dadurch hat man den bösartigen Tumor im Anfangsstadium entdecken können (pT1).
– Du brauchtest keine zweite Op, weil sich das Ergebnis schon im Schnellschnitt zeigte und so in einer Op gleich weiter operiert werden konnte (war bei mir damals genauso)
– Mit dem papillären Ca. hast Du dasjenige erwischt, was unter allen SD-Krebs-Sorten die allerbeste Prognose hat. Daran ändert übrigens auch ein befallener Lymphknoten nichts.
– Du bekommst die RJT, sobald Dein TSH-Wert >30 liegt. Wenn er jetzt schon bei 25 ist, so dürfte das spätestens nächste Woche soweit sein.
Damit wäre eventuell gesichert, so hoffe ich für Dich, daß Du das Procedere noch vor Weihnachten abgeschlossen hast.

Ich denk mal – das reicht fürs erste.
Wenn Du aber Fragen hast, dann immer her damit.

Alle guten Wünsche für Dich von Alba

Solidus
Papilläres Schilddrüsenkarzinom pT1b pN1

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335641

Hallo Alba,

danke für die guten Wünsche und die positiven Formulierungen. Ich bin auch sehr froh, dass das alles doch sehr frühzeitig aufgefallen ist.

Mein TSH-Wert ist mittlerweile bei 51,8 angekommen. Die Strahlenklinik in Osnabrück hat sich auch schon gemeldet. Jetzt am kommenden Montag werde ich stationär aufgenommen, damit die Radiojodidtherapie starten kann. Am Donnerstag soll ich dann wieder zu Hause sein.

Mal schauen, wie das wird.

Viele Grüße!

Solidus

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335642

Hallo Solidus,

ich möchte Dich ganz herzlich als unser 250. Vereinsmitglied begrüßen.

Habe nochmal den Brief an Dich aufgemacht und Dir weiteres Infomaterial beigelegt.
Der Brief wird Dich wohl nicht mehr erreichen, wenn Du Montag schon zur RJT kannst.

Der Engpass mit rhTSH ist für Betroffene (siehe http://www.sd-krebs.de/phpBB2/viewtopic.php?p=94340#94340 ) wirklich ein großes Ärgernis, um so besser, dass die Klinik hier sehr flexibel ist, und Du nicht länger wie nötig in einer Unterfunktion sein musst.

Habe Deinen Beitrag ins Forum SD-Krebs RJT/RJD (Berichte) geschoben.

Viele Grüße und viel Erfolg für die anstehende RJT
Harald

Solidus
Papilläres Schilddrüsenkarzinom pT1b pN1

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335643

Hallo Harald,

danke für die nette Begrüßung und die guten Wünsche. Die Unterlagen sind angekommen und ich habe auch schon einen Teil davon gelesen.

Hier ein paar Erfahrungswerte aus der Paracelsus-Klinik Osnabrück:

Ich bin am Montag in der Strahlenklinik um kurz nach 09.00 Uhr angekommen.
Ein eigenes Parkhaus ist direkt nebenan. Parkgebühren an sich pro Tag 10,– Euro. Als ich mich bei der Patientenaufnahme anmelde, erfahre ich aber erfreulicherweise, dass man bei längerem stationärem Aufenthalt nur 10,- Euro für die gesamten Tage bezahlen muss. Ein entsprechendes Ticket gibt es bei der Information. Das habe ich mir auch anschließend geholt und hat auch gut geklappt.

Anschließend ging es auf die Station der Nuklearmedizin. Hier fand auch ein netter Empfang statt. Ich wurde freundlich begrüßt, ein Fragebogen wurde gemeinsam mit der Schwester ausgefüllt und mir wurde der Blutdruck gemessen und Blut abgenommen.
Manchmal denke ich, im Krankenhaus arbeiten nur Vampire und die wollen nur mein Blut :-)

Der nächste Schritt war zur Röntgenabteilung zwecks Röntgen des Thorax und anschließend das Erstgespräch mit dem behandelnden Arzt. Der machte auch einen souveränen und fachlich kompetenten Eindruck.

Was mir bis dahin speziell auffiel war, dass ich bei der Patientenaufnahme gefragt wurde, was ich für Tabletten nehme (wurde in der EDV erfasst), bei der Schwester auf der Station wurde ich ebenfalls danach gefragt. Dies wurde in dem Fragebogen notiert und der behandelnde Arzt fragte auch danach und schrieb es sich auch auf. Das könnte man vielleicht auch schlanker gestalten ;-) (Hab ich denen auch als Feed-back im Fragebogen am letzten Tage hereingeschrieben.)

Nach dem das alles gelaufen ist und die Ergebnisse der Blutwerte vorlagen und in Ordnung waren, ging es gegen 13.00 Uhr in den abgeschotteten Bereich der Station und das Zimmer wurde bezogen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieser Krankenhausflügel vor ca. 3-4 Jahren neu entstanden und machte auch einen dem entsprechenden modernen Eindruck.
Das Zimmer war ein Zwei-Bett-Zimmer, hell und freundlich und man hatte hier im vierten Stock auch einen angenehmen Ausblick. Die Fenster ließen sich öffnen, aber es gab leider keinen Balkon. Ein Bad mit Dusche und WC war mit dabei. Die Schwester erklärte mir die technischen Anlagen im Zimmer, einen kleinen Mini-Fernseher gab es bei jedem Bett und wies mich auch in die Besonderheiten des Telefons ein. Insgesamt gibt es im abgeschotteten Bereich acht Betten.

Ein Mittagessen gab es leider keins, da man ja mindestens 3 Stunden vor Beginn der Radiojodtherapie nichts essen darf und mindestens ein Stunde nachher auch nichts. Gegen 15.00 Uhr bekam ich dann das Radiojod. Abendessen kam dann um 18.00 Uhr. Endlich, ich fühlte mich schon total schwach :-)

Am nächsten Tag fand um 08.00 Uhr eine kurze Arztvisite statt. Alles soweit in Ordnung. Ein Trimm-Dich-Fahrrad gibt es auf der Station auf dem Gang, aber was nützt dies, wenn man das Zimmer während der ganzen Zeit nicht verlassen kann. Sonst passierte an dem Tage nichts mehr.

Am Mittwoch bei der Visite, teilte mir der Arzt mit, dass heute noch meine (Aus-)Strahlung :-) gemessen wird, um festzustellen, ob ich am kommenden Tag entlassen werden kann. Dies passierte dann am Nachmittag. Der Strahlenwert war schon soweit herunter, dass ich am nächsten Tage entlassen werden konnte. GROSSE FREUDE!!!

Am Abend wurde noch das Abschlußgespräch mit dem Arzt geführt. Normalerweise wird dies am Entlassungstag gemacht, aber da er am Donnerstag erst später kommen würde und ich nicht Stunden noch unnötig dort verbringen wollte, haben wir uns darauf verständigt, dies am Mittwoch Abend noch zu führen. Er stellte mir den weiteren Verlauf dar, erklärte mir, dass ich vorerst L-Thyroxin 150 nehmen soll. Nach 6 Wochen möchte der Hausarzt bitte die aktuellen Schilddrüsenwerte messen.

In 6 Monaten muss ich allerdings noch einmal stationär aufgenommen werden, damit im Rahmen der Tumornachsorge ein Jod-Ganzkörperszintigramm gemacht werden kann. Dazu soll 4 Wochen vor dem Termin das L-Thyroxin durch Thybon 20 ersetzt werden. Dies geschieht 2 Wochen lang und anschließend soll gar kein Medikament mehr genommen werden, damit ich wieder in die Schilddrüsenunterfunktion komme. Sobald dann der TSH – Wert über 30 liegt, werde ich wieder aufgenommen und das Ganze geht noch einmal von vorne los. Oha!!

Am Donnerstag morgen wurde dann noch ein Jod-Ganzkörperszintigramm gemacht. Ich konnte noch auf der Station frühstücken und man bat mittels eines Fragebogens noch um ein Feed-Back. Anschließend konnte ich wieder nach Hause. Juhu !!!

Insgesamt war es ganz gut dort organisiert. Das Essen war auch o.k., allerdings kam leider nicht immer das, was im Vorfeld bestellt war. Da muss noch daran gearbeitet werden.

Als Fazit kann ich sagen, dass ich mich dort gut aufgehoben fühlte, kompetent behandelt wurde und auch immer wieder hingehen würde!

Viele Grüße!

Solidus

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335644

Hallo Solidus,

Was mir bis dahin speziell auffiel war, dass ich bei der Patientenaufnahme gefragt wurde, was ich für Tabletten nehme (wurde in der EDV erfasst), bei der Schwester auf der Station wurde ich ebenfalls danach gefragt. Dies wurde in dem Fragebogen notiert und der behandelnde Arzt fragte auch danach und schrieb es sich auch auf. Das könnte man vielleicht auch schlanker gestalten ;-) (Hab ich denen auch als Feed-back im Fragebogen am letzten Tage hereingeschrieben.)

Also ich finde besser einmal zu viel , als einmal zu wenig. Es kann ja gut sein , dass man selber etwas vergessen hat. Erneutes nachfragen, finde ich da eher lobenswert.

In 6 Monaten muss ich allerdings noch einmal stationär aufgenommen werden, damit im Rahmen der Tumornachsorge ein Jod-Ganzkörperszintigramm gemacht werden kann. Dazu soll 4 Wochen vor dem Termin das L-Thyroxin durch Thybon 20 ersetzt werden. Dies geschieht 2 Wochen lang und anschließend soll gar kein Medikament mehr genommen werden, damit ich wieder in die Schilddrüsenunterfunktion komme. Sobald dann der TSH – Wert über 30 liegt, werde ich wieder aufgenommen und das Ganze geht noch einmal von vorne los. Oha!!

Also da würde ich bei den Ärzten nochmal nachfragen.
Zum einen ist es leider oft in Deutschland so, dass man standardmäßig eine RJD ansetzt, ohne vorher zu schauen, wie gut die Operation und die RJT gewirkt haben.
Und zum anderen ist die Frage, ob Du wirklich für eine Diagnostik Untersuchung nochmals in die Schilddrüsenunterfunktion sollst. Wurde mit Dir auch die Alternative mit rhTSH (=Thyrogen) besprochen, dabei kannst Du nämlich die ganze Zeit Deine Schilddrüsenhormone nehmen.

Am besten liest Du Dir mal die europäische Leitlinie durch:
FAQ: Europäische Leitlinie zur Behandlung von SD-Krebs.

Viele Grüße
Harald

Solidus
Papilläres Schilddrüsenkarzinom pT1b pN1

Antwort auf: Radiojodtherapie in der Strahlenklinik Osnabrück

| Beitrags-ID: 335645

Hallo Harald,

ja, das ist ein gutes Argument. Lieber bei den einzunehmenden Medikamenten einmal zuviel, als einmal zu wenig fragen.

Danke für den Hinweis, dass es auch eine Alternative zum Hormonentzug / Schilddrüsenunterfunktion für die RJD gibt. Das wurde nämlich nicht in der Strahlenklinik angesprochen.
Ich kläre das bei nächster Gelegenheit noch einmal.

Viele Grüße!

Solidus

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