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RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

Ullischnulli
Nutzer*In
Pap. SD-Ca pT1

RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 241486

Hallo zusammen,

ich habe mal wieder eine Frage an Euch und vielleicht könnt Ihr mir helfen.

Mir wurde in einer 2. OP letzte Woche die restliche SD einschl. einiger Lymphknoten aufgrund von SD-Krebs entfernt.

Ich nehme nun 4 Wochen lang Thybon 20 und dann 10 Tage lang keine Tabletten, um in die Unterfunktion zu kommen. Anschließend mache ich 3 Tage ambulant die RJD und gleich im Anschluss die RJT in der Klinik.

Kann ich eigentlich gleich nach der RJT wieder arbeiten gehen oder fühlt man sich grundsätzlich so schlecht (wg. der Unterfunktion), dass man nicht arbeiten kann? Wie sieht es mit dem Wohlbefinden in der Woche VOR der RJD/RJT in der Unterfunktion aus?

Ich arbeite in einem sehr kleinen Unternehmen und mein Chef ist auf meine Arbeitskraft angewiesen, daher würde ich die Fehlzeiten natürlich gern vorab ein wenig planen.

Sicherlich sehen die Unterfunktion und das Wohlbefinden bei jedem anders aus, doch vielleicht könnt Ihr mir kurz von Euren Erfahrungen berichten.

Vielen Dank und viele Grüße

Ulli

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300840

Hallo Ulli,
mich wundert, das du 4 Wochen Thybon nehmen sollst und dann nur 10 Tage keine Tabletten. Auch wenn deine Schilddrüse jetzt komplett entfernt ist, sind noch Hormone im Blut. Wie hoch ist die Dosierung mit Thybon? Dein TSH muss zur Durchführung der RJT bei mindestens 30 ulU/ml liegen. Ich hatte nach der Schilddrüsenentfernung 6 Wochen gar keine Hormone zu mir genommen und gerade diesem TSH erreicht.

In der Regel fällt die Unterfunktion erst in den letzten 2 Wochen vor der Therapie (in der Zeit ohne Hormone) richtig ins Gewicht mit Symptomen wie Müdigkeit, Antriebsschwäche, Konzentrationsverlust, Frösteln und depressiven Verstimmungen. Dies fällt aber bei jedem unterschiedlich aus. Manche stecken das locker weg, andere sind völlig daneben. Auf jeden Fall solltest du die erste Woche nach der RJT noch nicht arbeiten, da du dich dann erst langsam wieder aus der UF raustherapierst.

Ich war bei meinen 3 RJTs immer schon 2 Wochen vor der Therapie (immer in Unterfunkton) und eine Woche dannach krankgeschrieben und mir ging es dann immer auch recht schnell (nach einer Woche) wieder gut, so dass ich auch wieder voll arbeiten konnte. In den 2 Wochen vorher, ging es mir nicht so schlecht, nur arbeiten hätte ich mir nicht zugetraut, wegen der schlechten Konzentration, der Müdigkeit und auch der langen Zeit (8 bis 10 Stunden) die ich hätte durchhalten müssen. Alles andere wie Haushalt, sogar umziehen und renovieren ging, aber mit Pausen.

Dies ist aber nur meine Erfahrung!

Viele Grüße
Amanda

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300841

Hallo Ulli,

bei mir ist es so, daß ich jetzt die 7. Woche krankgeschrieben bin.
Meine OP war am 16.07., und der Chirurg sagte mir beim Vorgespräch schon, daß ich 3 – 4 Wochen nach der OP nicht arbeiten gehen kann (ich arbeite im Büro, also keine anstrengende körperliche Tätigkeit, aber Stress hoch 3).
Am 5. Tag nach der OP erfuhr ich dann, daß es Krebs ist und daß noch weitere Untersuchungen in der NUK folgen werden. Da habe ich auf der Arbeit schon mal vorgewarnt, daß es länger dauert. Und das in der Urlaubszeit, da war die Freude groß bei den Kollegen, na ja.

Meine RJT war dann vom 15. – 20.08., also bis letzte Woche. Als ich daheim war ging es mir erstmal ziemlich besch…., aber langsam wird es bißchen besser. Gibt gute und schlechte Tage.
Heute ist ein schlechter Tag mit massiven Kreislaufbeschwerden usw.

Außerdem hänge ich jetzt auch psychisch so richtig durch, bin wegen jeder Kleinigkeit verletzt und traurig, weiß auch nicht.

Die Einstellung mit den Schilddrüsentabletten dauert anscheinend auch.
2 – 3 Wochen sagten die Ärzte in der NUK.

Bin jetzt noch bis 09.09. krankgeschrieben und dann mal sehen…

Du siehst also: Es kann bißchen dauern. Ist aber bei jedem anders, wie man hier so liest im Forum.

Wünsche Dir alles Gute.

Liebe Grüße
Sibylle

"Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern - sie kümmert sich nicht darum" Marc Aurel

katze
Nutzer*In
papilläres SD-Ca

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300842

hey!
meine op und rjt ist zwar schon ein jahr her aber egal!
ich wurde damals 9 wochen für op und anschließende rjt krankgeschrieben! da ich krankenschwester bin, war das mit dem krankensein kein problem!
ich habe die zeit aber auch gebraucht!
lg katze

Ullischnulli
Nutzer*In
Pap. SD-Ca pT1

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300843

Hallo Amanda, Lynn und Katze,

lieben Dank für Eure Erfahrungsberichte.

Wie ich bereits angenommen habe, wirkt sich die Unterfunktion bei vor/nach der RJT bei jedem anders aus …. da kann ich ja nur hoffen, dass die Unterfunktion bei mir nicht so heftig ausfällt, denn Fehlzeiten von 7-9 Wochen 😯 wären für mich/meinen Chef wirklich eine Katastrophe.

Im Moment bin ich in der 2. Woche krankgeschrieben und da sich die Narbe entzündet hat und die Klammern auch noch drin sind, muss ich den Hals den ganzen Tag kühlen und soll mich schon. Mein Doc meinte schon, dass ich die 3. Woche auch noch zu Hause bleiben muss …. oh je 😥

@ Amanda
Da ich teilweise unter massiven Angstzuständen leide und die Unterfunktion die Psyche stark beeinflussen kann, nehme ich Thybon 20 (2,5 Tabl./Tag), damit ich anschließend „nur“ 10 Tage in die Unterfunktion gehen muss und nicht 4-6 Wochen ohne jegliche Hormone.
Das Thybon 20 ist ein T3-Hormon und wird schneller als das T4-Hormon im Körper abgebaut, daher die kurze Unterfunktionszeit von 10 Tagen.

Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute – herzliche Grüße

Ulli

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300845

Hallo Ulli,

wenn man kein Thyrogen bekommt (also nicht die Hormontabletten absetzen muss), dann geht man normalerweise 4 Wochen in die Unterfunktion. In den ersten zwei Wochen kann man Thybon nehmen, was die UF eventuell etwas abmildert aber auch ÜF-Symptome machen kann.
Du sollst ja aber 4 Wochen Thybon nehmen und 10 Tage absetzen. Das kommt mir auch sehr lang vor!
Übrigens kann man ab einem TSH von >30 die RJT machen. Ich hab das vom Hausarzt messen lassen und dann in der Klinik angerufen, sodass ich schneller einrücken konnte und die UF-Zeit ein paar Tage verkürzen konnte. Mit dem Thybon wird aber der TSH unterdrückt und er braucht dann ein bisschen bis er dann sehr schnell ansteigt. Probieren würde ich es trotzdem.
Aber vor allem würde ich fragen, ob nicht insgesamt 4 Wochen (mit 2 Wochen Thybon) ausreichen!

Viele Grüße
Esther

Ullischnulli
Nutzer*In
Pap. SD-Ca pT1

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300846

Hallo Esther,

vielen Dank für Deine Informationen.

Die ganzen weiteren Termine für die RJD/RJT sind jetzt bereits festgelegt und organisiert. Da ich zurzeit immer noch eine Entzündung in der Narbe habe und ja auch die Klammern noch nicht gezogen wurden, bin ich eigentlich ganz froh, dass bis zur RJT noch etwas dauert.

Meine Probleme sind die Fehlzeiten im Büro und diese habe ich gestern telefonisch – soweit ich sie zurzeit abschätzen kann – mit meinem Chef abgestimmt. Nächste Woche bin ich noch wegen der OP krankgeschrieben und dann kann ich bestimmt mindestens für ca. 2-3 Wochen wieder arbeiten und alles nachholen bzw. vorarbeiten, da ich ja dann noch Thybon nehme. Die folgende 10 Tage in der Unterfunktion kann ich arbeitstechnisch nicht abschätzen, das werde ich dann sehen … :? .

Eigentlich ist das ganz schön blöd, dass ich gar nicht in Ruhe die OP und die Folgebehandlungen auskurieren kann – immer kreisen die Gedanken um die Arbeit :( aber das ist wohl so, wenn man in einem kleinen Unternehmen arbeitet und die Verantwortung für bestimmte Bereiche hat.

Viele Grüße

Ulli

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300844

Hallo Ulli,

die Zeit mit dem Thybon wird kräftemäßig nicht wie „normal“ sein und wenn du nach der RJT wieder mit den Hormonen anfängst, dann dauert es auch eine Weile bis du wieder ganz fit bist. Und lass dir bitte Zeit und quäl dich nicht unnötig zur Arbeit – deine Gesundheit ist wichtiger! Aber es ist bei jedem anders und auch manchmal bei ein und derselben Person unterschiedlich bei der nächsten RJT.

Es gibt auch die Möglichkeit, sich langsam wieder an die Arbeit zu wagen. Ich glaube, dass das Hamburger Modell heißt. Man arbeitet z.B. in der ersten Wochen nur 2 Stunden täglich, dann eine Woche 4 Stunden täglich, etc. Das kann man mit dem Arzt absprechen. Ich finde das eine gute Variante am Ball zu bleiben, sich aber auch nicht zu überfordern.

Gute Besserung!
Esther

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300847

Hallo Ulli,
kann dich auch verstehen, ich habe auch immer ein schlechtes Gewissen solange zu fehlen. Aber überdenke: du hast ja schließlich keinen Schnupften :sick2: sondern Kebs. Da hat bestimmt auch dein Chef Verständnis, dass du nicht mal so eben wieder arbeiten kannst. Solltest du aber dennoch arbeiten gehen, vielleicht geht es reduziert, also nur das wichtigste delegieren. Unter Thybon ist man schon noch fit, war ich jedenfalls, aber die Belastung mit der vorausgegangen OP und der Hormonumstellung und vor allem auch der psychischen Verabeitung der Diganose ist nicht zu unterschätzen. Andererseits ist Arbeit natürlich auch eine gute Ablenkung. Du musst das gut abwägen und eben sehen, was geht und wie es dir geht. Wie Esther schon sagt, wäre Hamburger Modell schon eine Möglichkeit. Eigendlich ist dieses Modell eher dafür vorgesehen nach einer längeren Krankheit step für step wieder einzusteigen und nicht als zwischenzeitliche Unterbrechung.

Viele Grüße und toi toi toi
Amanda

Ullischnulli
Nutzer*In
Pap. SD-Ca pT1

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300848

Hallo Esther, hallo Amanda,

lieben Dank für Eure Erfahrungen … :flower: ich muss hier mal kurz sagen, dass ich sehr froh bin, dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe hier schon ganz viele nützliche Informationen erhalten. Es ist schon was anderes, sich mit „Gleichgesinnten“ über die Krankheit auszutauschen.

Ich komme aus Niedersachsen und ich weiß nicht, ob es hier auch so etwas wie das Hamburger Modell gibt.

Im Moment merke ich, dass es mit der Heilung meiner Narbe bergauf geht, die Entzündung ist durch das ständige Kühlen und das Antibiotikum zurückgegangen und ich hoffe, dass am Montag eeeeendlich die Klammern gezogen werden. Die kommende Woche werde ich mich dann noch zu Hause schonen und dann gehe ich erst mal wieder ins Büro. Ich glaube auch, dass mir ein wenig Ablenkung ganz gut tut.

Dann werde ich einfach sehen, wie lange ich bis zur RJT arbeiten kann – und wenn es dann einfach nicht mehr geht, dann geht’s eben nicht. Ich möchte ja schließlich bald wieder gesund werden ….. :8) jawohl!

Ich grüße Euch herzlich

Ulli

Das Leben ist nicht so, wie es sein soll. Es ist so, wie es ist. Entscheidend ist, was wir daraus machen.
(Virginia Satir)

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: RJD/RJT – Wie lange krankgeschrieben?

| Beitrags-ID: 300849

Hallo Ulli,

das Modell des Wiedereinstiegs gibt es in allen Bundesländern – auch wenn es (glaube ich) Hamburger Modell heißt. Kannst ja deinen Hausarzt bei Gelegenheit mal fragen.

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Esther

Anonym
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