Ich möchte mich zuallererst für die vielen informativen Berichte im Forum bedanken. Mir hat das Lesen eurer Zeilen viel Angst genommen und den Blick regelrecht „geklärt“.
Bereits vor einigen Jahren habe ich selbst einen Knoten im Halsbereich bemerkt. Der NUK im KH Schwarzach diagnostizierte eine latente Unterfunktion mit einem kalten Knoten nach Punktion (den Befund hab ich leider nicht mehr – stand bestimmt noch mehr drin). Ich sollte Thyrex nehmen… Hab ich aber nicht gemacht bzw. nur 2 Monate lang. Ich bekam unsägliche Kopfschmerzen – vermutlich aufgrund einer Überdosierung und daraus resultierender Überfunktion, welche auch mittels Blutbild festgestellt wurde.
Ca. 10 Jahre lang habe ich dann weder Medis genommen, noch bin ich zu Kontrollen gegangen. Warum? Vermutlich aus Angst, das da irgendwann mal mehr daraus werden würde. Ist heute auch egal, getan ist getan bzw. natürlich nicht getan und den Preis muss ich dafür nun zahlen.
Bei einer nuklearmedizinischen Untersuchung im Mai diesen Jahres wurden dann 2 weitere kalte Knoten festgestellt sowie ein heißer Knoten. Der störende, große Knoten war mittlerweile komplett verkalkt und konnte auch nicht mehr punktiert werden. Es wurde mir eine Entfernung des linken Schilddrüsenlappens (Knoten waren nur links) empfohlen. Die OP habe ich dann Ende August im KH Schwarzach machen lassen. Der Schnellschnitt kam zu keinem Ergebnis, die nachfolgende Untersuchung ergab dann ein gut differenziertes pappiläres SChilddrüsenkarzinom mit 1,8cm (follikuläre Variante). Daraufhin wurde sofort auch die rechte Seite entnommen. Die Narbe ist insgesamt nur ca. 4cm groß und ich bin hellauf von den Künsten der Operateure begeistert.
Nun war ich von 29.09. bis 03.10. im Landeskrankenhaus Salzburg zur Radiojodtherapie (Megaradiojod heißt das scheinbar in Ö) mit Thyrogen. Verabreicht wurde eine mittlere Dosis, da mein TG Wert bereits bei 3,5 lag.
Die beiden Thyrogen Spritzen habe ich super vertragen. Bei der ersten wurde ich nach ein paar Minuten etwas müde, ansonsten habe ich überhaupt nichts davon bemerkt. Nach der zweiten Spritze lag mein TSH bei 126 und somit konnte ich eingeschleust werden.
Die Isolierstation in Salzburg ist sehr freundlich und hell ausgestattet. Ich hatte ein Einzelzimmer mit separatem Duschbad und extra WC. Im Zimmer war ein Fernseher mit Internetzugang, diverse Bücher, ein Schreibtisch und natürlich das Bett. Alles in allem war ich grundlos nervös. Obwohl ich eigentlich starke Raucherin bin und Rauchen im Zimmer absolut verboten war konnte ich die 3 Tage ganz leicht durchhalten. Zu den 3 üppigen Hauptmahlzeiten gibts in Salzburg auch noch eine Vormittagsjause (Obst oder Joghurt) und Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Die Betreuung war bestens.
Mitgenommen hatte ich meinen Laptop und ein Buch. Beides habe ich aber dann doch nicht angerührt. Sollte ich die beiden Dinge „verstrahlen“ hätten diese für eine gewissen Zeit zum Abklingen dort bleiben müssen. Das wollte ich dann doch nicht.
Interessant für Patienten ist auch noch dass man keine eigene Wäsche mitnehmen darf. Man muss KH Wäsche tragen. Da ich komplett alleine auf der Station war, spielte das für mich auch keine Rolle. Ansonsten ist alles drin was man brauch: Shampoo, Seife, Haarfön usw. Zahnbürste wird gestellt, Zahnpasta ist vorhanden.
Relativ streng wird für die 7 Tage danach vorgegangen. Einkaufen ist nicht, Arbeiten sowieso nicht und der Kontakt zu anderen Menschen sollte nicht länger als 1 bis 2 Stunden dauern. Etwas schwierig einzuhalten, aber im Großen und Ganzen gehts.
Am Dienstag nächste Woche wird dann das Ganzkörperszintigramm gemacht. Dann ist hoffentlich meine „Restangst“ wegen möglicher Metastasen auch verschwunden.
Da ja doch einige Österreicher im Forum sind, hoffe ich, mein Bericht ist denen einen Hilfe, die die RJT noch vor sich haben.
LG Leni
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