Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

RJT in Gießen

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 241431

Hallo :D ,

hier der Bericht von meiner RJT im Uniklinikum Gießen:

Mi., 15. August 2007
Heute beginnt also meine RJT (vor 2 Monaten wusste ich noch nicht mal, was das ist..)
8.30 Uhr Aufnahme auf Station, zuerst Blutabnahme, Aufnahmegespräch mit einer Ärztin, dann kann ich in mein Zimmer.
Die Uniklinik Gießen hat hier im Angebot zwei 2-Bett-Zimmer mit Bad nebst Flur zum spazierengehen und Küche (Kühlschrank ist für die Patienten). Die Zimmer sind voll belegt. Abgeteilt ist der Bereich von der restl. Station durch eine Glastür. Raus könnte man zwar im Notfall, darf aber nicht während der Therapie.
Die Zimmer sind ganz normale Krankenhauszimmer mit Fenstern zum öffnen und man schaut auf einen kleinen Park, die Straße und die Nuklearklinik.
TV ist umsonst, Handy darf mit und Telefon muß man anmelden und bezahlen, ist klar. Man darf ansonsten auch alles mitnehmen und auch wieder mit nachhause. Was weg muß nach der Therapie sind die Unterwäsche, Schlafanzug und die Socken.

12.00 Uhr gibt’s Essen – ist reichlich und schmeckt gut (nach ein paar Tagen schmeckte es mir nicht mehr, das lag aber nicht am Essen).

14.30 Uhr nochmal „Essen“ in Form von Kapseln. Die gibt’s ganz unten im Keller in einem Bunker(?)raum. Für mich gibt es gleich 3 Kapseln (11.100 MBq – was das für eine Einheit ist weiß ich auch nicht, war jedenfalls viel im Vergleich zu dem, was meine Mitpatienten bekommen haben).

Dann geht’s los.

Do., 16. August 2007

Die Nacht auf Donnerstag kann ich nicht schlafen, es ist heiß, draußen gewittert es und ich habe Schmerzen 😥 . Die Nachtschwester kommt sofort und bringt mir ein Schmerzmittel; in der Nacht schaut sie auch noch mal nach mir.

Morgens wache ich auf mit einem „Vollmondgesicht“ und einem Hals, der stündlich dicker wird und schrecklichen Kopfschmerzen. Na ja, das sind dann die normalen Nebenwirkungen bei der Dosis, die ich bekommen habe. Ist aber bei jedem verschieden, wie mir der Prof. bei der Visite mitteilt.
Der gibt übrigens bei der Visite jedem Patienten die Hand – von Berührungsängsten keine Spur. Auch bei dem anderen Personal handelt es sich durchweg um Menschen, die ins Zimmer kommen und gehen, mit uns reden, Fiebermessen usw. Klar halten sie Abstand, aber ich fühle mich als Mensch!

Den Abend verbringe ich dann auf dem Klo – Details lasse ich lieber.

Fr., 17. August 2007
Hals ist noch dicker geworden und die Narbe glüht. Ansonsten: Da muß ich jetzt durch.

Sa., 18. August 2007
Alles sch……. Wahnsinns-Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, muß mich übergeben, kann gar nichts essen an dem Tag. Der Arzt meint, dass die Symptome von der RJT eigentlich nicht sein können, vielleicht hätte ich einen Infekt (Woher denn? Komme gesund ins Krankenhaus und komme krank heim?). Dann sagt er aber noch: Na ja, Sie sind ja jetzt in der Unterfunktion…. vielleicht davon… Tja, jetzt weiß ich also auch nicht viel mehr und schlecht geht’s mir immer noch. Das Pflegepersonal guckt aber noch x-mal nach mir und ich werde mit Tabletten, Fieberzäpfchen und Zwieback versorgt.

Ab Mittag bin ich dann auch für den Rest der Therapie alleine. Die anderen drei Patientinnen dürfen schon heim. Die haben aber auch nur eine Minidosis bekommen im Vergleich zu mir.

So., 19. August 2007
Es geht mir 1000-mal besser!!!
Nur die Schmerzen in den Beinen sind kaum auszuhalten. Das fängt so am späten Nachmittag an und zieht vom Lendenwirbel bis in den kleinen Zeh. Beidseitig. Kann nicht sitzen, nicht liegen. Am besten kann ich den Schmerz verdrängen indem ich hin und her laufe. Krankenzimmer, Flur, Küche und wieder zurück. Und noch mal……………
Hilfe, was ist das??????

Mo., 20. August 2007

Die Nacht war kurz. Bin seit 3.00 Uhr wach. Grund: Schmerzen in den Beinen.

8.00 Uhr muß ich rüber zum Ganzkörperszinti. Das heißt 25 Minuten bewegungslos auf dem Rücken liegen. Ich denke noch, oh weia und dann sind sie da, die Schmerzen. Ich mache autog. Training und versuche so ruhig wie möglich liegenzubleiben. „Schmerz, laß nach.“ Manchmal geht er kurz weg und dann schleicht er sich wieder an…..

Hab’s überlebt und die Beine waren wohl ruhig genug, denn die Bilder sind o.k.
Und das Beste ist:
Mein Doc kommt rein, holt sich die Bilder ab, bleibt Ewigkeiten weg, so dass ich denke: „Wieso dauert das denn soooo… lange, da stimmt was nicht.“
Dann geht die Tür auf, er setzt sich zu mir: „ Es ist alles o.k., es sind keine Metastasen sichtbar….“. Na, das ist ja mal eine positive Nachricht.

Danach ist nochmals Messung und Klärung des ganzen Papierkrams und dann darf ich endlich heim!!!

Alles in allem war es bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Isoliert habe ich mich nicht gefühlt, es waren andere Menschen da. Mitpatienten, Pflegepersonal, Ärzte (alle übrigens total lieb) und der Kontakt per Telefon zur Außenwelt.
5 Tage sind schnell vorbei.
Was nicht vorbei ist, sind die Schmerzen in den Beinen. Da kann mir hoffentlich mein Hausarzt weiterhelfen. Oder die Hormone.
Seit Freitag nehme ich 200er L-Thyroxin und zur Einstimmung zusätzlich 20er Thybon.
Mitte Oktober muß ich zur Stoffwechselkontrolle hin und kurz vor Weihnachten wieder „einrücken“ – aber nur 3 Tage. Das ist easy.

So, das war meine RJT in der Uniklinik Gießen – ist ein bisschen lang geworden, sorry.

Was mich von Euch mal interessieren würde:

Wann schmeckt man wieder „normal“? Alles ist irgendwie fad, da kann ich nachsalzen wie ich will. Und – hatte jemand schon mal diese Schmerzen 👿 in den Beinen?

Tschüss und bis bald
Sibylle 😉

"Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern - sie kümmert sich nicht darum" Marc Aurel

Rena78
pap. SD-Karzinom

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300607

Hallo Sibylle,

und willkommen zurück! :D

Schön, dass du’s nun überstanden hast und noch schöner ist ja die Aussage, dass keine Metastasen gefunden wurden.

Den Geschmack hatte ich nach beiden RJTs auch verloren, gedauert hat’s ein paar Wochen, dann war alles wieder normal.
Und zu den Schmerzen in den Beinen: Ich kenne es von mir, dass ich in der UF auch heftigste Muskelschmerzen hatte, mal in den Beinen, mal im Rücken. Es waren keine Krämpfe, aber die Schmerzen kamen auch anfallsweise und hielten dann für etwa eine halbe Stunde oder länger an. Vielleicht könnte das bei dir auch auf die UF zurückzuführen sein? Wenn ja, dann sollte es jetzt mit Hormoneinnahme eigentlich besser werden, aber ich würde trotzdem den Arzt mal darauf ansprechen.

Alles Gute für dich!

Grüße von Verena

Wir sollten das Beste hoffen, auf das Schlimmste gefasst sein und es nehmen wie es kommt.

MaraM41
Nutzer*In
pap. SD-Ca pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300608

Hallo liebe Sibylle,

auch von mir nochmal herzlich willkommen zurück.
Mensch, da haste ja ne richtig hohe Dosis verpaßt bekommen. Hab gerade extra bei mir nochmal nachgelesen und es waren nur 3147 MBq. Kein Wunder das du dann mit so blöden Sachen zu tun hattest. Aber vielleicht lag einiges ja wirklich auch an der Unterfunktion. Ich hatte nachher jeden Tag diese furchtbaren Kopfschmerzen. Na ja und die Übelkeit.
Direkt nach der RJT hatte ich Schmerzen in den Handballen. Ganz komisch! Erst in der linken Hand, dann rechts. Ging aber nach drei Tagen weg.
Warum hast du eigentlich so eine hohe Dosis bekommen?
Gießen scheint ja dann für eine RJT auch sehr empfehlenswert. Hört sich jedenfalls alles ganz gut an. So ähnlich wie in Potsdam, nur anscheinend noch etwas lockerer und wenigstens mit zu öffnenden Fenstern.

Vergiß jetzt erst mal ganz schnell die unangenehmen Dinge der RJT. Mit den Hormonen geht es dir bestimmt bald besser (mir jedenfalls geht es schon besser und wenn’s nur Einbildung ist) und gönn dir noch die Zeit, die du brauchst.
Ich bin vorerst noch bis zum 25.9. krankgeschrieben und wirklich heilfroh für diese Zeit der Regeneration. Meinen Schwerbehindertenantrag habe ich heute auch gleich fertig gemacht und abgegeben. Jetzt werden nämlich wieder die Ärmel hochgekrempelt und Tatsachen geschaffen!!! Packen wir’s an!

Ganz lieben Gruß
Marina

Tuni
papiläres Karzinom pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300609

Hallo Sybille

es freut mich von dir zu hören,schön dass du es hinter dir hast und die „menschliche“Behandlung tat dir bestimmt gut besonders da du doch mit zahlreichen Nebenwirkungen und schmerzen zu kämpfen hattest
ich hoffe du kommst jetzt so langsam wieder auf die Sprünge und hast nicht mit sochen Panikattaken und extremen traurigen Momenten zu tun wie ich…..
es geht nicht voran,und irgendwie nimmt meine Geduld ab

ich wünsche dir alles Gute und viel Karft zum Erholen
Christiane

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300610

Guten Morgen zusammen :D!

Vielen Dank für Eure Antworten.



@Verena

Heute war die 1. Nacht seit der RJT ohne diese Schmerzen in den Beinen, dafür habe ich heute Kopfschmerzen. Na ja, das liegt am Wetter. Oder die Strahlen schleichen sich so durch meinen Körper durch, mal hier mal da. Es wird besser! ❗



@Marina

Die Strahlendosis war so hoch angesetzt, weil ich doch im Juli „nur“ wegen eines heißen Knotens operiert wurde. Es war gar kein Krebsverdacht da; den haben sie erst in der Pathologie entdeckt. Folglich ist bei mir noch jede Menge Rest-Schilddrüse vorgehanden. Die soll halt weggestrahlt werden. Zum nochmals operieren war es anscheinend zu spät :?:
Übrigens: Ich bin auch noch krankgeschrieben bis mindestens Mitte September. Das war für meinen Hausarzt gar kein Thema.
Um meinen Schwerbehindertenausweis kümmere ich mich gleich heute.

Reha oder AHB hat bei mir keiner was zu gesagt. Anscheinend sagen die Ärzte nichts, wenn man nicht fragt???!!!
Bin aber im Moment froh wieder zuhause zu sein und erhole mich lieber hier. Wenn in weg wäre, würde ich mich eh nicht erholen können, weil ich mit den Gedanken immer bei meinen Jungs wäre. Du weißt ja…. die lieben „Kleinen“.



@Christiane

Hoffentlich geht es Dir auch bald wieder besser 😉 ! Gehst Du denn schon wieder arbeiten mittlerweile?
Bestimmt geht es Dir seelisch wieder gut, wenn Du erstmal aus der Unterfunktion raus bist. Wie lange das wohl dauert?
Bis auf meine körperlichen Symtome ist bei mir alles o.k. Das liegt aber auch da dran, daß ich jetzt schon die 6. Woche nicht arbeiten gehe (bzw. gehen muß) und nach 11 anstrengenden Jahren endlich mal zur Ruhe komme. Daß ich dazu erst krank werden mußte, ist schlimm genug.

Ich wünsche Dir auch alles Gute und denk dran: Alles wird gut ❗

Liebe Grüße
Sibylle

"Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern - sie kümmert sich nicht darum" Marc Aurel

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300611

Liebe Sybille und die anderen frischen RJtherapierten,
ich bin auch froh, dass du es doch gut angetroffen hast in Gießen. Das es dir so schlecht ging liegt, denke ich wirklich an der sehr hohen Dosierung. Ich hatte 7,4 und bei dir sind es 11,1 Gbq. In der Regel ist die Dosierung 3,7 bei der RJT. Mit Übelkeit und starken Kopfschmerzen hatte ich auch zu tun. Jetzt bin ich gut eine Woche aus der Therapie und es geht mir schon bedeutend besser. Seltsamerweise ist mein Geschmacksempfinden diesmal kaum in Mitleidenschaft gezogen worden. Dann wünsch ich dir das auch dein TG-Wert unter der Nachweisgrenze ist. Dann kann es jetzt ja nur noch bergauf gehen.

Alles Gute
Amanda

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300612

11.100 MBq – was das für eine Einheit ist weiß ich auch nicht, war jedenfalls viel im Vergleich zu dem, was meine Mitpatienten bekommen haben

Hallo Lynn,

schau mal hier im Glossar.

Was ich allderings nicht verstehe, ist dass bei Dir wegen des großen Schilddrüsenrestes eine höhere Dosis eingestetz wurde.

Normalerweise wird wegen der Nebenwirkungen (Dicker Hals), die Du beschreibst, bei eine großem Schilddrüsenrest bei der ersten RJT eine geringere Standarddosis eingesetzt, weil eben noch sehr viel Gewebe da ist, welches Speichern kann.
Quelle: Reiners 2003 S. 55 (finde meine aktuelle Ausgabe von 2006 grad leider nicht; aber daran drüfte sich eigentlich nichts geändert haben).

Höhere Dosen kommen normaler Weise erst zum Einsatz, wenn nur noch wenige Zellen vorhanden sind, die das Jod speichern können, also wenn keine gesunden Schilddüsenzellen mehr da sind und „nur“ noch Krebszellen wie bei Amanda.

Also ich würde da doch nochmal nachfragen, warum und wieso bei Dir diese Dosis eingesetzt wurde?

Viele Grüße
Harald

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300613

Guten Morgen Harald,

erstmal Danke für Deinen Tipp betr. PET. Ich muß anscheinend noch lernen mich hier im Forum zurechtzufinden. Diese ganzen med. Begriffe sind bißchen viel für mich im Moment. Beschäfte mich aber auch absichtlich nicht ganztags damit.

Jetzt hast Du mir ehrlich gesagt etwas Angst gemacht. Das hört sich fast so an, als hätte ich evtl. „nur noch Krebszellen“ 😯 .

Der Arzt hatte es mir halt so erklärt: Je mehr Schilddrüsengewebe vorhanden, um so höher die Dosis bei der RJT. Ist ja jetzt im Prinzip auch egal. Die Dosis hab ich ja schon abgekriegt.

Na ja, ich frage ihn mal im Oktober, wenn ich wieder in Gießen bin.

LG Sibylle

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300614

Hallo Lynn,

die Betonung in dem Satz aus dem Du mich zitierst liegt auf nur noch wenige gesunde Schilddrüsenzellen. Du hattest aber noch sehr viel gesundes Schilddrüsenrestgewebe.

Die Erklärung Deines Profs (zumindest so wie Du sie wiedergibst, in der Schilddrüsenunterfunktkion ist ja die geistige Aufnahmefähigkeit auch eingeschränkt; Aufklärungsgespräche sollten daher eigentlich auch früher erfolgen) passen jedenfalls nicht zu den Ausführungen von Prof. Reiners.

In den Leitlinien (Europäische und Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin) habe ich dazu allerdings nichts gefunden, so dass es auch nur unterschiedliche Experten-Meinungen sein können.

In den DGN-„Leitlinien“ habe ich allerdings wiederum gefunden

Nahrungskarenz: mindestens 4 h vor und 1 h nach Applikation [der Kapsel]

.
Quelle: Verfahrensanweisung zur Radioiodtherapie (RIT) beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom
(leider ohne Datum!; Download 24.8.07)

Aber bezübglich einer zu geringen Aufnahme solltest Du Dir keine Gedanken machen, Du hast aufjedenfall genügend radioaktives Jod aufgenommen, da Dein Hals ja so dick angeschwollen ist.

Jedenfalls eine ganz gute Sache, dass Du so genau Tagebuch geführt hast, so erhält man doch einen Einblick wie unterschiedlich die RJT in den Kliniken in Deutschland durchgeführt werden.

Übrigens: Weil dieses gesunde Restgewebe das Jod noch in großen Mengen bei Dir speichert hat , dauert es auch länger bis die Strahlung abnimmt, und das radioaktive Jod durch den Köprer ausgeschieden wird.
Dies ist mit der eigentliche Grund, warum Du länger auf Station bleiben musstest.
Die Dosis spielt da zwar auch eine Rolle, entscheidender ist jedoch wie schnell der Körper das raidoaktive Jod wieder ausscheidet. Und bei viel Restgewebe, das das radioaktive Jod aufnimmt, dauert dies dann eben länger.
siehe auch den FAQ-Hilfe-Beitrag: Was für Strahlen? Strahlenschutz

Viele Grüße und gute Erholung
Harald

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300615

Guten Morgen Harald!

Danke für Deine Erklärungen, aber: Etwas irritiert und verunsichert bin ich jetzt doch.
Andererseits, da der IQ bei Unterfunktion etwas „im Keller“ ist bzw. die geistige Aufnahmefähigkeit hier etwas eingeschränkt ist :( , wie Du schreibst), erklärt dies natürlich einiges.

Hoffe, daß die Ärzte in Gießen nichts falsch gemacht haben, aber davon gehe ich einfach jetzt mal nicht aus! Fragen kann ich im Herbst immer noch. Nun will ich erstmal zur Ruhe kommen.

Liebe Grüße
Sibylle

Ullischnulli
Nutzer*In
Pap. SD-Ca pT1

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300616

Hallo Sibylle,

oh je, da hast Du ja ganz schön viel hinter Dir, ich hoffe, es geht Dir körperlich und seelisch bald wieder besser. Mach Dir im Moment nicht so große Sorgen, ich denke nicht, dass die Ärzte etwas falsch gemacht haben, sie wissen bestimmt was sie tun…

Ich habe meine 1. RJT noch vor mir (in der zweiten Oktoberwoche). Wenn ich allerdings Deinen Bericht der RJT lese, bekomme ich ganz schön Muffensausen 😥

Ich wünsche Dir, dass Du schnell wieder auf die Beine kommst – herzliche Grüße

Ulli

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300617

Hallo,

wollte mich auch mal wieder melden nach längerer Zeit mit einer Frage zu meinen Schilddrüsenwerten.
Bin mir nicht sicher, ob die Frage hier an der richtigen Stelle erscheint.

War letzte Woche in die NUK Gießen zur Stoffwechselkontrolle bestellt.
Hier nun meine Werte nach Schilddrüsen-OP im Juli, RJT im August und seitdem Einnahme von 200er L-Thyroxin:

FT3 8,3 (Norm 3.6-7.8)
FT4 22 (Norm 10-25)
TSH-b 0,01 (Norm 0.1-2.5)
hTg <0,5 (Norm <100)
Athyreose <10

Sind diese Werte so o.k. und was bedeute „hTg und Athyreose :?: :?: :?:

Im Befund steht, daß ich eine leichte Hyperthyreose habe und seit letzten Freitag nehme ich nun 175er L-Thyroxin. Dies soll so bleiben bis Mitte Dezember, dann muß ich zur RJD. Wenn dann nichts mehr ist, ist alles gut. Sollten noch Zellen vorhanden sein muß ich gleich Anfang Januar 2008 zur RJT.

Die 200er habe ich super vertragen. Eigentlich fühlte ich mich fast schon gesund. Aber seit 2 Wochen bin ich mega-nervös, alles kribbelt, habe auch „leicht am Wasser gebaut“ und kann kaum noch durchschlafen. Um 4.00 Uhr morgens ist die Nacht vorbei. :?

Ich dachte immer: Warum haben die anderen hier nur solche Probleme mit der Einstellung und solche Beschwerden. Jetzt kann ich Euch verstehen.

Außerdem bin ich traurig, daß mein Arzt nicht mehr da ist. Hätte er mir ja auch sagen können im August, als ich von der RJT weg bin. Bei der Sch…-Krankeheit hätte ich halt gerne jemand vertrautes an der Seite gehabt. Na ja, Ihr merkt schon, bin bißchen in einer Depri-Phase z. Zt. 😥

Wäre nett, wenn Ihr zu meinen Werten was schreiben könntet. Danke im voraus.

LG Sibylle

"Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern - sie kümmert sich nicht darum" Marc Aurel

MaraM41
Nutzer*In
pap. SD-Ca pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300618

Hallo Sibylle,

und ich dachte schon man hört nichts mehr von dir, weil es dir in der Tat super gut geht. Hätte mich sehr gefreut.

Zu deinen Werten kann ich jetzt nicht allzu viel sagen. Ich verstehe nicht, warum es bei den Laboren keine Einheitlichkeit gibt.
Bei mir war FT 3 = 3, 6 pg/ml (Norm: 2,2 – 4,2 pg/ml)
FT 4 = 2,0 ng/100ml (Norm: 0,8 – 1,7 ng/100ml)
TSH-basal 0,1 mIU/l (Norm: 0,3 – 2,3 mIU/l)
Thyreoglobulin: <0,3 ng/ml (Norm: SD-Gesunde <70 ng/ml; Ca-Nachsorge <5ng/ml)

Vielleicht sind bei dir die Maßeinheiten anders und deswegen auch die höheren Werte.
Ich sollte auch von 200er auf 175 L-Thyroxin reduzieren und mir geht es seither wesentlich besser.
Zur Zeit könnte ich Bäume ausreißen und mir ist nicht mehr dusselig im Kopf. Das fand ich am Schlimmsten.
hTG ist bestimmt der Tumormarker also das Thyreoglobulin. Das andere weiß ich auch nicht.
Hoffentlich geht es dir mit der niedrigeren Dosierung auch bald besser.

Mit dem Arzt ist echt blöd. Ich empfand es damals auch wie einen Vertrauensbruch als meine Ärztin mich nicht in Kenntnis setzte. Das ist, wie ne Beziehung beenden. Na ja, so hab ich es jedenfalls empfunden, da meine Ärztin echt super war.
Aber jetzt hab ich auch wieder ne gute gefunden. Also Kopf hoch!!!

LG
Marina

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300619

FT3 8,3 (Norm 3.6-7.8)
FT4 22 (Norm 10-25)
TSH-b 0,01 (Norm 0.1-2.5)
hTg <0,5 (Norm <100)
Athyreose <10

Hallo Lynn,
Deine Werte liegen unter 200 µg ein wenig zu hoch, deshalb die Reduzierung auf 175 µg. Zu hoch ist bei Dir, das siehst Du ja selber, das fT3. Das aber ist das stoffwechselaktive Hormon, was faktisch sofort wirkt. Es sollte auch nach Krebs auf keinen Fall über der Norm liegen. Die Reduzierung ist also wichtig und richtig.
Bei Mara hingegen ist nur die Speicherform des Hormons, das fT4, ein wenig über Norm und das gilt als nicht so schlimm. Trotzdem hat man auch ihr empfohlen zu reduzieren und es geht ihr sogar besser damit, wie sie schreibt.

Auf Veränderungen der Dosis reagieren die Menschen ganz verschieden. Einige merken kaum etwas, andere müssen sich erst mühsam an neue Verhältnisse gewöhnen. Das ist nicht zu ändern, fürchte ich und braucht einfach Zeit.
Bei Dir ist aber doch zu hoffen, daß sich die Nervosität baldigst verbessert durch die Dosisabsenkung.

Sehr gut liegt Dein Tumormarker hTg, nämlich mit kleiner als 0,5 im nicht meßbaren Bereich. Athyreose meint das Nichtvorhandensein einer Schilddrüse, entweder von Geburt an oder nach OP wie bei Dir. Dann gelten andere Normwerte. Bei mir steht da dann <2 ng/ml auf dem Laborzettel, bei Dir halt <10, wenn Du es richtig übernommen hast. Das ist für uns Krebsler ohnehin nicht so relevant, weil angestrebt wird, das TG möglichst ganz auszuschalten.

Ja, das ist immer schade, wenn der vertraute Arzt weg geht. Ich habe mich sogar entschlossen, meinem zu folgen. Er ist aber wenigstens in der selben Stadt geblieben, bloß nicht mehr an der Uniklinik. (War bei mir aber nicht ganz so dringlich, denn ich muß bloß noch einmal jährlich dahin)

Also, ich wünsche Dir dann neben allerbesten Werten und Wohlbefinden auch noch neue Ärzte, zu denen Du ein Vertrauensverhältnis aufbauen kannst.

Alles Gute von Alba

Tuni
papiläres Karzinom pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300620

Liebe Sybille,liebe Marina :D

oihh es freut mich von euch zu hören!!

dass du Sybille dir einen neuen Arzt suchen musst ist bestimmt nicht so einfach da es ja um viel Vertrauen geht und es ausserdem so wichtig ist wie man miteinander reden kann….bei der Suche wünsche ich dir viel Glück
na das nah am Wasser gebaut hat sich leider bei mir auch noch nicht ganz gelegt,und Schlafprobleme habe ich ,ich bin extrem müde kann aber stundenlang nicht einschlafen und so beginnt der Arbeitstag nicht so gut,auch wenn ich zur Zeit nur halbtags arbeite ( ich hatte noch sehr viel Resturlaub)

das mit den unterschiedlichen Werten macht ein Vergleich ja nicht einfach,ich nehme Euthyrox 200 und fühle mich recht gut dabei ( ausser der Schlappheit) aber wie ich das verstehe ist es bei mir fT3 eher etwas niedrig und fT4 etwas hoch,also umgekehrt wie bei Sybille

TSH 0,39 mUI/L 0,27-4,2
freies T4 1,9 ng/dL 0,9-1,7
freies T3 2,8 pg/mL 1,8-5,1
Thyroglobuline < 2,0 ng/mL < 78
anti TPO 45 UI/mL <6
anti TG <3 UI/mL <4

diese Werte hatte mein Hausarzt untersuchen lassen
den Termin beim NUK habe ich Mitte November…was hat er bei dir untersucht? gab es einen Ultraschall?oder eine Scintigraphie?
was soll zur ersten Kontrolle gehören?

ganz liebe Grüsse
Christiane

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300621

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten erstmal.



@Marina

tut mir leid, daß ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich gehe ja wieder Vollzeit arbeiten, der Stress mit den Jungs und halt der ganz normale „Wahnsinn“, den man sonst noch hat. Da bleibt nicht so viel Zeit für’s Internet.

Bis vor ca. 2 Wochen konnte ich auch noch Bäume ausreissen, aber jetzt geht’s mir halt gerade mal nicht so doll. Hoffe, daß sich das mit den 175er Tabletten wieder einpendelt. In 3 Wochen muß ich sie ja eh wieder absetzen und „darf“ in die Unterfunktion, denn Mitte Dezember muß ich wieder in Quarantäne (RJD – also Kontrollszintigraphie usw.)

Die neue Ärztin ist schon ganz o.k., aber ich hatte halt mit meinem Doc gerechnet und mich auch auf ihn gefreut 😉 .



@Alba

Danke für die Aufklärung, was die Werte so bedeuten. Daß der Tumormarker sehr gut ist, beruhigt mich natürlich ungemein. Da nehme ich auch so eine kleine Überfunktion gerne in Kauf. Hauptsache der Sch….krebs ist weg. Davon gehe ich einfach mal aus und Ende Dezember weiß ich es dann hoffentlich auch offiziell.

Wenn ich gar zu hibbelig bin, nehme ich auch schon mal ein Beruhigungsmittel (Lexostad). Das aber nur im äußersten Notfall, da das ein Tranquilizer ist und ggf. abhängig macht. Und für Notfälle sind die ja auch gedacht. Der Stress ist halt bei mir hauptsächlich im Büro manchmal extrem (Mobbing inklusive). Wenn man sowieso schon nicht ganz fit ist, ist das manchmal schlecht auszuhalten.



@Christiane

Hallo liebe Christiane – wie ergeht es Dir auf der Arbeit. Wenn man nachts schlecht schlafen kann, ist es natürlich nicht so einfach. Das kann ich gut nachvollziehen. Bin auch immer müde und kaputt.

Bei meiner Untersuchung gab es nur Blutabnahme (genannt: Stoffwechselkontrolle) und ein Gespräch mit meiner neuen Ärztin, die jetzt auch die Station in der Klinik leitet. Im Dezember muß ich dann nochmals stationär zur Kontrollszintigraphie. Wenn dann nichts mehr ist, dann ist alles gut. Sollte noch Schilddrüsengewebe zu sehen sein, dann muß ich Anfang Januar nochmal zu einer RJT. Hoffentlich wird die nicht mehr so schlimm wie die im August.

So – jetzt habe ich mich doch einige Male wiederholt. Na ja, egal, jetzt seid Ihr auf dem neuesten Stand.

Ganz liebe Grüße
Sibylle

"Es wäre dumm sich über die Welt zu ärgern - sie kümmert sich nicht darum" Marc Aurel

MaraM41
Nutzer*In
pap. SD-Ca pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300622

Liebe Sibylle,

macht doch nichts, daß du dich nicht gemeldest hast.
Wenn mir langweilig ist oder ich eh im Internet zu tun habe, schaue ich halt hier öfters mal rein.

Jetzt aber noch einmal zum Wohlbefinden mit den Werten:

Habe heute früh das erst Mal vergessen das L-Thyroxin zu nehmen. Auf Arbeit fiel es mir dann panisch ein.
Gott sei Dank hatte ich mir vor geraumer Zeit ein paar Tabletten in die Handtasche getan, für den Fall das ich mal entführt werde oder im Fahrstuhl hängen bleibe 😉
Allerdings waren es die 200er, die ich ja jetzt nicht mehr nehme.
War mir aber egal.
So, was ich eigentlich sagen will … ging es mir doch heute gleich mit der höheren Dosierung wieder mies. Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist oder ob das Zeug bei mir so dolle wirkt.
Vielleicht war ja bei dir jetzt auch so eine Grenze mit der 200er Dosierung erreicht und eigentlich zu hoch, deshalb die Symptome.
Wünsche dir auf alle Fälle mit der neuen Dosierung viel Erfolg und hoffe, die Jungs bereiten dir nicht all zu viel Kopfzerbrechen.:wall:

LG
Marina

Lynn
Nutzerin
Follikuläres SD-CA pT3

Antwort auf: RJT in Gießen

| Beitrags-ID: 300623

Guten Morgen Marina,

tja, vielleicht reagieren wir beide hochsensibel auf jede kleinste Änderung in der Dosierung. Wer weiß das schon???

Heute früh zittern mir wieder die Hände wie bei einem Alkoholiker. Ist schon fast peinlich und ich erkläre das dann auch immer. Nicht, daß andere noch was falsches von mir denken.

Mit den Jungs läuft’s ganz gut. Der Kleine ist ja problemlos und der Große wird in 2 Wo. wieder eine Maßnahme vom Arbeitsamt besuchen. Dann sehen wir weiter.

So – muß weiter arbeiten. Wie schön, wenn man am Arbeitsplatz Internet hat 😉 .

Lieber Gruß
Sibylle

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Herz.

Geburtstage

Ein*e Nutzer*in hat heute Geburtstag

In den nächsten Tagen haben 4 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.739 veröffentlichte Beiträge
28.826 veröffentlichte Themen
7.244 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick