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Studie: Selen könnte die Speicheldrüsen bei RIT schützen

| Beitrags-ID: 258376

Studie: Selen könnte die Speicheldrüsen bei einer Radioiodtherapie (RIT) schützen

Hallo,

in einer kleinen koranischen Studie konnte gezeigt werden, dass eine zusätzliche Selensubstitution kurz vor und und kurz nach einer einer Radioiodtherapie die Speicheldrüsen schützen könnte.

    Original Titel:
    Effect of selenium supplementation for protection of salivary glands from iodine-131 radiation damage in patients with differentiated thyroid cancer.

    Autor*innen:
    Son, H (et.al.) (Catholic Kwandong University International St. Mary’s Hospital, Incheon, Südkorea)

    in: Hellenic Journal of Nuclear Medicine, January-April 2017
    doi: 10.1967/s002449910508. Epub 2017 Mar 20.
    Artikel frei zugänglich (PDF)

In dieser Studie wurden 16 Patient*innen per Zufall in zwei Gruppen aufgeteilt:

  • Patient*innen bekamen 3 Tage vor sowie 6 Tage nach der RIT mit täglich 300 µg Selen (in Form des anorganischen Selenit; Selenase®)
  • Patienten bekamen ein Placebo

Die Radioiodtherapien wurden mit einer Schilddrüsenunterfunktion durchgeführt, die beiden Gruppen waren gleich verteilt bezüglich:

  • je 3 Männer und 5 Frauen
  • je 4 Patient*innen bekamen eine Aktivität von 3,7 GBq I-131
    und je 4 Patient*innen bekamen eine Aktivität von 5,6 GBq I-131

Die meisten Patient*innen hatten ein T3N1-Stadium.

Alle Patienten sollten den Speichelfluss mit Lutschen saurer Bonbons nach der Gabe des radioaktiven Iods anregen.

Es wurde untersucht, wie die Speicheldrüsen vor der Radiotherapie sowie 2 Tage und 6 Monate nach der RIT Amylase produzierten.
Es wurde mit einer Speicheldrüsenszintigraphie untersucht wie viel Speichel die Drüsen vor und 6 Monate nach der RIT produzierten.

Es wurde ferner die Patienten mit 14 speziellen Fragen zu Beschwerden befragt.

Ergebnis:
Vor der Behandlung hatten jeweils nur 3 Patient*innen ein Selenwert im Blut innerhalb des Referenzwertes.
Zwei Tage nach der RIT hatten 7 Patient*innen in der Selengruppe Selenwerte innerhalb des Referenzwertes.
In der Kontrollgruppe hatten nur 2 Patient*innen Selenwerte innerhalb der Referenzwerte.

Kein Unterschied konnte über die Befragung der Patient*innen nach einer Woche festgestellt werden.
Nach 6 Monaten zeigte sich jedoch, dass in der Kontrollgruppe die Beschwerden häufiger waren, allerdings war der Unterschied statistisch nicht signifikant (p=0,051) [Bei einem Wert <0,05 hätte man von signifikant gesprochen; die Studienautor*innen sprechen daher von "grenzwertig signifikant].

In der Speichelszintigraphie konnte man in der Selengurppe keinen Unterschied zwischen vor und nach der Radiodtherapie sehen.
In der Plazebogruppe war der Sepichelfluss nach der RIT statistisch signifikant geringer.

Diese Studie wurde in Clnical Thyroidologie for the Public, Vol.11, Ausgabe 5, 2018 durch Valentina Tarasova besprochen.
Sie kommt zum Schluss, dass die Selensubstitution während der RIT ein möglicher Schutz für die Speicheldrüsen sein könnte, es jedoch noch Studien mit einer größeren Patientenzahl brauche, um auch die klinische Bedeutung der unterschiedlichen Laborwerte und der Szintigraphien richtig beurteilen zu können.

Viele Grüße
Harald

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nixe
Nutzer*In
Hürthle Zell Karzinom,onkozytäres Karzinom, Pap. MicroKarzinom

Antwort auf: Studie: Selen könnte die Speicheldrüsen bei RIT schützen

| Beitrags-ID: 382655

Hallo Harald,

morgen geht es für mich in die zweite Runde RIT. Beim letzten Mal war der Erfolg nicht so wie erhofft ( die oberen Pole der SD wurden bei der OP stehen gelassen und müssen nun noch eliminiert werden). Allerdings hatte ich eine heftige Reaktion meiner Speicheldrüsen….
Nun überlege ich, wie ich die Speicheldrüsen schüzten kann.

Was ist mit Selen?

PRO: es schützt die Zellen- aber welche? auch die Schilddrüsenzellen, die zerstört werden sollen?

„Glossar Glutathion-Peroxidasen .
(abgekürzt GPx) gehört zu den Selenoenzymen.
GPx ist in der Schilddrüsenzelle zur Verringerung von überschüssigem Wasserstoffperoxid notwendig, welches bei der Herstellung der Schilddrüsenhormone entsteht. Dadurch wird eine Zellschädigung verhindert. „

Bitte um schnelle Antworten ( wer dazu eine Idee hat) morgen gibts die Kapsel zum Nachtisch Confused

Antwort auf: Studie: Selen könnte die Speicheldrüsen bei RIT schützen

| Beitrags-ID: 382656

Hallo,

Selen schützt die Zellen vor dem Wasserstoffperoxid, nicht vor den Beta-Strahlen des radioaktiven Jods

Aber sicherlich mehr Studien.

Gib mal bei unserer Suchfunktion Merkblatt ein, da findest du unseres zum Schutz der Speicheldrüsen.

Viele Grüße
Harald