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Test-Dosis vor der RJT?

Schnatterinchen
Nutzer*In
pap. Sd-Ca.

Test-Dosis vor der RJT?

| Beitrags-ID: 250998

Hallo liebes Forum,

mir steht nach einer Sd-Total-OP (28.03.16) wegen eines pap. Carz. eine Radiojod-Therapie bevor.
Ich war schon zum Beratungsgespräch, Dienstag und Mittwoch gibt es je eine Thyroxin-Injektion und am Donnerstag soll es dann stationär losgehen.

Dabei geht es um die Entfernung von evt. verbliebenem Restschilddrüsen/-Tumorgewebe.

Nun lese ich immer wieder, dass die genaue Menge der radioaktiven Jods erst durch die Einnahme einer Testkapsel ermittelt werden müsste.

So etwas hat bei mir aber nicht stattgefunden. Eigentlich vertraue ich der Klink schon, bin bisher sehr gut betreut, beraten und behandelt worden. Aber niemand ist perfekt–

Wie ist Eure Meinung?

Sollte ich noch einmal nachfragen? Muss der Termin dann verschobern werden?

Oder gibt es inzwischen spezielle Richtlinen, nach denen bloß anhand von Körpergewicht die entspechende Dosis verabreicht wird?

Bei mir sollen lt. Ärztin 3 GBq bis 3,7 GBq gegeben werden.
Ich ärgere mich gerade, dass ich sie nicht gleich danach gefragt habe!

Und noch eine Frage am Rande:
Mir wurde gestern Blut abgenommen, und der Tg- Wert war da bei 0,13. Die Ärztin meinte, das sei sehr gut, so kurz nach der OP.
Ich mich also erstmal gefreut – gute Nachrichten sind momentan selten – und jetzt frage ich mich, was das eigentlich bedeutet.

Kann mir das jemand erklären?

LG
Schnatterinchen

wohli06
Nutzer*In
Bifokales Pap. Ca.

Antwort auf: Test-Dosis vor der RJT?

| Beitrags-ID: 349679

Hallo Schnattchen,

also ich denke du bekommst Thyrogen gespritzt, dass soll den TSH erhöhen.

Ich hab zwei RJT bekommen und es wurde vorher nie eine Testkapsel gegeben. Worin der Sinn bestehen soll weiß ich nicht.

Wo findet denn die Behandlung statt?

LG
Wohli

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Schnatterinchen
Nutzer*In
pap. Sd-Ca.

Antwort auf: Test-Dosis vor der RJT?

| Beitrags-ID: 349680

Danke, Wohli06 für die schnelle Antwort!

Ja, Du hast Recht, es wird Thyrogen gespritzt. Hag ich verwechselt, das ist doch recht Komplex mit der Schilddrüse-denkt man garnicht so drüber nach, wenn alles fuktioniert!

Da bin ich etwas beruhigter, wenn Du schreibst, bei Dir hätte es keine Testmenge Radiojod gegeben.
Ich hatte gelesen, bei mehrern Seiten im Netz, unter anderem bei Wiki , dass eine Testmenge die genaue Dosis bestimmen soll.

(„Vor der ablativen Radiojodtherapie soll ein (verkürzter) Radiojodtest (siehe oben) von 24 Stunden Dauer durchgeführt werden. Bei einer hohen Aufnahme (Uptake) wird zur Vermeidung lokaler Komplikationen die Therapie mit verminderter Aktivität durchgeführt – und die Möglichkeit in Kauf genommen, dass später eine weitere Behandlung zur Ablation etwaiger Reste notwendig wird. Bei sehr hohem Uptake ist eine Zweitoperation zur Verminderung des Schilddrüsengewebes zu erwägen.“)
(https://www.sd-krebs.de/phpBB2/ftopic12179.html)

Andererseits ist nicht immer alles so richtig, was man so liest, deshalb habe ich mich mal hier an die Experten gewandt.

Was bedeutet denn ein niedriger TSH-Wert? Dass nach der OP nur noch sehr wenig Rest-Sd-Gewebe vorhanden ist?
Dass der Operateur sehr gründlich entfernt hat?
Oder liege ich da total falsch?

Die Op und die RJT fanden/finden beide in der Uni-Klinik in Lübeck statt. Die Nachsorge kann ich auch dort machen lassen, was mir sinnvoll erscheint.

Antwort auf: Test-Dosis vor der RJT?

| Beitrags-ID: 349681

Hallo Schnatterinchen,

eine Test-Kapsel vor einer ablativen Radiojodtherapie (RJT) macht man meines Wissen in der Regel, wenn man einen größeren Rest von Schilddrüsenrestgewebe vermutet (z.B. bei so genannten „Zufallsbefunden“ bei einer gutartigen Schilddrüsenoperation).
Wobei deine Schilddrüsenkrebs ja bereits, während der Operation gefunden wurde, so dass gleich anders operiert werden konnte.
Eine „Test-Kapsel“ dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein.

In der DGN: Verfahrensanweisung zur RIT beim differenzierten SD-Krebs aus dem Jahr 2007 heißt es:

Eine prätherapeutische, quantitative Szintigraphie ist hilfreich, wenn die Größe des Schilddrüsen-Restgewebes durch den Operationsbericht und die Sonographie nur unzureichend abzuschätzen ist oder wenn das Ergebnis der quantitativen Szintigraphie die Therapieentscheidung oder die Höhe der I-131 Therapieaktivität beeinflusst.

In der Regel wird daher eine Standarddosis, besser Standardaktivität gegeben.

Wobei auch diese Standarddosis in der Diskussion ist:
Studien: Niedrig dosierte RJT und rhTSH in der Ablation

In der neuen ATA-Leitlinie 2015 wird für die ablative RJT (=Entfernung des Schilddrüsenrestgewebes) bei low-risk und intermidiate Patienten, mit einem geringen Volumen an Lymphknotenmetastasen („low-volume central neck nodal metastases“; eine Definition dafür habe ich nicht gefunden) eine Aktivität von 1.1 GBq [30 mCi] empfohlen (Empfehlung R55 A).

Ansonsten (R55 B und R56) wird ein Aktivität von bis zu 150 mCi empfohlen.
( ATA-Leitlinie differenzierter SDKrebs 15: Übersicht……)

Die alte Standardaktivität in der DGN-Verfahrensanweisung ist Standardaktivität mit 2 bis 3,7 GBq [=100 mCi].

Hoffe dies beruhigt dich etwas, dass das Verfahren nicht ungewöhnlich ist.

Oben in deinem Beitrag hast du einen Text aus Wikipedia zitiert und darunter einen Link zu einem Beitrag im Forum, der jedoch auf einen ganz anderen Beitrag verweist.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Schnatterinchen
Nutzer*In
pap. Sd-Ca.

Antwort auf: Test-Dosis vor der RJT?

| Beitrags-ID: 349682

Hallo Harald,

ich danke dir für die ausführliche und fundierte Antwort!

In der Tat bin ich jetzt beruhigter.

Den Beitrag zum Thema „Low-Risk“-Patienten und reduzierte Akrivitätsmenge hatte ich auch schon überflogen. Da mein Karzinom allerdings größer als ein cm (ca.1,5cm) groß ist, und alle vier entfernten regionalen Lymphknoten befallen waren, hatte ich mich jetzt nicht zu den „Low-Risk“- Patienten gezählt.
Da will ich aber nochmal genauer nachfragen, ob die angepeilte übliche Dosis von 3 – 3,7 Gbq nötig ist.

Radioaktive Strahlung hat per se schon was bedrohliches, andererseits bin ich froh, dass alles so schnell erkannt und behandelt wurde, da möchte ich schon alles tun, was sinnvoll ist, um ein Wiederauftreten zu verhindern.

(Das mit dem Link werde ich dann noch mal üben 😳 , sorry!)

LG,
Schnatterinchen

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