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Uniklinik Freiburg /Brsg. 10.06. -12.06.2015, St.Von Hevesty

Rieke1
follikärer SD CA

Uniklinik Freiburg /Brsg. 10.06. -12.06.2015, St.Von Hevesty

| Beitrags-ID: 255059

Guten Abend!
10.6. gestern um 13h habe ich die Kapsel geschluckt. Heute um 16h wurde meine Strahlung gemessen: bin mit 446 Bql bei 11% meiner geschluckten Dosis. Bin mal gespannt, ob der Wert bis morgen so weit gesunken ist, dass man mich aus meiner Einzelhaft entlässt.

Aber nun mal der Reihe nach: meine 1.OP war ja am 20.05. am 22.5.kam ich wieder unters Messer, da bösartiger Befund, den Rest meiner Schilddrüse raus und war am 26.5. wieder zu Hause.
Habe dann gleich am Nachmittag noch die nette Dame in der Schilddrüsenambulanz der Unikl. so beschwatzt, dass sie mir für den nächsten Morgen einen Termin gab. Um 8 h war ich dort, Blutabnahme: TSH 9,14, Szintigramm: noch Reste vom Schilddrüsengewebe vorhanden.
In der anschließenden Diskussion dem Arzt klar gemacht, dass es für mich keinen anderen Weg gäbe zur Vorbereitung auf die RJT als die beiden Thyrogenspritzen. Termin vereinbart: 8.6. und 9.6. und die Kapsel dann am 10.6., also gestern. Da ich ja schon seit dem 28.5. L- Thyroxin 125 schlucke, ging es mir in den 11 Tagen, die ich auf den Spritzentermin warten mußte, wieder so gut, dass ich schon eine Woche nach der 2. OP so fit war, dass ich mich um mein neues Hobby kümmern konnte: der Anlage eines neuen Bauerngartens. Zu sehen, dass meine Kartoffel mit einer Menge grüner Blättchen kommen hob meine Stimmung ungemein!

Also gestern um 9h Aufnahme, Blutabnahme: TSH bei 128 ! – dank der Spritzen, die ich übrigens – entgegen meinen Befürchtungen- gut vertragen habe. Außer den beiden kleinen Einstichen habe ich absolut keine Reaktion gespürt.

Anschließend ging ich hoch auf die Station Hevesy, die über 12 Betten verfügt, 3 x 2 Bettzimmer und 2 Einzelzimmer, wobei nur eins der Einzelzimmer über eine Dusche verfügt. Dank dessen, dass ich einen Zusatzversicherung habe und das Zimmer mit Dusche gerade frei wurde, konnte ich dort einziehen. Ich bin absolut kein Einzelgänger, aber weiß es zu schätzen, wenn ich mein Krankenhauszimmer nicht teilen muß.

Ich bezog also das Zimmer, mit großem Fenster, dass ich ständig offen hatte, obwohl die nur wenige Meter davor liegende riesige Lüftungsanlage meine Ohren beleidigte.
Danach wurde ich von dem Stationspfleger auf der Station herum geführt und bekam die einzelnen Räume gezeigt und Verhaltensregeln erklärt. Es gibt für die anderen Patientenzimmer eine Dusche auf dem Flur, für alle einen hübschen Aufenthaltsraum mit großem Fernseher, ein Fahrrad- auf dem man mindestens 2x täglich strampeln sollt – viele Bücher, die man auch mit aufs Zimmer nehmen darf und viele Illustrierte. Außerdem gibt es einen Kühlschrank mit Mineralwasser, Obst und Yoghurt, in denm man auch sein eigenes Essen deponieren kann.

Nachdem ich dann wieder auf meinem Zimmer war, bekam ich ein kleines Frühstück und den Speiseplan für die nächsten Tage, den ich ankreuzen sollte. Obwohl ich kein Vegetarier bin,habe ich mich aber dafür entschieden – die Wahl war gut.

Eine Stunde vor und nach der Kapseleinahme durfte nichts gegessen werden. Ich habe mich nach der Kapsel, die mit wenigen Schlucken Wasser gleich in meinem Magen war, hingelegt und geschlafen. Auf die Minute, 1 Std. ,später klopfte eine Schwester und schob einen Wagen ins Zimmer, auf dem mein Mittagessen stand. Die Schwester trat etwas in den Gang zurück, während ich das Tablett vom Wagen nahm, den sie dann zurück zog und dann schnell wieder die Tür schloss.
Am Essen hier gibt es absolut nichts zu meckern, im Gegenteil, von allem viel und lecker!
Der Rücktransport des Tabletts läuft genau so.

Sollte man sich die Beine vertreten wollen, darf man zwischen 19h und 19h45 den Flur zum Joggen nutzen.
Ob Pflege- oder Hilfspersonal: alle sind sehr nett und freundlich.

Besuch darf man natürlich nicht empfangen, aber mein Mann hat für mich auch heute Abend wieder eine Schüssel mit Erdbeeren und griechischem Yoghurt abgegeben.
Da es kostenloses WLAN hier gibt, komme ich mit iPhone und iPad ständig ins Netz -äußerst langsam und bricht oft ab- und per Skype schwatze ich den halben Abend mit meiner Tochter in Kanada.
Also einsam und isoliert fühle ich mich hier wirklich nicht.

Eben bekam ich frische Handtücher und die Betriebsanleitung für morgen: zwischen 7 und 9 h soll ich duschen und die Haare waschen, frische Kleidung anziehen und mich nicht wieder ins Bett legen, um weitere Kontaminierung zu vermeiden. Ebenso müssen alle benutzen Tempotaschentücher entsorgt werden.
Danach gehts zur Ganzkörperszintigrafie. Dann muß ich auf den vorläufigen Arztbrief warten und hoffe, dass ich vor 13 h hier verschwinden kann, da ich mit meinem Mann beim unserem Lieblingsitaliener im „Engel“ in Wittnau – vor den Toren Freiburgs- meine Rückkehr feiern will und überhaupt: über den morgigen Befund mache ich mir erst Gedanken, wenn ich ihn in den Händen halte.

Also meine Empfehlung für diese Abteilung der Uniklinik Freiburg: 5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Liebe Grüße
Rieke

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Uniklinik Freiburg /Brsg. 10.06. -12.06.2015, St.Von Hevesty

| Beitrags-ID: 366785

Hallo Rieke,

ein Dankeschön für deinen hochinteressanten Bericht, der vielen Kandidaten helfen wird,sich ein Bild vom Ablauf der RJT zu machen.

Ich muss sagen, dein Aufenthalt in Freiburg ähnelt meinem hier in Wien fast 1:1.
Meine RJT lief nahezu identisch ab, nur dass bei uns alle Zimmer über eine Dusche verfügen und es leider keinen Aufenthalts,-bzw. Gemeinschaftsraum gibt; außerdem musste ich vor Einnahme der Kapsel generell nüchtern bleiben (also kein Frühstück) und durfte anschließend erst nach 2 Stunden essen.

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, mit herzlichen Grüßen,
Schlittenhund

P.S.: Viel Freude mit deinem neuen Bauerngarten, dieses Hobby finde ich toll!

Lisbeth

Antwort auf: Uniklinik Freiburg /Brsg. 10.06. -12.06.2015, St.Von Hevesty

| Beitrags-ID: 366786

Hallo Rieke!
Ich finde deinen Bericht toll.
Im Februar war ich als Begleitperson meiner Tochter ebenfalls auf der Station und habe hautnah alles mitbekommen.
Auch wir fanden das Personal unheimlich nett und hatten nicht das Gefühl, „eingesperrt“ zu sein.
Wenn die Putzfrau kam, musste meine Tochter in den Aufenthaltsraum, in den ich nicht reindurfte. D.h. die Patienten saßen gemeinsam im Raum, ich Mama spazierte auf dem Flur umher.
Das mit dem Essen nach der Kapselgabe war bei uns genau so.
Ich hatte ja echt Hunger, weil ich aus Solidarität zu meiner Tochter ebenfalls nix gegessen hatte. Und auf die Minute genau nach einer Stunde kam, wie bei dir, das Mittagessen.
Ich hoffe, dein Befund war gut und du kannst dich uneingeschränkt deinem Bauerngarten widmen.
Liebe Grüße, Lisbeth

Rieke1
follikärer SD CA

Antwort auf: Uniklinik Freiburg /Brsg. 10.06. -12.06.2015, St.Von Hevesty

| Beitrags-ID: 366784

Hallo Ihr Lieben,
erst einmal „Danke“ für Eure netten Worte😀,
dann muß ich aber noch etwas korrigieren:
1.) der richtige Name der Station lautet „von Hevesy“, bei mir war das „t“ zuviel drin.
2.) nach den 2 Thyrogenspritzen war mein TSH nicht auf 128, sondern sogar bei 183.

Am Freitag strahlte ich immer noch mit 285 Becquerel, dem Rest meiner 4100 Bq.
Da Punkt 12 h die 48 Std, die der Gesetzgeber für die Einzelhaft vorschreibt,rum waren, wurde ich aber trotzdem in die Freiheit entlassen.

Als nervig empfand ich das Ganzkörperszitigramm. Wie lang ich da bewegungslos liegen mußte kann ich nicht sagen, jedenfalls noch mal 5 Minuten länger als normal, da bei einer Einstellung ein Fehler gemacht wurde, dadurch nur eine Kamera lief, so dass die Prozedur wiederholt werden mußte. Als alles beendet war und ich dann aufstehen sollte, war es für mich sehr schwierig und schmerzhaft von der Liege zu steigen.
Ergebnis: keine Metastasen im Körper verstreut, aber noch Schilddrüsenrestgewebe vorhanden. Die ganze Prozedur ( 2 Thyrogenspritzen und danach Kapsel in niedrigerer Dosierung als diesmal) wird Anfang Januar wiederholt.

In 2 Wochen Termin in meiner NUK Praxis am Schwabentor bei Frau Dr. Schmitt-Makula ( einfach super, bin dort in besten Händen), dann soll L-Thyroxin 125 voraussichtlich hochgesetzt werden. Warum? Ich fühl mich eigentlich gut und habe nicht zugenommen, sondern habe wieder mein Sommergewicht von etwas über 57 kg (165,cm)

Seit gestern Abend sind wieder zurück in den Vogesen, habe eben ich fast 2 Std. im Garten rumgebusselt und freu mich jetzt darüber, dass mein Mann das Essen kocht und ich solange die Beine hoch legen kann, denn so ganz weggesteckt habe ich die letzten 3 Wochen wohl doch noch nicht.

Liebe Grüße
Rieke

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